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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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heraufzudringen. Jason und Manfred standen einander wie erstarrt gegenüber.
    »Jetzt warte mal«, sagte Manfred. »Wie meinst du das: Wir sitzen hier fest?«
    »Die Tür zur Zeit …«, stammelte Jason. »Nur durch sie kommen wir zur Villa Argo zurück. Sie hätte offen bleiben müssen, bis vier Personen durch sie zurückgegangen sind.«
    Manfred schlug mit der Hellebarde gegen die Tür. »Aber sie ist verschlossen.«
    »Also sind schon vier Personen durch sie hindurchgegangen.«
    »Aber wie ist das möglich? Gibt es denn keine Passkontrolle oder so etwas Ähnliches?« Jason schüttelte den Kopf, während Manfred zu fluchen begann. »Wenn man in einen Flieger steigen will, durchsuchen sie einen zehnmal, wollen ständig das Ticket und den Pass sehen und …«
    Jason war den Tränen nahe. Er klopfte auf seine Hosentasche. »Und die Schlüssel sind hier drin!«
    »Jetzt verstehe ich!« Manfred verpasste der Tür zwei weitere Tritte. »Das ist so wie damals, als ich den Hausschlüssel im Auto und den Autoschlüssel im Haus eingeschlossen hatte.«
    »Mehr oder weniger.«
    »Vielleicht können wir ein Fenster einschlagen«, sagte er. »Man kann immer irgendwo ein Fenster einschlagen. Oder wir brechen gleich die Tür auf.«
    »Diese Art von Türen kann man ganz sicher nicht aufbrechen.«
    Manfred lief mit geballten Fäusten im Kreis herum. »Ich wusste, dass ich da nicht hätte reingehen sollen. Ich fühlte es. Ich hätte in der Villa Argo bleiben sollen, mit Gwendaline. Ja, genau. Ich hätte bei Gwendaline bleiben sollen. Damals, als Oblivia unbedingt die Tür im Haus der alten Frau mit den hundert Katzen öffnen wollte. Ich
hasse
Katzen! Da bin ich in Kilmore Cove geblieben und nicht mit ihr gegangen, wohin auch immer es sie verschlagen hatte.«
    »Sie war im Land Punt, um uns eine Karte zu stehlen.«
    »Was zum Teufel ist das Land Punt?«
    »Es gehört zum Alten Ägypten«, murmelte Jason niedergeschlagen.
    »Ist das so etwas wie das hier?«, fragte Manfred und stöhnte auf.
    »Mehr oder weniger. Aber wesentlich antiker.« Jason raufte sich die Haare. »Und jetzt?«
    Manfred rüttelte wieder versuchsweise an der Tür, nur vorsichtshalber. Dann schaute er sich um. Ihm war, als würden sie beobachtet.
    »Hör mal«, sagte er zu Jason. »Du bist derjenige von uns beiden, der weiß, wie das hier funktioniert. Es muss doch irgendeine Möglichkeit geben, nach Kilmore Cove zurückzukommen. Als ihr im Land Gunt wart …«
    »Punt«, verbesserte Jason ihn.
    »Ja, egal. Wie ist Oblivia denn da zurückgekehrt? Durch die Tür in dem Haus mit den Katzen?«
    »Ja.«
    »Und ihr?«
    »Durch die Tür in der Villa Argo«, antwortete Jason unwillig. Es war klar, dass Manfred keine Ahnung von den Unterschieden zwischen den sieben Türen von Kilmore Cove und der in der Villa Argo hatte. Jede der sieben Türen im Ort ließ sich nur mit einem bestimmten Schlüssel öffnen und führte an einen bestimmten Ort. Durch die Tür in der Villa Argo dagegen, für die man vier Schlüssel brauchte, konnte man an viele verschiedene Orte gelangen. »Aber Moment mal …«
    Während ihres Gesprächs hatten die Schatten im Kreuzgang begonnen, sich zu bewegen.
    »Siehst du, jetzt fällt es dir wieder ein!«, freute sich Manfred und hockte sich vor dem Jungen auf den Boden.
    »Vielleicht gibt es doch eine Möglichkeit«, sagte Jason. Dann schlug er sich gegen die Stirn. »Verflixt! Das Notizbuch! Wir brauchen das Notizbuch, das ich Dagobert überlassen habe.«
    Manfred sprang wieder auf. »Geht in Ordnung!«, rief er.
    Jason rannte augenblicklich los und Manfred stürmte hinter ihm her.
    Die Schatten zogen sich rasch in eine dunkle Ecke zurück, ließen die beiden vorbei und folgten ihnen leise.
    »Aber wozu brauchen wir es eigentlich?«, fragte Manfred.
    »Die Tür des Pferdes«, erklärte Jason atemlos. »Black Vulcano ist durch die Tür hergekommen, die in dem Zug der Ewigen Jugend ist.«
    »Wenn du meinst.« Manfred hatte kein Wort verstanden. »Also?«
    »Also … wenn wir sie finden, könnte möglicherweise einer von uns nach Kilmore Cove zurück … Aua!«, schrie Jason plötzlich, stolperte und fiel hin.
    Manfred rannte weiter, erreichte die Treppe und lief sie, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, hinauf. Als er merkte, dass Jason nicht mehr hinter ihm war, hatte er schon fast den oberen Treppenabsatz erreicht. »Kleiner?«, rief er und drehte sich um. »Kleiner? Wo steckst du?«
    Er hörte nur den Widerhall seiner eigenen Stimme.
    Verunsichert

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