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Uhrwerk Venedig (German Edition)

Uhrwerk Venedig (German Edition)

Titel: Uhrwerk Venedig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucas Edel , Emilia Dux , Susanne Wilhelm , Tom Wilhelm , Dirk Ganser , T. S. Orgel
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Sattel gehoben. Mein Schüler, der für diesen Versuch als Ritter herhalten musste, lag hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken.«
    »Und? War er tot?«
    »Natürlich nicht!«
    Bartolomeo zog die Mundwinkel nach unten. Eine übertrieben enttäuschte Miene, die jedem Kaufmann zur Ehre gereicht hätte.
    »Dann ist diese Waffe nutzlos. Ein geübter Ritter kann auch dann aufstehen, wenn ihn die Lanze eines Gegners aus dem Sattel gehoben hat.«
    »Und die Panzerkutsche mit dem neuen Antrieb?«
    »Soweit ich weiß, muss die Mechanik dieser Art von Kutsche regelmäßig aufgezogen werden. Egal wie lange sie auch laufen mag, in einem Kampf ist sie unbrauchbar und bei einem Marsch ist das Aufziehen zu kraftraubend. Wir haben solche bereits im Einsatz.« Bartolomeo schüttelte den Kopf.
    »Der gepan-«
    »Der gepanzerte Turm«, unterbrach Bartolomeo Giacomo mit einem lässigen Winken seiner linken Hand, während er mit der Rechten den Weinbecher an den Mund führte. »Ein schweres Ungetüm, das man nur in einer flachen Ebene steuern kann. Felsen, Sandstrand, Gebirge … unüberwindlich für diese Art von Kriegsgerät.«
    Giacomo sah seine Felle allmählich flussabwärts treiben. Er brauchte diesen Auftrag, mit dem er den Dogen der Republik Venedig, Leonardo Loredan, von seinem Genie überzeugen konnte. Der Söldnerführer war nur ein Trittstein, den er überwinden musste, um zu dem Dogen vorgelassen zu werden, denn dieser bevorzugte derzeit jemand anderen. Aber daran, und an jene unselige Person in der Gunst des Dogen, wollte Giacomo jetzt keinen Gedanken verschwenden. Es könnte sonst sein Temperament mit ihm durchgehen. Und bei diesen Verhandlungen wäre das ein fataler Fehler. Ein Seufzen unterdrückend griff er nach seinem Becher und wünschte sich, die Gedanken des Unterhändlers lesen zu können. Oder vielleicht mehr über die zukünftigen Vorhaben seines …
    Eine Idee durchfuhr Giacomos Denken. Er verdeckte seine Überraschung, indem er sich mit einer Hand ein paar Tropfen Wein vom Mund wischte. Scheinbar beiläufig griff er nach dem Messer, um ein Stück Fleisch abzuschneiden.
    »Nun, dann hat Euer Herr mit Sicherheit auch keine Verwendung für ein Gerät, das ihm die Pläne seiner Gegner verrät.«
    Bartolomeos Weinbecher krachte auf den Tisch und der Mann brüllte ein Lachen hinaus, dass es Giacomo in den Ohren schmerzte. Der Unterhändler schwankte auf seinem Stuhl vor und zurück, sein Gesicht lief rot an und Tränen rannen über seine Wangen.
    »Mein guter Giacomo Ludovico Fontanelli«, brachte er zwischen zwei Schüben des ungestümen Lachens hervor. »Euer Ruf als harter, aber humorvoller Verhandlungspartner eilt Euch voraus. Und Ihr werdet ihm im vollen Umfang gerecht.« Bartolomeo schüttelte den Kopf. Fett und Weintropfen flogen aus seinem Gesicht. »Ihr wollt meinem Herrn also eine mechanische Zigeunerin verkaufen, die ihm aus der Hand liest?«
    Giacomo lächelte hintersinnig.
    »Nein. Ich will Euch eine Machina bauen, die Leonardo da Vinci dereinst vernichtete, bevor ich ihn und seine Knechtschaft verließ.«
    Der Unterhändler wurde übergangslos ernst. Er sah Giacomo tief in die Augen, der dem Blick standhielt.
    »Ihr sprecht die Wahrheit.« Eine Feststellung, keine Frage. »Also ist an dem Gerücht doch etwas dran, dass dem alten Gelehrten die Geister der Zukunft erschienen sind, die ihn jetzt des Nachts plagen?«
    Giacomo hob nur eine Augenbraue. Bartolomeo lehnte sich zurück und ließ ihn nicht aus den Augen. Zielsicher fand seine Hand den Weinbecher, ohne dass der Unterhändler Giacomo aus seinem stechenden Blick ließ.
    »Wieviel?«
    Giacomo nannte eine Summe. Bartolomeo keuchte auf.
    »Exorbitant, Eure Forderung. Wahrhaft exorbitant.«
    »Das ist nur die Summe, die ich für die Konstruktion und die entsprechenden Materialien benötige.«
    »Jetzt werdet Ihr unverschämt.«
    »Was meine Machina leistet, ist auch unverschämt.«
    »Als Kredit … ja.«
    »Nein. Als Forschungsgeld. Meinen Lohn nenne ich Euch bei Übergabe.«
    »Und wenn ich nein sage?«
    Giacomo zuckte mit den Schultern.
    »Venedig ist schön, aber nicht der Nabel der Welt. Es stinkt, die Weiber in den Freudenhäusern sind hässlich …« Giacomo stand langsam auf. »Ich wollte sowieso immer mal nach Frankreich.«
    »Wartet!« Bartolomeo hatte sich über den Tisch gebeugt und hielt mit seinen fettigen Fingern Giacomos Arm fest. Mit der anderen Hand griff er unter den Tisch und zog einen schweren Lederbeutel hervor.
    »Wie

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