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Ueber den Himmel hinaus - Roman

Ueber den Himmel hinaus - Roman

Titel: Ueber den Himmel hinaus - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberley Freeman
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den Felsblöcken hinten im Garten Astronauten auf dem Mond gespielt, Großmutters dicke gelbe Katze wie einen Säugling im Arm gewiegt und sich aus Pusteblumen Armbanduhren gebastelt, die sie dann auf Zaunpfählen befestigt hatten. Und während der Wind die Samen davontrug, hatten sie so inbrünstig an ihre Wünsche gedacht, dass ihnen vor Sehnsucht die Brust geschmerzt hatte.
    Es klopfte erneut. Sofi kletterte von dem Hocker herunter, den sie vor das Emaille-Waschbecken geschoben hatte, und öffnete die Tür. »Entschuldige, Papa.«
    Sie betrat das dämmrige Wohnzimmer. Auf dem Tisch lag eine rot-weiß karierte Tischdecke, die Kommode und die nicht zusammenpassenden Sessel waren blitzsauber, die Vorhänge so weit wie möglich aufgezogen und die gestickten Sofakissen aufgeschüttelt. Sofi liebte es, wenn die Wohnung frisch geputzt war und eine erwartungsvolle Atmosphäre herrschte.
    Sie stellte sich ans Fenster, das direkt zum Wohnblock gegenüber hinausging, und spähte auf die Straße hinunter. Der Sommerregen hatte auf dem rissigen Bürgersteig Pfützen
hinterlassen, die vor Motoröl schillerten, dazwischen bewegten sich Regenschirme, schwerfällig wie Käfer. Ein Auto hielt an, ein verbeultes beigefarbenes Monstrum, das wie durch ein Wunder in die Lücke zwischen der Müllabfuhr und einem Bus passte, der mit röhrendem Motor wartete, bis alle Fahrgäste eingestiegen waren. Die Autotüren öffneten sich, und Onkel Viktor und seine Töchter kletterten heraus.
    »Mama, sie sind da!«
    Ihre Mutter gesellte sich mit verkniffenem Mund zu Sofi ans Fenster. »Ah, ja. Bring die Mädchen in dein Zimmer. Zeig ihnen, wo sie schlafen werden, und spiel ein bisschen mit ihnen. Papa und ich haben einiges mit Onkel Viktor zu besprechen. Verstanden?«
    Mama ging zur Badezimmertür und klopfte. »Iwan, es ist so weit.«
    Gleich darauf standen die beiden Mädchen triefend nass an der Wohnungstür. Lena, deren lange Haare tropften, machte ein trauriges Gesicht. Nataljas kastanienbraune Locken glänzten trotz der Feuchtigkeit. Sie schob ungeduldig den Koffer ihrer Schwester mit dem Fuß weiter und schalt sie eine Heulsuse. Hinter ihnen ragte Onkel Viktors düstere Gestalt auf, gut aussehend, aber bleich und nach Tabak und Wodka riechend.
    Sofi führte die Mädchen in ihr Zimmer, wie Mama es ihr aufgetragen hatte. Es war gar nicht einfach gewesen, die beiden dünnen Matratzen darin unterzubringen. Eine lag parallel zu Sofis Bett, die andere musste an der Ecke angehoben werden, wenn man die Tür ganz öffnen wollte. Es blieb gerade noch genügend Platz für ihre Schachteln voller Perlen und ihre Staffelei, obwohl sich Sofi fragte, wie sie künftig davor sitzen sollte. Trotzdem freute sie sich darauf,
das Zimmer mit ihren Cousinen zu teilen. All ihre Schulfreundinnen hatten Geschwister und es klang, als hätten sie eine Menge Spaß.
    »Du schläfst hier, Lena.« Sofi deutete auf die Matratze neben ihrem Bett.
    Lena schüttelte den Kopf. »Da will ich nicht schlafen.«
    Natalja schob sie beiseite und verstaute ihren Koffer unter Sofis Bett. »Sie wird kein Auge zutun, wenn sie da drunter sehen kann. Wir tauschen einfach, Lena. Ich fürchte mich nicht vor Monstern.«
    Sie ließ sich demonstrativ auf ihre Matratze sinken und strich sich mit einem Seufzer die Locken über die Schulter.
    Lena stellte ihren Koffer neben Sofis Malsachen ab und setzte sich, um vorsichtig die schmutzigen Schuhe auszuziehen. Sofi hörte die Erwachsenen im Wohnzimmer reden, hastig und eindringlich, aber so leise, dass sie nichts verstehen konnte.
    Dann entdeckte Lena Sofis Stoffkatze Truschka und gab ihr in einer Untertasse imaginäre Milch zu trinken. Sie ließen die Jalousien herunter und zwangen Truschka, es mit den Monstern unter dem Bett aufzunehmen, was Lena zum Lachen wie zum Weinen brachte.
    Das ausgelassene Kichern und Quietschen der Mädchen verstummte abrupt, als draußen eine scharfe Stimme erklang. »Sag mir nicht, wie ich meine Töchter zu erziehen habe.« Das klang nach Onkel Viktor.
    Es folgten beschwichtigende Worte, die Unterhaltung wurde in gedämpftem Tonfall fortgesetzt. Sofi sah von Lena zu Natalja. Beide waren erstarrt und sichtlich verunsichert.
    Wenig später ging die Tür einen Spalt auf, und Mama sagte mit einem gezwungenen Lächeln: »Lena, Natalja, kommt und sagt eurem Vater auf Wiedersehen.«

    Lena brach in Tränen aus. »Aber er hat versprochen, eine Woche hier zu bleiben.«
    »Er ist zu dem Schluss gekommen, dass es besser ist, wenn

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