Ultimative Gelüste
seine grünen Augen bedecken. Und sie fühlte einen kleinen Schmerz des Bedauerns. Für was eigentlich? Für etwas, das doch nicht geschehen war? Eine Berührung in der Küche? Ein Beinahe-Kuss?
Sie zuckte mit den Schultern. „Kein Thema. Es ist das Mindeste, das ich tun kann, für die Arbeit, die Sie für mich tun. Danke...“ Sie blickte Jason in die Augen. „Danke für die gute Arbeit, die Sie gemacht haben.“ Sie wandte sich ab, ging zurück in Richtung des Hauses, plötzlich überraschend Tränen über den Verlust in den Augen.
Es war später Nachmittag, als Ben zu ihr kam und sagte, dass sie für heute fertig seien, und er Jason zurücklassen werde, damit er am nächsten Tag den Rest erledigen könne.
„Das war mein letzter Job, Ann. Das war‘s. Ich bin offiziell in Rente.“ Ben lächelte breit, aber Ann erkannte einen Hauch von Traurigkeit in seinen Augen. Impulsiv streckte sie ihre Arme aus und umarmte ihn. Er lief rot an, als sie ihn losließ.
„Also, wenn ich gewusst hätte, dass ich eine Umarmung von so einem hübschen Mädchen bekomme, hätte ich Ihnen jedes Jahr erzählt, dass ich in Rente gehe.“ Ben lächelte und verließ den Hof.
Sie fragte sich kurz, wo Jason war, aber entschied, dass es war besser, alles zu vergessen, was in der Küche geschehen — oder nicht geschehen — ist. Ist alles reine Einbildung, Ann.
Sie lehnte am Zaun, als Ben in seinem alten staubigen Pick-up davonfuhr. Die Schafe waren nun auf der Weide, grasten und sahen erstaunlich dünn und ein wenig ungewohnt in ihrem frischgeschorenem Zustand aus.
„Miss Franklin?“ hörte Sie Jasons Stimme hinter sich.
Sie wandte sich um. Er trug noch immer die Sachen, in denen er gearbeitet hatte, schmutzig von der Schafschur, sein Hemd vom Schweiß durchnässt.
„Hallo, Jason. Was kann ich für Sie tun?“ Sie zögerte, nicht sicher, was sie von ihm oder ihr selbst erwarten sollte. Und jetzt, nach dem Gesprächsfetzen, den sie gehört hatte, auch nicht sicher, ob sie ihm vertrauen könnte. Freundinnen, ob ehemalig oder aktuell, bedeuteten in der Regel Ärger.
„Naja, ich wollte fragen, ob ich nochmal kurz unter die Dusche kann. Ich habe mein eigenes Handtuch und Seife, ich brauche also nur noch Wasser.“ Er lächelte ihr zu und da war es wieder, dieses ungewohnte, starke Pochen ihres Herzens.
„Äh... na ja...“ Sie zögerte kurz. Was soll 's. Der Kerl hatte einfach einen anstrengenden Arbeitstag. „Sicher. Gleiches Badezimmer wie gehabt.“ Sie erhaschte seinen Blick, sah etwas, das aussah wie Erleichterung.
“Vielen Dank!”
“Und Sie können Ann zu mir sagen. Sie haben einen ganzen Nachmittag mit meinen Schafen verbracht. Die kennen Sie besser als ich. Ich denke, dass ist eine gute Ausgangsbasis.“
Jason lächelte wieder. „Das gefällt mir…“
Ann verließ Jason an der Badezimmertür. Sie saß am Küchentisch, hörte das Wasser laufen. Sich nicht vorzustellen, wie das Wasser über seine glatte, sonnengebräunte Haut floss, wie die Seifenblasen über seinen Körper schäumten, wie seine Hände über ihn selbst hinwegglitten, fiel ihr sehr schwer. Sie seufzte. Es wäre nicht richtig gewesen, etwas mit jemandem anzufangen, der nicht bei ihr sein würde.
Als er aus dem Bad kam, trug Jason ein weißes Hemd, abgetragen aber sauber und saubere Jeans.
„Danke, Ann. Ich fühle mich viel besser, wenn der ganze Schweiß erst mal weg ist.“ Er fuhr mit seiner Hand durch seine feuchten Haare, verwuschelte sie ein wenig, was ihn für sie noch aufregender machte. Sie war sich nicht sicher, wie lange sie noch widerstehen konnte. Ihr Herz flatterte in ihrer Brust, ihre Handflächen waren feucht und sie spürte ein deutliches tiefgründiges Pochen im Bauch. Es war lange her, aber die Zeichen erkannte sie noch immer: Sie wurde von Jason angetörnt. Absolut kein Zweifel.
„Und ich bin sicher, dass ich auch weitaus besser rieche“, lachte er.
Ann lächelte ihn an. „Ganz bestimmt. Haben Sie überhaupt zu Mittag gegessen? Ich kann mich nicht daran erinnern, Sie mit einem Teller gesehen zu haben.“
Jason schüttelte den Kopf. „Nein... Ich war beschäftigt mit... Da kam was dazwischen, und ich kam nicht mehr dazu. Und dann ging ich wieder zur Arbeit.“
Ann stand auf. „Ich mache Ihnen dann schnell etwas. Es gibt jede Menge Reste...“ verhallte ihre Stimme.
Jason stand bewegungslos zwischen ihr und der Theke. Sie lief fast in ihn hinein. Er schaute sie an, seine grünen Augen suchten ihr Gesicht.
„Ich
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