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Ufos in Bad Finkenstein

Ufos in Bad Finkenstein

Titel: Ufos in Bad Finkenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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meinst du? Für
Fisch, Fleisch und Butter?“
    „Dabei bleibt der Atem sauber“,
belehrte ihn Tarzan. „Wer aber wie eine wandelnde Knoblauchzehe riecht, der
futtert täglich und immer gewaltige Mengen. Vermutlich in Kapselform, obschon
die Kapseln — wie ich mal gelesen habe — bei normaler Menge keinen Geruch
hervorrufen. Unser Haarjäger muß also ein gewaltiger Vertilger von Knoblauch
sein. Vielleicht haßt er Knoblauch. Vielleicht will er ihn auf diese Weise
ausrotten. Jedenfalls braucht er Nachschub. Woher?“
    „Aus der Apotheke.“
    „Richtig. Und?“
    „Aus der Drogerie.“
    „Du könntest Detektiv werden.
Und?“
    „Aus dem Reformhaus.“
    „Willi, du bist ein As.“
    „Was hast du nun vor?“
    „Wir klappern in Bad
Finkenstein besagte Gesundheitsstationen ab. Und erkundigen uns nach einem
extremen (maßlosen) Knoblauchesser. Vielleicht haben wir Glück.“
    „Potztausend! Das ist eine gute
Idee.“
    Klößchen schwieg eine Weile.
Dann sagte er: „Ich überlege gerade, ob eine Schokolade mit Knoblaucharoma das
Programm unserer Schokoladenfabrik abrunden könnte. Ich werde es meinem Vater
mal vorschlagen.“
    „Tu das.“ Tarzan gähnte. „Er
wird begeistert sein.“
    „Du meinst wirklich?“
    „Wahrscheinlich enterbt er
dich.“
    „Ach! Du bist ja nur neidisch.
Weil du keine Phantasie hast.“
    „Stimmt! Für Schokolade mit
Knoblaucharoma — dazu reicht meine Phantasie nicht. Aber falls du in dieser
Richtung Appetit entwickeln solltest, quartiere ich dich aus.“
    Bevor Klößchen zur Erwiderung
ansetzen konnte, wurde die Tür geöffnet.
    Dr. Brosig blickte herein,
erkundigte sich nach Tarzans Befinden, meinte, jetzt sei’s aber Zeit zum
Schlafen, und löschte das Licht.
    Klößchen balgte noch eine Weile
mit dem Kopfkissen herum, zerbiß krachend ein hartes Stück Schokolade und
schlief trotz überfüllten Magens ein — selig und fest.
    Tarzan wachte in dieser Nacht
mehrmals auf, weil die Prellung schmerzte. Jedesmal mußte er an die Haarjäger
denken, und sein Grimm wuchs. Die meisten Rachepläne, die er sich ausdachte,
blieben allerdings unvollendet, weil er vorher wieder einschlief.
    Als er früh wach wurde, fühlten
Genick und Schulter sich steif an. Doch nach mehrmaligem Duschen — heiß und
kalt, immer abwechselnd — lockerten sich die verspannten Muskeln.
    Klößchen schnarchte wie eine
finnische Waldsäge und meuterte, als er aus dem Bett gescheucht wurde.
    „Denk an Kathie!“ ermahnte
Tarzan ihn. „Oder soll ich ihr sagen, du hättest mal wieder soviel Schokolade
gefuttert, daß du nicht aus dem Bett kommst.“
    „Hm.“
    „Du bist also völlig meiner
Meinung und willst ausdrücken, daß du dich auf den Anruf freust. Denn eine so
nette Klassenkameradin verdient dein Mitgefühl.“
    „Hm.“
    „Himmel, wenn du morgens nur
nicht soviel reden würdest! Man könnte sich die Ohren zuhalten. Vielleicht läßt
du mich auch mal zu Wort kommen.“
    „Ab morgen“, knurrte Klößchen,
„einverleibe ich mir Knoblauchschokolade. Dann bin ich dich endlich los.“
    Sie gingen in den Speisesaal
und holten sich Frühstück. Tarzan trank nur seine Milch, nahm aber einen Apfel
mit. Während sich Klößchen zu einer ausgedehnten Mahlzeit niederließ, was er
für lebenswichtig hielt, rief Tarzan seinen Freund Karl Vierstein an, auch
Computer genannt, wegen seiner fabelhaften Gedächtnisleistungen.
    Rasch erzählte Tarzan sein
Erlebnis von gestern abend und den Plan, in Bad Finkenstein Ermittlungen
anzustellen.
    „Selbstverständlich komme ich
mit“, rief Karl durch den Draht. „Wäre ja gelacht, wenn wir der
Allium-sativum-Spur nicht folgen könnten!“
    „Wem?“ Tarzan ahnte, daß Karl
wieder mal einen Beweis seines enormen Wissens liefern würde.
    „Der Spur von Allium sativum.
Das ist lateinisch und heißt Knoblauch. Gehört übrigens zur Familie der
Liliengewächse. Eine Zwiebelpflanze, die in der Volksheilkunde gegen
verschiedene Leiden verwendet wird. Aber auch als Gewürz. Wo treffen wir uns?“
    „Am besten, du holst Gaby ab.
Das liegt für dich auf halbem Weg. Wenn Willi und ich erst zu ihr fahren, wäre
das ein erheblicher Umweg. Und dann um... sagen wir: Punkt neun an der
Wettersteiner Brücke.“
    „Alles klar. Bis dann!“
    Tarzan drückte auf die Gabel,
rief bei Glockners an und bekam Gabys Mutter an den Apparat. Sie wußte über
alles Bescheid, hatte eben mit Frau Bossert telefoniert und erfahren, daß
Kathie zwar verstört und tieftraurig sei, aber ansonsten

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