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Überwachtes Netz

Überwachtes Netz

Titel: Überwachtes Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Meister Markus Beckedahl
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identifizieren und speichern, die auf einer Liste von gesuchten Fahrzeugen (per richterlicher Anordnung) enthalten sind. Ein weniger sicherer Ansatz wäre es, alle Autos lokal für wenige Tage abzuspeichern und diese Daten nicht über das Internet verfügbar zu machen. Diese Daten dürften nur mittels einer Liste von per richterlichem Beschluss gesuchten Kfz-Kennzeichen durchsucht werden.
    Die »No-Fly« Liste sollte abgeschafft werden, da es eine Bestrafung ohne Anklage ist. Es ist akzeptabel, eine Liste von Personen zu führen, die bei der Personen- und Gepäckkontrolle besonders genau untersucht werden. Weiterhin sollten anonyme Passagiere so behandelt werden, als wären sie auf dieser Liste.
    Viele Systeme zur Massenbeförderung benutzen Smartcard- oder RFID-Systeme zur Bezahlung. Diese Systeme sammeln persönliche Daten. Falls man einmal den Fehler macht, nicht mit Bargeld zu zahlen, verknüpfen sie dauerhaft den eigenen Namen mit der verwendeten Karte. Außerdem werden jegliche Reisen, die mit der Karte bezahlt wurden, auch gespeichert. Zusammen ergibt dies eine massive Überwachung. Einer von beiden Aspekten der Datensammlung muss eingestellt werden.
    Smart Meter, zu schlau für uns
    Wenn wir nicht eine totale Überwachungsgesellschaft wollen, müssen wir Überwachung als eine Art ‘soziale Umweltverschmutzung’ begreifen und somit die Auswirkungen auf die Überwachung jedes neuen digitalen Systems untersuchen. In einem ähnlichen Maße, wie wir die Auswirkungen auf die Umwelt eines physischen Systems untersuchen.
    Smart Meter werden zum Beispiel damit angepriesen, dass sie dem Stromversorger jederzeit Daten zum Stromverbrauch jedes Kunden übermitteln. Dies ermöglicht es jederzeit zu bestimmen, ob ein Kunde gerade zuhause ist und teilweise sogar zu bestimmen, was derjenige gerade macht.
    Diese Überwachung ist unnötig. Die meisten der Vorteile, die ein Smart Meter mit sich bringt, würden auch erreicht werden, wenn der Stromversorger entsprechende Daten an die Geräte senden würde.
    Eines der Features einiger Smart Meter ist es, dem Kunden zu zeigen, wie der eigene Verbrauch im Vergleich zum allgemeinen Kundendurchschnitt liegt. Dies wird durch allgemeine Überwachung realisiert, könnte aber auch ohne jegliche Überwachung implementiert werden. Für den Stromversorger wäre es einfach, den Durchschnitt je Nachbarschaftsregion zu errechnen, indem der Gesamtverbrauch durch die Anzahl an Kunden geteilt wird – das Ergebnis könnte dann an die Smart Meter gesendet werden. Das Gerät jedes Kunden könnte dann den eigenen Verbrauch über eine bestimmte Zeitperiode mit dem allgemeinen Durchschnitt dieser Periode vergleichen – ganz ohne Überwachung des Kunden.
    Die Polizei muss überwacht werden
    Individuen mit spezieller, durch den Staat verliehener, Macht – wie beispielsweise die Polizei – verwirken ihr Recht auf Privatsphäre und müssen überwacht werden. Da die Polizei es so häufig macht, hat sie ihren eigenen Jargon für Meineid: »Testilying« (‘testify’ und ‘lying’, in etwa gleichzeitig bezeugen und lügen). Das ist wahrscheinlich der Grund, warum die Polizei es so übel nimmt, wenn sie irgendjemand beim Umgang mit der Bevölkerung fotografiert. Fotografen werden oft attackiert, das Equipment wird zerstört und sie werden aufgrund falscher Anschuldigungen verhaftet. Manchmal berichtet die Polizei auch wahrheitsgemäß, aber wir können nicht beurteilen, wann dies geschieht.
    Die Polizei sollte daher dazu verpflichtet sein, Kameras zu tragen und diese Kameras sollten alle Interaktionen der Polizei mit der Bevölkerung aufzeichnen. Eine Stadt in Kalifornien registrierte einen Rückgang an polizeilicher Gewalt um 60%, nachdem diese dazu verpflichtet wurde, jederzeit Videokameras zu tragen.
    Kapitalgesellschaften müssen überwacht werden
    Kapitalgesellschaften sind keine Personen und haben daher keinerlei Anspruch auf Menschenrechte [240] . Wir können ihnen Privatsphäre gestatten, wenn es keinen Grund gibt, dies nicht zu tun. Selbst Unternehmen, die keine Kapitalgesellschaft sind, haben einen geringeren Anspruch auf Menschenrechte, als nicht-unternehmerisches Leben. Es ist daher legitim, Unternehmen dazu zu verpflichten, Details über Prozesse zu veröffentlichen, die eine chemische, biologische, nukleare, monetäre, technologische oder politische (z.B. Lobbying) Gefahr für die Gesellschaft darstellen könnten – in einem Ausmaß, das die gesellschaftliche Sicherheit bewahrt. Die

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