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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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hatten schon viel zu viel Zeit verloren. Skytown wurde wahrscheinlich in genau diesem Moment gestürmt, und sie war längst nicht mehr sicher, daß die Angreifer eine kampflose Kapitulation akzeptieren würden. Endlich schwang die Tür auf, und sie stürmten geduckt in den Hangar. Der Raum war hell erleuchtet, aber luftleer. Die großen Hangartore auf der gegenüberliegenden Seite standen offen, und zumindest auf den ersten Blick war kein Wächter zu entdecken. Die Angreifer hatten es dem Vakuum des Weltalls  überlassen, auf das Dutzend Viper-Jäger aufzupassen, das vor ihnen stand. »Perfekt«, sagte Hartmann. »Achtet auf die Seriennummern. Und los!« »Warte!« sagte Skudder. »Wir brauchen die Vipern nicht. Da vorn steht etwas Besseres.« Charitys Blick folgte seinem ausgestreckten Arm. Nicht sehr weit von ihnen entfernt, ein Stück abseits der Vipern, standen fünf scheibenförmige, zwölf Meter durchmessende Moroni-Jets. »Bingo!« sagte Skudder fröhlich. »Sieht so aus, als hätte wir endlich einmal Glück. Die vorletzte ist eine Kampfmaschine, seht ihr?« Selbst Charity fiel der Unterschied erst auf den zweiten Blick auf, was allerdings nicht allzu verwunderlich war. Sämtliche Jets der Moroni glichen sich auf den ersten Blick wie das sprichwörtliche Ei dem anderen. Der Unterschied bestand darin, daß einige Maschinen nur leicht bewaffnet waren, einige gar nicht, und wieder andere schwer genug, um damit einen Krieg zu gewinnen. Die Flugscheibe, auf die sie nun nebeneinander zurannten, gehörte zur letzten Kategorie. Obwohl es mit den Magnetstiefeln schwierig war, zu rennen, erreichte Charity den Jet als erste. Sie stürmte die Rampe hinauf, warf sich mit einer schwungvollen Bewegung in den Pilotensitz und stellte mit einem Gefühl beiläufiger Enttäuschung fest, daß der Jet nicht für die Bedürfnisse eines menschlichen Piloten umgebaut worden war. Trotzdem würde sie ihn fliegen können – vielleicht nicht ganz so souverän wie ihren eigenen Jet, aber gut genug. Hartmann und Skudder stürmten herein und nahmen auf den beiden anderen Sitzen Platz, und Charity schlug mit der flachen Hand auf den Hauptschalter, der den Gravitationsgenerator des Schiffes zum Leben erweckte. »Ich schätze, unsere Freunde werden gleich eine böse Überraschung erleben«, sagte Skudder. »Charity, wo bleibt die Waffenenergie?« Charity blinzelte verwirrt, schlug noch einmal auf den Schalter und wurde mit dem gleichen Ergebnis belohnt: Keinem. Die Energiequelle des Jets weigerte sich, ihren Dienst aufzunehmen. »Was ist los?« fragte Hartmann. »Keine Ahnung«, antwortete Charity. »Es funktioniert nicht. Verdammt!« »Okay«, sagte Hartmann knapp. »Raus hier! Versuchen wir es in einer der anderen Maschinen.« Sie verließen den Jet und rannten zu der daneben abgestellten Flugscheibe, einem leichten bewaffneten Transporter, der aber immer noch schneller und ungefähr zehnmal gefährlicher war als Hartmanns Vipern. Diesmal nahm Hartmann selbst im Pilotensessel Platz. Charity beobachtete mit angehaltenem Atem, wie er den Hauptschalter herunterdrückte. Nichts geschah. Der Gravitationsgenerator unter ihren Füßen blieb stumm, und auf dem Kontrollpult leuchtete kein einziges Licht auf. Der Jet war ebenso tot wie der, aus dem sie gerade kamen. »Das kann doch kein Zufall sein«, sagte Hartmann kopfschüttelnd. »Die Dinger sind praktisch unzerstörbar! Sie können nicht beide gleichzeitig defekt sein.« »Das sind sie auch nicht«, sagte Charity leise. Obwohl sie wußte, wie sinnlos es war, beugte sie sich an Hartmann vorbei über das Kontrollpult und drückte wahllos ein paar Knöpfe. Nichts geschah. »Der Generator funktioniert nicht«, sagte Skudder düster. »Anscheinend haben sie nicht nur unsere Kommunikation lahmgelegt.« »Wenn sie das könnten«, widersprach Hartmann, »dann   hätten sie Skytown nicht in Stücke schießen müssen. Ein Knopfdruck hätte genügt, um uns zu lähmen.« »Es sei denn, sie wissen, daß wir aus Sicherheitsgründen einen Teil des Energievorsprungs auf herkömmliche Systeme umgestellt haben«, fügte Charity hinzu. »Sieh es endlich ein, Hartmann. Wir wissen zwar nichts über sie, sie dafür aber anscheinend alles über uns.« Sie deutete aus dem Fenster. »Ich gehe jede Wette ein, daß die anderen Jets genauso tot sind.« »Dann eben zurück zu Plan A«, knurrte Hartmann. Er war zu sehr Soldat, um sich seine Enttäuschung anmerken zu lassen. Dabei waren die

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