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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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ist stehlen«, gab der Bettler zu und wandte sich der Tür zu, die in den Garten führte. »Anderen ihre Sachen wegnehmen ...
Bueno.
Aber dann ist auch der Rat der Zehn ein Rat der Diebe, denn er nimmt allen Händlern Geld ab. So ist das Leben eben. Aber sag mir, Alter, was für ein Meer ist das hier?«
    »Der Atlantische Ozean«, entgegnete Nestor.
    Der junge Mann bekam leuchtende Augen. Er verschränkte die Hände im Nacken und atmete die salzige Luft tief ein. »
Claro!
Dann habe ich mich also nicht geirrt. Ich habe den Geruch sofort wiedererkannt.«
    »Wo kommst du denn her? Bist du Spanier?«, wollte Nestor wissen.
    »Ich bin Weltbürger. Meine Mutter war aus Valencia. Und mein Vater ... wer weiß? Er starb, bevor er mir seine Herkunft verraten konnte. Am Husten. Und weil ich nicht auch sterben wollte, bin ich zur See gefahren und habe angeheuert, mit zehn und zwei Jahren. Ich habe die Inseln im Atlantik besucht, die man die Kapverdischen Inseln nennt. Und Marseille und Genua, bevor das Schiff gekapert wurde. Ich habe geschworen, nie wieder einen Fuß auf Schiffsplanken zu setzen. Dann habe ich Dieguita kennengelernt und wir sind nach Venedig gegangen, um dort für die Gewürzhändler zu arbeiten. Und dann ... dann mussten wir irgendwie allein zurechtkommen.«
    Gerade stolzierte Dieguita mit einer vergoldeten Stehlampe aus dem Haus. »Schau nur,
mi amor.
Sie ist ganz aus Gold!«
    Entrüstet erkannte Nestor die Lampe wieder, die normalerweise neben dem Telefontischchen stand. Er musste die beiden von der Villa Argo weglocken, bevor sie sie noch ganz auseinandernahmen. »Na, dann lasst mal hören. Wie wollt ihr beiden von hier wegkommen?«
    »Qué?«
Don Diego sah den Gärtner fragend an.
    »Wie wollt ihr denn das ganze Zeug wegschaffen? Wenn ihr euch zu Fuß auf den Weg macht, wird mein Herr euch sofort finden.«
    Erst in diesem Augenblick wurde dem Bettler bewusst, wie viel Dieguita im Garten angehäuft hatte. »

, das stimmt. Wir brauchen ein Pferd. Wo ist der Stall?«
    »Die Villa hat keinen Stall«, erwiderte Nestor.
    Don Diego war verblüfft. »Aber wie bewegt ihr euch denn in diesem Land fort?«
    »Zu Fuß oder in Booten.«
    »Erwähne in meiner Gegenwart keine Boote! Ich habe mir geschworen, keines mehr zu betreten!« Don Diego schlug sich die Hände vor den Kopf.
    »Wenn das so ist, solltest du dir aus dem nächstgelegenen Stall ein Pferd besorgen«, riet ihm Nestor scheinbar gleichgültig.
    »Und wo ist der?«
    »Das werde ich euch niemals verraten.«
    »Ich glaube schon, dass du es verraten wirst ...«
    Nestor tat, als bekäme er Angst und sagte mit zitternder Stimme: »Man muss ein Stück weit laufen.«
    »Ja, Alter, du bist schlau!«, meinte Don Diego grinsend. »Und während wir das Pferd holen, kommt dein Herr zurück.«
    »Meinetwegen könnt ihr auch alles mitnehmen, wenn ihr das schafft«, erwiderte Nestor.
    Nachdenklich ließ Don Diego den Blick über die zahlreichen Gegenstände wandern, die auf dem Kies lagen. »Dieguita!«, rief er schließlich.
    Mit einem Silbertablett in den Händen erschien die junge Frau. »Schau nur! Es ist aus Silber! Man kann sich darin spiegeln.«
    »Warte! Hör erst mal auf damit!«, befahl ihr Don Diego. »Es gibt da ein kleines Problem ...«



Rossella und Alberto Caller führten Julia und Rick zu einer reich verzierten Kommode, auf der einige Gegenstände standen: zwei Ming-Porzellanfiguren aus China, ein Dolch aus Toledo und eine Schmuckschatulle aus Smyrna.
    Julia schaute sich alles neugierig an. »Ich kann hier keine Spieldose entdecken«, meinte sie.
    »Natürlich nicht. Denn sie sieht etwas anders aus als andere«, brummelte Alberto. Er streifte die Schuhe ab, stieg auf einen Stuhl und nahm ein Bild ab, das über der Kommode hing.
    »Rick!«, rief Julia, sobald sie das Haus und den Garten auf dem Bild wiedererkannte. »Das ist doch die Villa Argo!«
    »Was meinst du?«, erkundigte sich Alberto.
    »Das ist das Haus, in dem wir wohnen«, erklärte Julia. »Das ist die Schule, da sind die Klippen ... und hier ist das Gartentor.«
    »Tatsächlich?«, wunderte sich Rossella. »Zeig ihnen den Rahmen, Alberto.«
    Er drehte das Bild um und deutete auf eine in den vergoldeten Rahmen eingelassene Kurbel. In einen kleinen Metallzylinder war eine Eule eingraviert, Peters Symbol. Der Zylinder war über ein Zahnrad mit der Kurbel verbunden und mit winzigen Metallspitzen bedeckt.
    »So, es geht gleich los«, sagte Alberto und betätigte die Kurbel.
    Der Zylinder drehte

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