Ulf Blanck - Die drei Fragezeichen Kids - 17
Anker über Bord. Als Justus damit begann, Mehlwürmer auf die Angelhaken zu pieken, ließ Bob sich nach hinten ins Wasser fallen. »Mir wird schlecht«, prustete er. »Ich fang die Biester lieber mit bloßen Händen.« Dann sah man von ihm nur noch einige Luftblasen aus der Tiefe aufsteigen.
»Der vertreibt uns noch die ganzen Fische«, ärgerte sich Justus.
Große Fische
Der Tipp von Onkel Titus war wirklich gut. In kürzester Zeit zappelten nacheinander vier Fische an der Angel.
»Das sind Zackenbarsche«, wusste Justus. »Hier muss ein ganzer Schwarm unter uns sein.« Bob hingegen schwamm in großen Runden um das kleine Boot herum. Allmählich wurde ihm kalt und er tauchte ein letztes Mal auf den Grund, um nach Muscheln zu suchen. Plötzlich huschte ein dunkler Schatten über ihn hinweg. Aber als er den Kopf herumriss, war der Schatten schon wieder verschwunden. Mit schnellen Zügen schwamm Bob hektisch zurück an die Oberfläche. In diesem Moment spürte er einen kräftigen Stoß an seinen Beinen. Etwas sehr Großes drängte ihn so schnell nach oben, dass Bob fast die Taucherbrille von der Nase rutschte. Er wollte schreien, aber aus seinem Mund kamen nur Luftblasen. Justus und Peter zogen mittlerweile den fünften
Zackenbarsch aus dem Pazifik. Doch zusammen mit dem Fisch schoss urplötzlich Bob aus dem Wasser, wurde in die Luft katapultiert und landete mitten zwischen den gefangenen Barschen im Boot. Noch bevor einer der drei etwas sagen konnte, hörten sie ein abgehacktes, quietschendes Lachen.
»He! Guckt euch das an! Ein Delfin!«, schrie Peter entgeistert. Bob rappelte sich auf und setzte seine richtige Brille wieder auf. »Was ist passiert? Wieso lieg ich hier zwischen den ganzen Fischen?« Justus half seinem Freund auf die Beine. »Ein Delfin hat dich nach oben geschleudert. Da! Jetzt springt er wieder aus dem Wasser. Nein, es sind sogar zwei!« Die beiden Delfine schienen sich zu amüsieren, sprangen immer wieder aus dem Wasser und schlugen Saltos in der Luft. Vor Erleichterung mussten die drei ??? jetzt laut loslachen.
»Und ich dachte schon, mir hat ein Hai in den Hintern gebissen«, stöhnte Bob. Ihm zitterten immer noch die Hände. »Dabei gibt es hier in der Gegend überhaupt keine.« Doch dann machte Justus eine merkwürdige Entdeckung. »Moment, seht euch die zwei Delfine mal genauer an! Die haben irgendwas um den Kopf. Sieht aus wie ein Pferdehalfter.« Jetzt erkannten es auch Peter und Bob. Beide Delfine trugen eine Art Schmuck aus silbernen Kettchen und funkelnden Steinen. Sie tauchten ab und erschienen nach wenigen Sekunden direkt neben dem Bootsrand. »Wisst ihr was? Die haben Hunger.« Justus nahm zwei Fische und warf jedem der Delfine einen Barsch ins offene Maul. Als würden sie sich bedanken, schlugen sie noch einen mächtigen Salto in der Luft – dann verschwanden sie in den Tiefen des Ozeans.
»Unglaublich«, entfuhr es Bob und wischte sich die Fischschuppen aus dem Gesicht. Der Wind hatte ein wenig aufgefrischt und die Wellen ließen die ›Mathilda‹ hin und her schaukeln.
»Bevor uns schlecht wird, sollten wir den Anker einholen und zurückfahren«, schlug Justus vor. Alle drei sehnten sich danach, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Gleichmäßig brummte der kleine Außen bordmotor und trieb die ›Mathilda‹ rasch vorwärts. Plötzlich rieb Peter sich die Augen und starrte zum Horizont.
»Sind da schon wieder unsere beiden Delfine?«, fragte Justus. Peter war sich nicht ganz sicher.
»Nein, da war so etwas Merkwürdiges. Auf jeden Fall kein Delfin. Es sah aus wie ein Stock, der aus dem Wasser ragt. Jetzt ist es wieder verschwunden.« Bob grinste ihn an. »Wahrscheinlich hat dir die Sonne das Gehirn aufgeweicht. Die Matrosen von Kolumbus haben damals auch immer irgendwelche Sachen auf dem Meer gesehen. Seeungeheuer, Meerjungfrauen, gegrillte Hähnchen … «
»Ach, lass mich doch in Ruhe!«, ärgerte sich Peter. Justus versuchte, den Streit zu schlichten.
»Vielleicht war es eine Boje von den Fischern. Hier schwimmt einiges auf dem Wasser.« Im Hafen verstauten sie ihren Fang in einem Eimer und machten sich auf den Rückweg.
»Na, Jungs! Habt ihr euer Mittagessen zusammenbekommen?«, lachte ihnen Ernesto Porto entgegen. Jetzt erst dachten die drei daran, dass sie ihre Zackenbarsche ja auch essen mussten. Keiner von ihnen mochte Fisch besonders gern.
Atlantis
Der Weg zurück war wesentlich anstrengender, da es fast die
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