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Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition)

Titel: Ulysses Moore 6: Der erste Schlüssel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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betrat Manfred den Wehrgang, wo Dagobert auf dem Boden hockte und in dem Notizbuch blätterte.
    »Hey! Gut, dass du noch da bist. Wir brauchen das da …« Manfred drehte sich um. »Auch wenn ich den Kleinen nicht mehr sehe.«
    »Das ist kein gutes Zeichen«, sagte Dagobert und wies zu den schmutzigen Fußabdrücken auf den Stufen hinüber. »Denn das dort sind Spuren der Abflussdiebe.«



In der Villa Argo herrschte ein vollkommenes Durcheinander. Oblivia Newton stürzte sich wütend auf Black Vulcano. Nach einer ebenso erbitterten wie ergebnislosen Rauferei ließen die beiden voneinander ab und beschränkten sich darauf, einander mörderische Blicke zuzuwerfen. Währenddessen schrie Julia die ganze Zeit, dass das hier ihr Haus sei. Auf der Suche nach ihren Eltern lief sie die Treppe hinauf und fand die beiden auf einem Sofa schlafend vor, eingehüllt in eine nach Kamille riechende grüne Wolke. Zan-Zan versuchte ihr zu erklären, was geschehen war, aber das war keine leichte Aufgabe.
    Wo steckte Nestor? Und Rick? Waren sie in irgendwelche unterirdische Gänge geraten, aus denen sie nicht mehr herauskamen?
    Ratlos und unruhig streifte Julia durch das Haus. Auf dem Sofa des Wintergartens entdeckte sie eine ihr unbekannte schlafende Frau und verlangte eine weitere Erklärung.
    Doch der Gestank, den Julia und Oblivia verströmten, war schlimm, und Black verlangte, dass sie sich sofort säuberten.
    Oblivia wurde von Zan-Zan ins Badezimmer begleitet. Die Chinesin zeigte ihr, wo das warme Wasser herauskam, und versuchte, ihr die Funktion des Wasserhahns zu erklären, bis Oblivia sie genervt unterbrach.
    »Danke, sehr freundlich, aber ich weiß, wie man sich duscht.«
    Blacks Assistentin brachte ihr noch ein geblümtes Kleid aus Mrs Covenants Kleiderschrank und ließ sie dann endlich allein.
    Während Julia in einem anderen Badezimmer der Villa ebenfalls eine Dusche nahm, stand Black Vulcano ratlos vor der schlafenden Frau auf dem Sofa des Wintergartens und fragte sich, wer in aller Welt sie wohl sein mochte.
    Als er hinter sich Zan-Zan kommen hörte, drehte er sich um, weil er sie etwas fragen wollte. Doch bevor er den Mund aufmachen konnte, bekam er von ihr eine völlig unerwartete Ohrfeige.
    »Aua!«, brüllte er und tastete seine Wange ab, auf der jetzt ein knallroter Handabdruck prangte, bei dem alle fünf Finger deutlich zu erkennen waren. »Bist du verrückt geworden?«
    Das sonst so heitere Gesicht seiner Assistentin war vor Wut verzerrt. »Du hast also eine Tochter, ja?«, schrie sie ihn an. Dann ging sie zu einem Sessel hinüber und ließ sich mit Wucht hineinfallen. »Das ist ja die Höhe!«
    Zwanzig Minuten später saßen Black, Zan-Zan, Oblivia und Julia in der Küche um den Tisch herum.
    »Also, es ist so, dass …«, versuchte der ehemalige Stationsvorsteher zu erklären. »Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich Ihnen sagen soll, Mistress Newton …«
    »Miss.«
    »Miss Newton … Ich kenne Sie gar nicht. Alles, was ich über Sie weiß, hat Peter mir erzählt. Und es war sehr schmeichelhaft, das können Sie mir glauben. Aber jetzt ...« Black tastete wieder behutsam seine feuerrote Wange ab. »Ich weiß wirklich nicht, was ich denken soll.«
    Er hörte auf zu sprechen, weil aus dem Steinernen Zimmer dumpfe Schläge herüberklangen, so als versuche jemand, die Tür zur Zeit aufzubrechen. »Oh nein! Was ist denn jetzt los?«
    Als sie das Geräusch hörte, wurde Julia sofort leichenblass. War das Jason, der auf der anderen Seite gegen die Tür schlug? Sie stand auf und ging zur Tür zur Zeit hinüber. Das versengte, zerkratzte Holz war ein genaues Abbild ihres Seelenzustands.
    Sie legte das Ohr an das Holz und lauschte, aber die Schläge waren verstummt.
    Als sie in die Küche zurückkehrte, sprach gerade Oblivia. »Alles, was ich von meinem Vater habe, ist ein Foto, das ich in einer Schublade meiner Mutter fand. Sie hat mir nie etwas von ihm erzählt. Und wenn ich sie nach ihm fragte, sagte sie, er sei auf eine lange Reise gegangen. Ich habe das immer so verstanden, dass er gestorben sein müsse.«
    »Und dieser Mann soll ich sein?«
    »Daran besteht kein Zweifel«, antwortete Oblivia.
    Black Vulcano errötete. »Aber … das ist ganz und gar unmöglich!«
    Julia setzte sich wieder an den Tisch. »Vielleicht sollten Sie ihm sagen, wer ihre Mutter war, Oblivia.«
    »Klytämnestra Biggles.«
    Black fuhr zusammen. »Oh! Dann ist es doch nicht ganz unwahrscheinlich.«
    Zan-Zan gab ihm noch eine

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