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Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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gegen den Mantel, so als ob etwas darunter war, das er festhalten musste.
    "Sie sprachen von einer Gefahr, Mr. Hamilton?", lachte Barnes dann. "Fahren Sie ruhig fort. Eine tolle Geschichte, die Sie mir da auftischen..."
    In diesem Moment trat ein weiterer Mann durch die zerschlagene Tür. Er trug einen dunklen Mantel sowie einen grauen Filzhut, der die obere Hälfte seines Gesichts zunächst verdeckte. Erst als er sich aufrichtete erkannte ich ihn.
    "Professor von Schlichten!", stieß ich hervor. "Dietrich von Schlichten..."
    Auf dem hageren, aschgrauen Gesicht mit der aristokratischen Note erschien ein flüchtiges Lächeln.
    "So erstaunt, mich wiederzusehen? Sie haben wohl gedacht, dass ich den erdbebenartigen Turbulenzen zum Opfer gefallen bin, die das Chateau Guraneaux in der Bretagne zu einer Ruine gemacht haben... Aber wie Sie sehen, bin ich entkommen. Mein Glück, dass ich mich in dem Labyrinth aus hunderten von Gängen und Höhlen unter dem Chateau hervorragend auskannte..."
    "Ich habe erwartet, Sie irgendwann wiederzutreffen", erwiderte ich.
    Barnes wandte den Kopf.
    "Lassen Sie die persönlichen Animositäten, Professor. Dafür ist keine Zeit..."
    "Sie haben recht, Barnes..."
    "Die Befehle unseres Gebieters sind eindeutig..."
    "Ich weiß, Barnes."
    "Es ist Cayamus Wille..."
    "...und der ist für uns das oberste Gesetz."
    Ich sah Tom an. Ich empfand dasselbe Entsetzen, dass auch in seinen meergrünen Augen zu lesen war. Er legte den Arm um meine Schulter.
    In diesem Moment erschien der Zombie, der einst Dr. Madison gewesen war.
    Er wankte brüllend daher. Wir machten ein paar schnelle Schritte zur Seite.
    Einer der Männer zog eine Pistole unter der Jacke hervor und richtete sie auf uns.
    "Keinen Schritt!", zischte er.
    Der Zombie erreichte die Eingangshalle.
    Wie auf ein geheimes Zeichen hin griffen die Anwesenden unter ihre Jacken und Mäntel. Jetzt wurde mir auch klar, weshalb Barnes die Linke so an den Körper gepresst gehalten hatte.
    Bronzefarbene Masken aus einem eigenartigen, glatten Metall kamen zum Vorschein.
    Beinahe im selben Moment wurden die Masken angelegt. Mit einem Zischen verbanden sie sich mit den Gesichtern ihrer Träger. Das bronzefarbene Metall bildete detailgetreu die Gesichtszüge nach.
    Die Maskenträger hoben die Hände.
    Ein dumpfer Chor erhob sich.
    "Macanuet ketaserem Cayamu", murmelten sie in ewiger Wiederholung.
    Der Zombie stoppte.
    Dietrich von Schlichten trat vor. Er streckte dem Zombie die flachen Hände entgegen. Sie glänzten metallisch. Sein ganzer Körper schien sich in dem Moment verwandelt zu haben, da er die Maske anlegte und nun aus demselben, geheimnisvollen Metall zu bestehen wie sie.
    Der Singsang wurde lauter.
    Dietrich von Schlichten rief indessen mit heiserer Stimme eine komplizierte Folge von Silben.
    Er senkte die Hände, so als ob er mit ihnen eine Marionette führen würde.
    Der Zombie sank auf die Knie.
    Reglos verharrte er in dieser Stellung.
    Ein teuflisches Lächeln erschien auf der metallenen Oberfläche seiner Maske. Er wandte sich den beiden toten Wachleuten zu. Wie ein Puppenspieler agierte er, hob die Hände. Es hatte den Anschein, als ob unsichtbare Fäden die Finger des Professors mit den Toten verbanden. Sie erwachten zu unheimlichem Leben. Wie Marionetten wurde sie emporgezogen, landeten auf ihren Knien und blieben dann in starrer Haltung stehen...
    Von Schlichten ließ die Hände sinken und beachtete mich mit einem triumphierenden Blick.
    "Sehen Sie meine Macht, Miss Vanhelsing?"
    "Macht, die Sie einem Buch entliehen haben, das Ihr Urgroßvater geschrieben hat..."
    "Sie denken an den zweiten Band, nicht wahr?"
    "Ja."
    "Ist es nicht gleichgültig, woher dieses magische Wissen kommt? Tatsache ist, dass ich es in den Dienst einer noch viel größeren Macht stelle... Ich bin ein Diener Cayamus, sowie wir alle. Und Sie, Miss Vanhelsing, sollten sich überlegen, ob Sie nicht doch dem Kreis derer angehören wollen, die die Katastrophe überleben werden. Jemand mit Ihrem Talent wird in unseren Reihen gerne aufgenommen..."
    "Und wenn ich damit nicht einverstanden bin, werde ich von Ihren eisigen Dienern zur Strecke gebracht."
    "Nein", schüttelte von Schlichten den Kopf. "Sie werden uns so oder so behilflich sein. Ob nun freiwillig oder..."
    Von Schlichten hob die rechte Hand, während der Singsang der anderen Maskenträger lauter wurde.
    Ich spürte eine unheimliche Krafteinwirkung, sowohl auf meinen Körper, als auch auf meinen Geist. Ein geradezu

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