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Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition)

Titel: Twist again: Die Spellmans schlagen zurück (Familie Spellman ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Lutz
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los ist?«, fragte ich beim Einschenken.
    »Nix ist los. Henry will bloß chillen. Entspannen. Locker werden«, sagte Rae.
    »Stimmt das?«, fragte ich Henry.
    »Isabel«, sagte er, »das hier ist eine richtige Bar. KeineMilchbar. Erwachsene kommen her, um Kindern aus dem Weg zu gehen. Ich kann jederzeit anordnen, dass der Laden geschlossen wird, weil du Minderjährige bedienst.«
    »Geh nach Hause, Rae«, sagte ich. Henry brauchte offensichtlich dringend seine Ruhe.
    »Auf keinen Fall«, antwortete Rae.
    »Ich hab’s immerhin versucht«, sagte ich zu Henry.
    Henry trank sein Mineralwasser aus und verlangte etwas Stärkeres. Ich schlug ihm Zitronenlimo vor, er dachte aber an Whisky, meine Schwester musste also Fürchterliches verbrochen haben. Meine Neugier war geweckt.
    »Was hast du getan?«, fragte ich Rae, nachdem ich Henry mit Bulleit Bourbon versorgt hatte.
    »Richte Henry bitte aus, dass ich nur zu seinem Besten gehandelt habe«, sagte Rae.
    »Hast du das gehört?«, fragte ich Henry.
    Er hob den Kopf. »Was denn?«
    »Tja, Rae meint, sie habe zu deinem Besten gehandelt.«
    »Richte deiner Schwester aus, dass sie sich nie hätte einmischen dürfen.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Rae, obwohl Henry laut und deutlich gesprochen hatte.
    »Willst du mich verschaukeln?«, fragte ich.
    »Was hat er gesagt?«, wiederholte sie.
    »Er hat gesagt, du hättest dich nie einmischen dürfen.«
    »Richte ihm aus, dass er mir eines Tages dankbar sein wird.«
    Henry widmete sich wieder seiner Lektüre und tat weiterhin so, als existiere Rae in einem Paralleluniversum, wo nur ich sie sehen und hören konnte. Ich ließ mich, jedenfalls vorläufig, auf das Spielchen ein, weil ich darauf brannte, mehr zu erfahren, das muss ich zugeben.
    »Sie hat gesagt, du wirst ihr eines Tages dankbar sein.«
    »Richte ihr aus, dass das nie der Fall sein wird. Und dass sie nie wieder zu mir nach Hause kommen darf.«
    »Das meinst du nicht ernst«, sagte sie. Offenbar hatte ich als Zwischenträgerin ausgedient, da Rae sich direkt an Henrys Rücken richtete.
    »O doch«, antwortete er und trank seinen Bourbon aus. Sosehr es mich umhaute, als er auf das leere Glas deutete und ein zweites orderte, dachte ich, dass ich ihm auf diese Weise mehr Informationen entlocken könnte. Ich schenkte ihm nach und wartete begierig auf die Fortsetzung.
    Ich erspare Ihnen einen langwierigen Bericht, hier sind die wichtigsten Fakten: Henry war die letzten fünf Monate mit einer Pflichtverteidigerin namens Maggie Mason liiert gewesen. Maggie wohnt in Daly City – ziemlich weit weg vom Gerichtsgebäude in der Bryant Street. Henry wohnt im Inner Sunset District. Kein Wunder, dass Maggie sich meist bei Henry aufhielt und nicht umgekehrt. Vor zwei Monaten hatte sie in seiner Wohnung eine Schublade belegen dürfen. Vor einem Monat bekam sie ein Regal in seiner Speisekammer 16 zugeteilt. Vor einer Woche ließ Henry einen Zweitschlüssel anfertigen und überreichte ihn Maggie in einem Schmuckkästchen. Überzeugt, dass Henry den falschen Kurs einschlug, tauschte meine Schwester ein paar Tage später die Schlösser an seiner Wohnungstür aus. Keine Ahnung, wie Rae sich unbemerkt Zutritt verschaffen konnte. Sie machte allerdings keinerlei Anstalten, ihre unrühmliche Rolle in diesem Drama zu leugnen. Was dann passierte, kann man sich leicht vorstellen. Maggie fuhr nach einem langen Arbeitstag zu Henry. Als sie die Tür aufschließen wollte, passte der Schlüssel nicht. Dafür diktierte ihr die weibliche Logik eine einzige Erklärung: Henry hatte ihrden falschen Schlüssel gegeben, um ihr unbewusst oder auf passiv-aggressive Art zu vermitteln, dass er für eine feste Bindung einfach noch nicht bereit war. Maggie ahnte nicht, dass ihre Beziehung von Rae sabotiert wurde. Natürlich hatte es zwischen ihr und der merkwürdigen »besten Freundin« ihres Liebsten Spannungen gegeben, aber Maggie hatte Raes offene Feindseligkeit verkannt. Was Henry durchaus nicht entgangen war.
    »Richte deiner Schwester aus, dass sie bei mir kein Gastrecht mehr genießt«, sagte er.
    »Geht das schon wieder los?«, fragte ich.
    Raes Antwort war nicht die klügste. »Ich hab den Schlüssel«, sagte sie und verdrehte die Augen.
    » ICH HABE DIE SCHLöSSER HEUTE MORGEN AUSTAUSCHEN LASSEN! «, konterte Henry in einer Lautstärke, die ich ihm nicht zugetraut hätte.
    »Reine Geldverschwendung«, antwortete Rae.
    Henry trank sein zweites Glas aus, stand schnaubend auf und verkündete: »Ich warne dich,

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