Überwachtes Netz
die die Freiheit der Nutzer respektiert.
Bekämpfung der Überwachung durch Unternehmen
Die meisten Daten werden durch die eigenen digitalen Geräte der Benutzer gesammelt. Normalerweise werden diese Daten zuerst durch private Unternehmen gespeichert. In Bezug auf Privatsphäre und Demokratie macht es jedoch keinen Unterschied, ob Daten direkt durch die Regierung oder zunächst durch private Unternehmen gesammelt werden, denn die Daten der Unternehmen stehen systematisch auch dem Staat zur Verfügung. Durch PRISM hat die NSA sich Zugang zu den Datenbanken verschiedenster großer Internet-Unternehmen verschafft [237] . So speichert AT&T seit 1987 die Verbindungsdaten jeglicher Telefonate und stellt diese der US-amerikanischen Drogenfahndung DEA auf Anfrage zur Verfügung [238] . Genau genommen besitzt die US-Regierung zwar diese Daten nicht, praktisch stehen sie ihr aber zur Verfügung.
Um Journalismus zu schützen, müssen wir deswegen nicht nur die Daten begrenzen, die allgemein durch den Staat erfasst werden, sondern auch all jene Daten, die durch private Unternehmen gesammelt werden. Digitale Systeme müssen überarbeitet werden, sodass sie nicht mehr Daten über ihre Nutzer akkumulieren. Falls Unternehmen digitale Daten unserer Aktivitäten benötigen, sollte es ihnen nicht erlaubt sein, diese länger und in größerem Umfang zu speichern, als für die Transaktion mit uns unbedingt nötig.
Bekämpfung der Überwachung durch Werbung und E-Commerce
Ein Grund für das derzeitige Ausmaß an Überwachung im Internet ist, dass Webseiten sich durch personalisierte Werbung finanzieren, die darauf basiert, dass das Verhalten und die Präferenzen des Nutzers verfolgt und analysiert werden. Dies verwandelt eine schlichte Belästigung – Werbung, die man lernt zu ignorieren – in ein Überwachungssystem, das uns schadet. Ganz gleich ob wir davon wissen oder nicht. Weiterhin verfolgen auch übers Internet getätigte Einkäufe den Benutzer.
Wir alle wissen, dass sogenannte »Datenschutzrichtlinien« normalerweise eher Ausreden dafür sind, unsere Privatsphäre zu missbrauchen statt sie zu schützen. Allgemein sammelt ein Unternehmen zu viele Informationen, wenn es eine »Datenschutzrichtlinie« benötigt.
Beide Probleme könnten wir durch ein System aus anonymen Zahlungen beheben – anonym für den Zahlenden, da es nicht darum geht, dass der Empfänger Steuern umgehen kann. Solche Technologien existieren bereits und es geht nun lediglich darum, geeignete unternehmerische Regelungen zu finden, die nicht durch den Staat verhindert werden.
Eine weitere Gefahr, die von Webseiten ausgeht, die private Daten speichern, ist das Eindringen, Erlangen und der Missbrauch durch ‘Cracker’ – Personen, die Sicherheitsvorkehrungen brechen. Dies beinhaltet z.B. Kreditkarteninformationen. Ein anonymes Zahlungssystem würde diese Gefahr eliminieren, da man nicht in Gefahr sein kann, wenn die Webseite nichts über einen weiß.
Abhilfe gegen Kommunikationsdossiers
Internet Service Provider und Telekommunikationsunternehmen speichern umfangreiche Daten über die Kontakte ihrer Benutzer, wie z.B. getätigte Telefonate oder besuchte Webseiten. Bei Mobiltelefonen speichern sie außerdem die Bewegungsprofile ihrer Kunden [239] . Diese Dossiers werden für sehr lange Zeit abgespeichert – im Falle von AT&T über 30 Jahre.
Durch solche Dossiers ist unbeobachtete Kommunikation unmöglich. Augenscheinlich darf der Staat keinen Zugriff auf diese Daten haben. Es muss illegal sein, diese Daten zu erheben oder abzuspeichern. Zugangs- und Telekommunikationsanbietern darf es nicht erlaubt sein, diese Informationen – ohne richterliche Anordnung zur Überwachung einer bestimmten Partei – lange vorzuenthalten.
Diese Lösung ist nicht absolut zufriedenstellend, da es die Regierung nicht physisch davon abhält, Informationen direkt abzufangen, wenn sie generiert werden – das ist genau das, was die US-Regierung mit vielen oder allen Telekommunikationsunternehmen macht. Wir müssten uns damit zufrieden geben, dies per Gesetz zu verbieten. Dies wäre jedoch bereits besser als der jetzige Zustand, in dem das entsprechende Gesetz (PATRIOT Act) diese Taktiken nicht explizit verbietet.
Abhilfe gegen Überwachung beim Reisen
Wir müssen die digitale Mautgebühr in anonyme Zahlungen umwandeln – die Technologie hierfür wurde schon vor 25 Jahren entwickelt. Systeme zur Erkennung von Kfz-Kennzeichen sollten per Gesetz nur Kfz-Kennzeichen
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