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Über das Verbrennen von Büchern (German Edition)

Über das Verbrennen von Büchern (German Edition)

Titel: Über das Verbrennen von Büchern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Kästner
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und vor Zeugen: »Blunck hat gar nichts zu sagen!«
    So viel galten die deutschen Dichter und Freiheitssänger damals im eigenen Haus und bei ihrer eigenen Partei. Sie galten so viel, wie sie wert waren.

Chronik
    1929
    Der NS -»Kampfbund für deutsche Kultur« (KfdK) tritt an die Öffentlichkeit und formuliert »völkische« und rassische Ideen, nach denen der »Aufbau eines neuen deutschen Kulturlebens« gefordert wird.

    30 . Januar 1933
    Adolf Hitler wird von Reichspräsident Paul von Hindenburg als Reichskanzler vereidigt.

    13 . März 1933
    Joseph Goebbels wird zum Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda ernannt; Hauptaufgabe seines neuen Ministeriums ist die Kontrolle des geistig-kulturellen Lebens in Deutschland und die »Gleichschaltung« von Kunst, Kultur, Presse, Bildung und Erziehung mit der NS -Ideologie und -Weltanschauung.

    23 ./ 24 . März 1933
    Erlass des »Ermächtigungsgesetzes«, das die formalrechtlichen Möglichkeiten beinhaltet, Schriftsteller, die im Exil weiterhin im antifaschistischen Sinne wirken, mit Ausbürgerungen und Einziehung ihres – erreichbaren – Eigentums (Gesetz vom 14 . 7 . 1933 ) in ihrer Existenz zu bedrohen bzw. in ihrem Wirken einzuschränken

    März 1933
    Als erste Schriftstellerorganisation fällt der »Schutzverband Deutscher Schriftsteller« ( SDS ) an die Nazis.

    Anfang April 1933
    Die »Deutsche Studentenschaft« ( DS t) fordert dazu auf, sich an einer vierwöchigen »Aktion wider den undeutschen Geist« zu beteiligen, die am 12 . April beginnt und an deren Ende am 10 . Mai die öffentlichen Bücherverbrennungen stehen sollen.

    12 . April 1933
    Veröffentlichung der » 12 Thesen wider den undeutschen Geist«, in denen die Positionen und Ziele der »Aktion« zusammengefasst werden und die die jüdischen, sozialdemokratischen und liberalen Ideen und ihre Vertreter anprangern.
    Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler beschließt ein zehn Punkte umfassendes »Sofortprogramm«, das eine Solidarisierung mit dem NS -Staat enthält.

    19 . April 1933
    Professorenboykott: Aufruf der DS t-Führung, regimekritische und jüdische Hochschullehrer zu melden

    26 . April 1933
    Beginn der Sammlung »zersetzenden Schrifttums«: Studenten, Bibliotheken, Buchhandlungen sollen entsprechende Bücher abgeben.

    Anfang Mai 1933
    Zusammenfassung von sogenannter »zersetzender Literatur« in einer gemeinsamen Liste des NS -Bibliothekars Wolfgang Herrmann und des KfdK (»Schwarze Liste 1 «)

    5 . Mai 1933
    Ausschluss von Gegnern des NS -Regimes und »Nichtariern« aus der Preußischen Akademie der Künste

    6 . Mai 1933
    Beginn einer landesweiten Plünderung von Leihbibliotheken und Buchhandlungen

    10 . Mai 1933
    Bücherverbrennung: Die auf der »Schwarzen Liste 1 « genannte Literatur wird im Rahmen propagandistischer Großveranstaltungen in zahlreichen Städten verbrannt. In Berlin ist Erich Kästner auf dem Opernplatz Zeuge, wie seine Bücher mit dem Ruf »Gegen Dekadenz und moralischen Verfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner!« ins Feuer geworfen werden.

    16 . Mai 1933
    NS -Bibliothekar Herrmann veröffentlicht eine »erste amtliche Schwarze Liste für Preußen« mit den Namen von nunmehr 132 Autoren, deren Werke als unerwünscht gelten.

    9 . Juni 1933
    Aus der »Preußischen Dichterakademie« wird die »Deutsche Akademie für Dichtkunst«; in ähnlicher Weise gleichgeschaltet werden der P.E.N. -Club in Deutschland sowie Zeitungen, Theater, Büchereien, Buchhandel und Verlage.

    21 . Juni 1933
    Die letzte studentische Bücherverbrennung findet in Darmstadt statt. Insgesamt werden im Frühjahr 1933 deutschlandweit über fünfzig Bücherverbrennungen veranstaltet.

    4 . Oktober 1933
    Erlass des »Schriftleitergesetzes«, wonach jeder, der in Deutschland »an der Gestaltung des geistigen Inhalts der Zeitungen und politischen Zeitschriften durch Wort, Nachricht oder Bild« mitwirkt, auf die Treue zum NS -Staat festgelegt wird

    1936
    Erscheinen der »Liste 1 des schädlichen und unerwünschten Schrifttums«. Diese Liste enthält 3601 Einzeltitel- und 524 Verbote des gesamten Werks verfolgter Schriftsteller; 1940 erscheint zusätzlich eine Liste indizierter Werke »voll- oder halbjüdischer Verfasser«.

    3 . Oktober 1965
    Eine Jugendgruppe des »Bundes Entschiedener Christen« versammelt sich in Düsseldorf am Rheinufer und verbrennt mit Genehmigung des

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