Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition)

Titel: Übersinnlich (5 Romane mit Patricia Vanhelsing) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
beiden Polizisten, denen wir auf dem Friedhof an der Oxton Street begegnet waren. Der Spuk schien vorbei zu sein.
    Fürs erste jedenfalls, denn was den ORDEN DER MASKE betraf, so rechneten Tom und ich fest damit, in nicht allzuferner Zukunft wieder von ihm zu hören.
    Es war Tante Lizzy, die schließlich etwas Licht in die Vorgänge brachte, die zum Verschwinden der Maskenträger geführt hatten.
    "Sieh mal", sagte sie an einem der folgenden Abende, als ich nach einem langen Tag aus der Redaktion kam. "Ich habe hier die Schrift eines von-Schlichten-Schülers namens Ferenz Borsody. Er stammte aus Ungarn, lebte aber den größten Teil seines Lebens in Wien. Insbesondere hat er sich mit der Wirkungsweise der Zeichen des lebenden Todes beschäftigt."
    "Und? Was hast du herausgefunden?"
    "Borsoy bezieht sich auf dieselben Quellen, die auch Hermann von Schlichtens ABSONDERLICHEN KULTE zu Grunde liegen, so unter anderem die Aufzeichnungen eines gewissen Abdul von Cordoba, einem maurischen Geisterseher des 8.Jahrhunderts, dessen Schriften ich leider nicht im Original besitze. Du hast in jener Nacht zweimal eine magische Barriere aus den Zeichen des lebenden Todes errichtet."
    "Ja, das stimmt."
    "Und anschließend versuchte Dietrich von Schlichten mit Hilfe genau dieser Zeichen die Toten in der Leichenhalle zu wecken..."
    "So ist es."
    "Zwei Halbkreise, dazu ein Hexagon aus diesen Zeichen - zusammen ergibt das ein Ritual von ungeheurer Kraft. Die genaue Wirkung wird widersprüchlich beschrieben. Aber es scheint darauf hinauszulaufen, dass die übersinnlichen Energien sich gegen jene richteten, die sie riefen..."
    Ich atmete tief durch. "Wenn das wahr ist, dann wurde unser Leben durch einen Zufall gerettet."
    "War es ein Zufall?", fragte Tante Lizzy. "War es auch ein Zufall, dass du dem Eis-Zombie, der dich angegriffen hat, das fünfte Zeichen aufgemalt und ihn damit vernichtet hast - und nicht eines der anderen Symbole? Du hast genau jenes herausgesucht, das über diese Macht verfügt..."
    Ich zuckte die Achseln. "Vielleicht eine unbewusste Ahnung..."
    "Ja, vielleicht."
    Sie zeigte mir eine Seite in von Schlichtens Notizbuch.
    "Ich weiß das auch erst seitdem ich mit Hilfe eines pensionierten Gerichtssachverständigen herausgefunden habe, dass einige Passagen in von Schlichtens Notizbuch mit unsichtbarer Tinte geschrieben worden waren. Glücklicherweise konnte man sie sichtbar machen..."
     
    *
     
    Ein Arzt diagnostizierte an Toms rechtem Arm eine Erfrierung.
    Aber es würde nichts davon zurückbleiben.
    Unsere Artikel wirbelten ziemlich viel Staub auf, obwohl wir das meiste dessen, was wir gesehen hatten, darin nicht verwenden konnten.
    Besonderes Aufsehen machte natürlich die Tatsache, dass ein Scotland Yard-Beamter Mitglied des verbrecherischen ORDENS DER MASKE war.
    Von Barnes fehlte jegliche Spur.
    Die Öffentlichkeit interpretierte sein Verschwinden als Flucht. Und sofern er noch existierte, traf das womöglich sogar zu.
    Nach einem harten Tag in der Redaktion schlenderten Tom und ich Arm in Arm durch die nächtliche Ladbroke Grove Road.
    Eine furchtbare Gefahr schien fürs Erste gebannt zu sein.
    "Der ORDEN DER MASKE operiert weltweit", sagte Tom düster.
    "Und es ist nur eine Frage der Zeit, wann er zu einem erneuten Schlag ansetzt..."
    "Das ist leider wahr", murmelte ich.
    "Dieser Kampf ist noch nicht zu Ende."
    "Ich weiß..."
    Wir sahen uns an. Es war eine mondhelle Nacht, und die Sterne spiegelten sich in Toms meergrünen Augen.
    "In jener Nacht...", sagte ich dann stockend. Er wusste genau, wovon ich sprach. Wir konnten einfach nicht anders.
    Immer wieder kamen wir auf die Nacht in Southwark zu sprechen.
    "Du hast dein Leben für mich aufs Spiel gesetzt, als du den Zombie angegriffen hast", sagte ich.
    "Ich liebe dich eben, Patti!"
    "Und ich liebe dich, Tom."
    Eine Welle wohliger Gefühle durchflutete mich. Ich war froh, diesen Mann kennengelernt zu haben und zu wissen, dass er mich liebte. Mit wem sonst hätte ich all die Dinge teilen können, die mich beschäftigten. All das Ungewöhnliche und zum Teil Unfassbare, dessen Erforschung ein wesentlicher Teil meines Lebens geworden war.
    Unsere Lippen fanden sich wenige Augenblicke später, berührten sich vorsichtig, ehe sie sich voller Leidenschaft aufeinanderpressten. Ich schlang meine Arme um seine Taille, spürte die seinen um meine Schultern und dachte: So möchte ich ihn festhalten. Für immer.  
    Ich ahnte, dass das nächste Abenteuer bereits auf uns

Weitere Kostenlose Bücher