Twisted Perfection - Ersehnt: Roman (Perfection-Reihe) (German Edition)
reingeschickt hat.«
Tripps Mundwinkel zuckten. »Hat er mein Motorrad gesehen?«
Ich nickte.
»Und was er gesagt, als er ihn dir übergestreift hat?«
»Ähm, er hat mir gesagt, wenn ich drin bin, soll ich mir was Schlabberiges anziehen.«
Tripp lehnte sich zurück und fing an zu wiehern. Als er sich schließlich wieder eingekriegt hatte, betrachtete er sinnierend meine Jogginghose, bevor er wieder zu mir aufsah. »Na, und du hast ihm gehorcht, hm?«
Wieder nickte ich.
»Denk dir nix, er mag dich. Vielleicht ist er gerade ein bisschen neben der Spur und verzapft Mist, aber er mag dich. Die Schlabbersachen solltest du anziehen, damit ich bei deinem Anblick nicht auf dumme Gedanken komme. Hach, Kerrington wird besitzergreifend! Habe ich noch nie erlebt, find’s aber superlustig! Ich glaube, ich texte ihm, dass wir zusammen baden gehen. Wollen doch mal sehen, wie schnell er dann seinen eifersüchtigen Arsch hierherbewegt!«
»Nein, bloß nicht! Ich glaube, er wollte mit seinem Vater reden.«
Tripp grinste. »Hab doch nur Spaß gemacht. Aber der Gedanke ist einfach zu lustig!«
Er verstummte, und es entstand eine peinliche Stille, die ich hasste. Trotzdem, ich war erleichtert, dass er dachte, Woods würde sich deshalb so seltsam benehmen, weil er mir gegenüber Besitzansprüche entwickelte. Vielleicht war es ja nicht richtig, sich so etwas zu wünschen, aber ich empfand bei der Vorstellung ein warmes, kribbelndes Gefühl.
»Ich schätze, ich sollte mich allmählich mit dem Gedanken anfreunden, doch allein herumreisen zu müssen.«
Da war ich mir noch nicht ganz sicher. »Das hängt davon ab, wann’s bei dir losgeht und wie groß das Interesse von Woods an mir denn nun wirklich ist. Wenn er das Ganze nur als Techtelmechtel betrachtet, verschwinde ich vielleicht auch bald über alle Berge.«
I n dieser Nacht war ich schreiend aufgewacht und hatte mich ein weiteres Mal in Tripps Armen wiedergefunden. Auf die Art fanden weder er noch ich genügend Schlaf. Es wäre kein Wunder, wenn er sich schon bald davonmachte, um endlich wieder ohne nächtliche Unterbrechungen schlafen zu können! Am Morgen fühlten sich meine Augen verquollen an, weil ich diesmal auch geweint hatte. Manchmal mischten sich in die Schreie Schluchzer hinein. So wie in dieser Nacht. Deshalb hatte ich nun auch eine Stunde im Badezimmer verbracht und versucht, die Schwellungen wegzuschminken. Ob es was gebracht hatte, war die andere Frage.
»Mädchen, eigentlich müsste ich Tisch acht mit erstklassigen Frauen bedienen, die extra nach mir gefragt haben«, sagte Jimmy, als er in die Küche hereinkam mit großen Augen. »Aber wenn du willst, übernehme ich stattdessen Tisch Nummer sechs für dich.«
»Was stimmt denn mit Tisch sechs nicht?« Ich band mir die Schürze um.
»Keine Ahnung, ob du im Bilde bist, aber Woods hat seine Verlobung mit dieser überkandidelten Greystone-Erbin gelöst. Und ich schätze mal, sein Daddy geht deswegen die Wände hoch. Na, wie immer, jedenfalls sitzen die Erbin, ihre ebenso überkandidelte Mutter und Mrs Kerrington am Tisch sechs. Und das kann nichts Gutes bedeuten.«
O nein! Mit diesem Dreiergespann wollte ich nichts zu tun haben. Aber ich hatte keine andere Wahl. Für die Frühstücksschicht waren nur Jimmy und ich eingeteilt.
»Ich habe dir Angst eingejagt, hm? Mist! Das tut mir leid. Die sind ja aber nicht auf dich sauer, sondern auf Woods. Du bedienst sie einfach höflich, und dann sollte auch alles gut sein.«
Er hatte recht. Die wussten ja nicht mal was von meiner Existenz. Außerdem hatte ich keine Ahnung, was inzwischen bei Woods lief. Er hatte mich gestern komplett durcheinandergebracht.
»Das kriege ich schon hin«, versicherte ich Jimmy und brachte dann mein Tablett mit Mineralwasser an Tisch vier.
Sobald ich den Tisch bedient und Bestellungen aufgenommen hatte, ging ich zu Tisch sechs hinüber. Alle drei Frauen schienen völlig ins Gespräch vertieft, weshalb ich schon überlegte, ob ich sie nicht lieber noch eine Weile in aller Ruhe weiterreden lassen sollte. Andererseits wären sie dann vielleicht sauer geworden, und ich wollte nicht noch Öl ins Feuer gießen.
»Guten Morgen«, sagte ich, auch wenn es mehr wie ein Quieken herauskam. Na toll. Mrs Kerrington warf mir einen verärgerten Blick zu. Ich war ihr noch nie begegnet, aber diese braunen Augen, die mich da anfunkelten, erkannte ich sofort. Sie war Woods’ Mutter, ganz unverkennbar.
»Mineralwasser.«
»Evian mit einem Glas
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