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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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eingeschärft hatte. Sie waren nicht hier, um zu kämpfen, sondern um ein Schiff zu stehlen und Skytown zu verteidigen; und sollte dies nicht möglich sein, um Hilfe zu holen. »Wohin?« flüsterte Skudder. Hartmann deutete nach rechts. »Die dritte Tür. Der Hangar liegt zwei Decks tiefer, aber ich halte es für keine gute Idee, den Aufzug zu benutzen.« Geht vor«, sagte Skudder. »Ich sichere nach hinten.« Charity und Hartmann nickten und machten sich auf den Weg. Die Illusion, sich an Bord eines ganz normalen Raumschiffes zu befinden, in dem es lediglich ein bißchen zu kalt war, hielt nur noch wenige Schritte vor. An der nächsten Gangkreuzung fanden sie deutliche Spuren eines Kampfes – die typischen Brandnarben von Laserschüssen, die Wände und Boden getroffen hatten, aber auch Stellen, an denen das Metall aussah, als wäre es von gigantischen Hammerschlägen getroffen und regelrecht zermürbt worden. Charity mußte daran denken, auf welche Art und Weise die Aussichtsplattform von Skytown zerborsten war. Sie gingen weiter, erreichten die nächste Gangkreuzung und fanden die ersten Toten. Es waren ausnahmslos Männer der Space-Force. Viele schienen durch Laserschüsse getötet worden zu sein, aber einige boten auch einen Anblick, der Charity nicht dazu bewog, ein zweites Mal und genauer  hinzuschauen. Der Kampf mußte entlang des gesamten Korridors vor ihnen getobt haben, doch sie entdeckten nicht einen toten Angreifer. Die Fremden hatten ihre Toten entweder mitgenommen – oder keine Verluste gehabt. Hartmann deutete auf eine Tür am Ende des Ganges. Sie liefen dorthin, öffneten sie und fanden sich in einem rechteckigen, senkrecht in die Tiefe führenden Schacht wieder. Vielleicht würde er später einmal eine Aufzugkabine aufnehmen, oder eine Treppe, im Moment aber war es einfach nur ein Loch, das quer durch das gesamte Schiff zu führen schien. Die Schwerelosigkeit und ihre Magnetstiefel halfen den Gefährten, problemlos den Grund des Schachts zu erreichen. Hartmann verstellte den Fokus seiner Waffe und wies mit der gleichen Bewegung auf die einzige Tür, die vor ihnen lag. »Der Hangar«, sagte er. »Seid jetzt auf der Hut. Ich an ihrer Stelle würde den Hangar streng bewachen.« Er sagte Charity damit nichts Neues. Trotzdem glaubte sie nicht ernsthaft daran, daß sie auf der anderen Seite der Tür auf irgendwelchen Widerstand stoßen würden. Nach allem, was sie bisher gesehen hatte, schien es den Angreifern nicht besonders schwer gefallen zu sein, die Besatzung der EXCALIBUR zu überwältigen. Die Fremden hatten es wohl kaum nötig, Wachen aufzustellen. Trotzdem war sie auf alles gefaßt, als Hartmann die Tür öffnete. Genauer gesagt, es versuchte.  Die Tür rührte sich nicht. Hartmann runzelte die Stirn, probierte es noch einmal und mit größerer Kraft, doch mit demselben Ergebnis. Die Tür saß so unverrückbar im Rahmen, als wäre sie festgeschweißt. »Verriegelt?« fragte Skudder. »Die Tür hat überhaupt kein Schloß. Jedenfalls, soweit ich es beurteilen kann«, sagte Hartmann. »Ich verstehe das nicht.« Er hob seine Waffe. »Tretet ein Stück zur Seite.« Charity gehorchte, schloß aber vorsichtshalber ihren Helm und bedeutete Skudder und Hartmann, dasselbe zu tun. Hartmann feuerte.  Der dünne, gebündelte Strahl seiner Laserpistole fraß sich in das Metall der Tür und ließ schmelzenden Stahl und brennende Farbpartikel in sämtliche Richtungen spritzen. Charity trat hastig beiseite, um nicht von einem der glühenden Geschosse getroffen zu werden, die von keiner Schwerkraft gebremst wurden. Und dann änderten sie jäh ihren Kurs. Der Laserstrahl hatte die Tür durchstoßen, und plötzlich wurden Flammen, brennendes Metall und Sauerstoff mit Urgewalt durch das entstandene Loch gezogen. Charitys Vorsicht war berechtigt gewesen. Auf der anderen Seite der Tür herrschte Vakuum. Was die Tür wie festgeschweißt an ihrem Platz gehalten hatte, war der Luftdruck im Inneren des Schiffes gewesen. »Passen Sie auf, was Sie tun, Hartmann«, sagte Skudder. »Gouverneur Seybert wird Sie auspeitschen lassen. Sie zerstören mutwillig Staatseigentum.« Hartmann schnitt ihm eine Grimasse, hob seine Waffe und erweiterte das Loch, das er in die Tür geschweißt hatte. Der Sauerstoff strömte immer schneller aus dem Schacht.  Trotzdem dauerte es eine ganze Weile, bis der Luftdruck so weit gefallen war, daß sie die Tür öffnen konnten. Charity bebte innerlich vor Ungeduld. Sie

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