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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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gewusst?«, fragte Fred.
    »Ich war draußen, mitten auf dem Meer …«, erklärte Leonard nachdenklich. »Und sie kam genau zur richtigen Stelle, um mich zu retten, gemeinsam mit Mister Covenant und dem Architekten.«
    »Ich verstehe nicht, was du meinst«, brummte Fred.
    »So als ob jemand sie benachrichtigt hätte. Verstehst du?«
    »Wenn ich ehrlich bin, nein«, sagte Fred. »Aber heute ist irgendwie nicht mein Tag. Und ich hoffe auch, dass er bald zu Ende geht, ich bin todmüde.«
    »Hör mal, Fred«, erwiderte Leonard und sah sich plötzlich um. »Du könntest mir einen Gefallen tun. Von hier aus findest du allein zum Zug, nicht?«
    Fred kratzte sich am Kopf. »Ja, ich glaube schon. Ich muss nur noch bis zu dem Aufzug da drüben gehen und runterfahren.«
    »Wunderbar. Also, pass auf: Ich vertraue dir …« Leonard reichte ihm das Fläschchen mit dem Schlafmittel. »Alles, was du zu tun hast, ist Folgendes: Steig in den Zug ein. Und wenn jemand durch die Tür hinten im Zug kommt … und es ist nicht unbedingt gesagt, dass das überhaupt jemand tut … dann bläst du ihm dieses Zeug ins Gesicht. Und anschließend übernehme ich und du kannst endlich nach Hause und schlafen gehen.«
    Fred sah leicht genervt auf die Uhr. »Das sagst du so einfach. Wenn diese Zugangelegenheit erledigt ist, muss ich schon wieder ins Einwohnermeldeamt und arbeiten. Aber ich mache es trotzdem …«, sagte er und nahm das Fläschchen. »Dafür kann ich dann morgen in Ruhe schlafen.«
    Leonard drückte ihm die Schultern. »Danke, vielen Dank!«, sagte er. Dann drehte er sich um und rannte los.
    Er musste sofort zu Kalypso.

    Der junge Dachsteiger gab Jason und Manfred ein Zeichen, stehen zu bleiben.
    »Was ist denn?«
    »Schaut mal da«, sagte er, nachdem er über den schlafenden Wachtposten hinweggestiegen war, der immer noch reglos auf der Terrasse lag. Vor dem Tor oben an der Treppe und auf den Stufen, die zum Kreuzgang hinunterführten, waren schwarze Fußabdrücke. »Sie stammen von mindestens drei Personen, würde ich sagen. Zwei kleinen und einer größeren.«
    »Ein schlechtes Zeichen«, brummte Manfred.
    »Nein, ganz im Gegenteil!«, meinte Jason erleichtert. »Eine der drei könnte Julia gewesen ein.«
    »Ja, aber die größeren könnten von Oblivia stammen«, vermutete ihr ehemaliger Chauffeur.
    Jason sah sich die Treppe, die seine Schwester und er vor nur wenigen Stunden hinaufgestiegen waren, genauer an. Die Spuren führten zweifellos abwärts. »Die Tür ist jedenfalls dort unten. Und ich will wissen, wo meine Schwester gelandet ist.«
    »Weise Worte«, brummte Manfred. »Machen wir, dass wir hier wegkommen.«
    Jason ging ein paar Stufen hinunter. Dann drehte er sich zu Dagobert um, der oben stehen geblieben war. »Kommst du nicht?«
    Der junge Dieb schüttelte den Kopf. »Ich habe meine Aufgabe erfüllt.«
    Jason nickte. Es war in jeder Hinsicht besser, die Existenz der Tür zur Zeit geheim zu halten. Er kehrte noch einmal um und gab Dagobert die Hand. »Wie du willst. Vielen Dank für alles.«
    »Ich danke dir auch«, antwortete Dagobert und hielt das Notizbuch hoch.
    Die beiden blieben noch eine Weile stehen und sahen einander schweigend an.
    Manfred dagegen stapfte die Treppe hinunter. Als er den Kreuzgang erreichte, musste er daran denken, wie Oblivia und er von den Soldaten gefangen genommen worden waren, kaum dass sie die Höhle mit dem verrückten Schiff verlassen hatten. »Unglaublich!«, sagte Manfred, als er den Spuren folgte, die Julia, Oblivia und Rigobert hinterlassen hatten.
    Sie führten zur Tür, durch die Manfred und Oblivia Kilmore Cove verlassen hatten. Hoffentlich tobt auf der anderen Seite nicht wieder ein Unwetter, dachte er. Er zog an der Tür, rüttelte an der Klinke, doch die Tür ließ sich nicht öffnen.
    »Was ist los?«, fragte Jason, als er ihn eingeholt hatte.
    Manfred gab der Tür einen Tritt, entfernte sich dann ein Stück von ihr und betrachtete sie mit zusammengekniffenen Augen. »Sie geht nicht auf, das ist los.« Frustriert stampfte Manfred auf den Boden.
    »Wie, sie geht nicht auf?«, fragte Jason entgeistert. Er probierte es ebenfalls, musste aber bald zugeben, dass Manfred recht hatte. Eine entsetzliche Angst überkam ihn. »Sie ist zu! Die Tür zur Zeit ist zu!«
    »Und jetzt?«, fragte Manfred barsch.
    Jason breitete die Arme aus. »Jetzt sitzen wir hier fest!«
    Im Kreuzgang wimmelte es nur so von unheimlichen Schatten und seltsame Geräusche schienen aus der Tiefe der Erde

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