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Ueberfall auf Skytown

Ueberfall auf Skytown

Titel: Ueberfall auf Skytown Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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unter Charitys Laserdüsen oder den Hieben der Knüppel und Eisenstangen.  Trotzdem gaben sie nicht auf. Jeder vernünftig und sachlich denkende Gegner hätte den Angriff irgendwann abgebrochen und sein Heil in der Flucht gesucht, aber dieser Gegner dachte nicht. Charity wußte, daß die Biester praktisch nur aus Freßwerkzeugen und dem dazugehörigen Verdauungsapparat bestanden, dafür aber praktisch so gut wie kein Gehirn besaßen. Dies machte sie auf der einen Seite zwar zu mörderischen Gegnern, auf der anderen aber auch berechenbar. Die Wanzen versuchten nicht, sich zu verstecken oder ihre Beute aus einem Hinterhalt heraus anzuspringen, sondern griffen mit fast mechanischer, berechenbarer Beharrlichkeit an, so daß Charity die Kreaturen schließlich fast wie auf dem Schießstand erledigen konnte. Als es vorbei war, drehte sie sich erschöpft einmal im Kreis und schwenkte ihre Waffe herum. Überall lagen tote oder brennende Wanzen, aber es war ein bitterer, vielleicht allzu teuer erkaufter Sieg. Nicht einer der Verteidiger war ohne schwere Verletzungen davongekommen. Mindestens zwei Männer und eine Frau waren tot. Die anderen saßen oder lagen am Boden, preßten die Hände auf ihre Wunden oder stöhnten vor Schmerz. Niemand sagte etwas, doch auf den wenigen Gesichtern, die sich Charity zuwandten, stand die nackte Angst geschrieben – nur zu verständlich angesichts der Situation, in der sie sich befanden. Aber Charity hatte das sichere Gefühl, daß ein Gutteil dieser Angst ihr galt. Sie steckte ihre Waffe ein, schaltete den Körperschild aus, dessen Generator mittlerweile wie ein zorniger Hornissenschwarm brummte, und ging dann zu den beiden Toten hinüber. Einer von ihnen war den Wanzen zum Opfer gefallen, während der andere keine äußeren Verletzungen aufzuweisen schien. Als Charity ihn auf den Rücken drehte, sah sie, daß sein Genick gebrochen war. Der harte Knoten in ihrem Magen war plötzlich wieder da. Der Mann war der Druckwelle zum Opfer gefallen, die der herabstoßende Jet verursacht hatte. Sie hatte ihn umgebracht. In ihrem Mund war plötzlich ein bitterer Geschmack. Ihre Logik versuchte vergeblich, sie davon zu überzeugen, daß sie keine andere Wahl gehabt hatte, als anzugreifen. Ihr Manöver hatte diesen Mann getötet, alle anderen jedoch gerettet. Aber das waren billige Worte, die es für Charity nicht einfacher machten. Es war zwar die reine Wahrheit, doch die Mathematik versagte, wenn man mit Menschenleben statt mit Unbekannten rechnete. Charity sah eine Bewegung aus den Augenwinkeln und reagierte instinktiv, ohne zu nachzudenken. Sie ließ sich blitzschnell zur Seite fallen, und die Eisenstange, die auf ihren Hinterkopf gezielt hatte, zischte zwei Handbreit über sie hinweg. Instinktiv rollte Charity sich über die Schulter ab, riß schützend die Hand vor das Gesicht und griff mit der anderen nach einem schmutzstarrenden Fuß, der nach ihr stieß. Sie packte ihn, drehte ihn mit einem kräftigen Ruck herum und kam im gleichen Moment auf die Füße, als der Mann, der sie angegriffen hatte, auf den Rücken fiel und keuchend nach Atem rang. Ein zweiter Mann attackierte sie. Charity blockte zwei, drei ungeschickte Hiebe ab, verlor endgültig die Geduld und streckte den Angreifer mit einem punktgenauen, perfekten Kinnhaken zu Boden. Noch in der Bewegung wirbelte sie herum und wandte sich einem dritten Angreifer zu, der sich von hinten auf sie stürzen wollte. Der Bursche gab sein Vorhaben im letzten Moment auf. Wahrscheinlich hatte ihn die Leichtigkeit, mit der Charity seine beiden Vorgänger besiegt hatte, schockiert. »Was… was soll denn das?« fragte Charity stockend. »Seid ihr verrückt geworden? Nur für den Fall, daß es eurer Aufmerksamkeit entgangen ist: Ich stehe auf eurer Seite!« Weder der Mann noch einer der anderen antworteten. Charity war nicht einmal sicher, ob sie ihre Worte überhaupt verstanden hatten. Die Angst auf den Gesichtern war jedenfalls immer noch unverkennbar. »Versteht ihr mich?« fragte sie. Keine Antwort. Die beiden Männer, die sie niedergeschlagen hatte, richteten sich stöhnend auf und krochen hastig von ihr weg. Eine junge Frau mit strähnigem blondem Haar begann leise zu weinen, und auch die anderen versuchten, sich ein Stück von ihr weg zu bewegen. »Verdammt noch mal, was geht hier eigentlich vor?« fragte Charity. »Ich verlange ja nicht, daß ihr mir die Füße küßt, aber wieso versucht ihr mich umzubringen?« »Tu uns nichts«,

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