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UFOs über der Erde

UFOs über der Erde

Titel: UFOs über der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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er hatte einfach nicht widerstehen können. Das kleine Werkzeug war so faszinierend gewesen, daß er es eingesteckt hatte, während Mirtin in eine andere Richtung geschaut hatte. Nun litt Charley unter Gewissensbissen. Er hoffte, daß der Mann von den Sternen ihm den Diebstahl vergeben werde, aber er zweifelte daran.
    Das Schlimmste war, daß Charley keine Möglichkeit sah, das Dorf zu verlassen. Die Festlichkeiten des Feuerbundes fingen an, und dabei mußte jeder anwesend sein. Sie hielten die Initiationsfeiern ab, wählten die neuen Kandidaten und führten sie in die Kiva, um die halbvergessenen Riten zu vollziehen. Anschließend kamen der Feuertanz und der Stabschluckertanz. Charley erwartete nicht, für die Mitgliedschaft im Feuerbund ausgewählt zu werden; jeder im Dorf wußte, daß er ein Unruhestifter war, und Unruhestifter ließ man am besten außerhalb der Geheimgesellschaften. Außerdem war er noch zu jung. Aber da war immer noch eine verrückte Chance, daß sie ihn dieses Jahr für die Initiation ausersehen hatten, und wenn dies der Fall war und sie ihn nicht finden konnten, käme er in ernste Schwierigkeiten.
    Darum mußte er stillhalten und Mirtin sich selbst überlassen. Er glaubte nicht, daß Mirtin verhungern oder verdursten würde; was Charley weitaus mehr beunruhigte, war der Gedanke, daß Mirtin allein in seiner Höhle lag und darüber nachdachte, wie Charley seinen Laser gestohlen und ihn nach allen ihren freundschaftlichen Unterhaltungen verlassen hatte. Charley hatte keine Gelegenheit gehabt, die Sache mit den Festlichkeiten des Feuerbundes zu erklären. Er hatte sich verrechnet und gedacht, sie würden einen Tag später beginnen; er hatte vorgehabt, Mirtin rechtzeitig davon wissen zu lassen, aber nun konnte er nichts mehr tun. Unglücklich drückte er sich im Dorf herum und sann vergebens auf einen Vorwand, auf eine Gelegenheit, sich davonzumachen. Das Pueblo war jetzt voller Touristen. Kameras überall, fette weiße Frauen, die die zerlumpten Dorfkinder reizend fanden, gelangweilt aussehende Ehemänner. Die Touristen durchstöberten jeden Winkel, sie gingen sogar ungeniert in die Lehmhäuser der Dorfbewohner. Sie wären auch in die Kiva gegangen, hätte der Bürgermeister nicht zwei muskulöse junge Männer als Wachen vor dem Eingang postiert.
    In den wenigen ungestörten Augenblicken, die Charley hatte, untersuchte er das gestohlene Werkzeug. Zuerst wollte er sehen, wie es arbeitete.
    Er schnitt eine alte Eisenbahnschwelle durch, dann richtete er den Laser auf einen kopfgroßen Steinbrocken und sah, wie der Sandstein zu einer kleinen Pfütze schmolz. Er hob einen dreißig Zentimeter tiefen und drei Meter langen Graben aus. Anfangs machte er einige Fehler, schoß über sein Ziel hinaus oder stellte eine zu weite Streuung ein, aber nach einer Stunde beherrschte er das Gerät.
    Zwei Tage vergingen so.
    Die Tänzer des Feuerbundes kamen und nahmen Tomas Aguirre mit. Sie initiierten ihn, und dann kamen sie zurück und holten Mark Gachupin. Gewöhnlich nahmen sie jedes Jahr nur drei neue Mitglieder auf. Charley fragte sich, was er tun würde, wenn sie zu ihm kämen. Mitgehen und bei den heiligen Riten laut herausplatzen vor Lachen? Oder weglaufen? Beides wäre unmöglich; man würde ihn verachten und meiden. Sie würden ihn bei seinem indianischen Namen Tsiwaiwonyi rufen. Einige der älteren Leute versuchten alle mit ihren indianischen Namen anzureden, aber Charley mochte das nicht; er fand seinen lächerlich.
    Natürlich kamen sie nicht zu ihm. Sie wollten ihn nicht. Am Morgen des dritten Tages entschieden sie sich für José Galvan, und Charley wußte, daß er für ein weiteres Jahr sicher war. Nun konnte er in die Wüste hinauslaufen und sich bei Mirtin entschuldigen und ihm von den Zeremonien erzählen und ihm vielleicht sogar den Laser zurückgeben, denn Charley fühlte sich sehr schuldig. Er packte ein Paket mit Tortillas, füllte die Wasserflasche und machte sich unbemerkt davon.
    Er hatte die halbe Strecke zu Mirtins Höhle hinter sich, bevor er merkte, daß ihm jemand folgte.
    Zuerst hörte er nur ein Rascheln im dürren Gesträuch hinter sich. Das konnte alles sein, vom Kaninchen bis zur Wildkatze. Charley blieb stehen und drehte sich um, aber er sah nichts Verdächtiges. Trotzdem blieb er mißtrauisch. Nach weiteren zehn Schritten glaubte er ein unterdrücktes Husten zu hören. Kaninchen husteten nicht. Charley fuhr herum und sah Marty Moquinos lange, magere Gestalt zwanzig Meter hinter

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