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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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angesengten Tür zur Zeit.
    Auf der anderen Seite der Schwelle war es wesentlich kühler. Jason ging als Erster. Anstelle eines Kerzenstummels hatte er dieses Mal eine Taschenlampe dabei.
    Rick folgte seinem Freund in den Gang hinein.
    Julia setzte als Letzte den Fuß über die Schwelle der Tür zur Zeit.
    »Passt gut auf, ja? Versprecht ihr mir das?« Nestor lächelte ihnen ermutigend zu.
    »Versprochen«, antwortete Julia.
    »Und sobald ihr merkt, dass ihr Peter nicht finden könnt, gebt ihr auf und kehrt schleunigst hierher zurück.« Unruhig trat der Gärtner von einem Bein aufs andere.
    »Verstanden.« Julia winkte Nestor zum Abschied zu.
    Jason blieb in der Mitte des runden Zimmers stehen. Hier waren die vier Ausgänge. Einer führte zurück in die Villa Argo. Ein anderer würde sie nach unten bringen. Die übrigen beiden führten in den Tod. So jedenfalls stand es auf dem alten Pergament, das sie zusammen mit den Schlüsseln gefunden hatten.
    »›Zwei von vieren führen in den Tod und der mit dem Motto bringt dich nach unten‹«, wiederholte Jason den Spruch, den er inzwischen auswendig kannte, und ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter.
    Das Licht der Taschenlampe beleuchtete die massiven, steinernen Türstürze, in die Tierfiguren eingehauen waren: Fische, Glühwürmchen, Stiere und – über dem Eingang, der zur Villa zurückführte – Albatrosse.
    Nestor, dem seine Anspannung deutlich anzumerken war, fiel plötzlich noch etwas ein. »Die Musik, Kinder! Denkt daran, dass Peter Musik über alles geht. Vielleicht hilft euch das weiter ... He! Hört ihr mich?«
    Doch Rick, Jason und Julia konnten ihm nicht mehr antworten. Ein heftiger Luftzug war von unten die Treppe hinaufgeweht und ließ die Tür zur Zeit mit einem lauten Knall zuschlagen.



Jason blieb ruckartig stehen. »Was hast du gesagt?«, fragte er seine Schwester.
    »Ich habe nichts gesagt.«
    »Ich auch nicht«, meinte Rick.
    Jason zuckte mit den Schultern und ging weiter.
    Auf dem ganzen Weg hinunter in die Höhle sprachen die drei Freunde kaum ein Wort miteinander. Nur allzu gut konnten sie sich daran erinnern, wie ihnen vor zwei Tagen zumute gewesen war, als sie den unterirdischen Gang zum ersten Mal betreten hatten. Sie hatten ständig Angst gehabt, die Kerzen, die sie mitgenommen hatten, könnten ausgehen und sie im Dunkeln zurücklassen. Sie hatten nicht einmal gewusst, ob sie jemals wieder Tageslicht sehen würden.
    Schweigend liefen sie die rutschige Treppe hinunter, krochen zwischen den Steinblöcken hindurch, die eingestürzt waren und den Gang teilweise blockierten, und stiegen über ein Loch im Boden hinweg. Schließlich erreichten sie den Raum mit dem Einstieg zur Rutsche.
    »Haben wir es dabei?«, fragte Rick. Er musste nicht erklären, was er mit »es« meinte.
    »Klar«, antwortete Rick und deutete auf seinen Rucksack, in dem das arg ramponierte
Wörterbuch der vergessenen Sprachen
war.
    Julia betrat wie beim letzten Mal als Erste die Rutsche. Jason und Rick folgten ihr in kurzen Abständen.
    Und schon wenige Augenblicke später standen alle drei auf dem Strand der unterirdischen Höhle.
    Lichtstrahlen drangen durch die schmalen Felsspalten und warfen helle Kreise auf den Sand.
    »Sie ist noch viel schöner, als ich sie in Erinnerung hatte«, flüsterte Julia.
    Die
Metis
war wieder auf ihre Seite der Höhle zurückgekehrt. Sie lag neben dem Holzsteg vor Anker und schaukelte in den Wellen.
    Die drei gingen auf den Steg zu. Die Ruder waren noch in der gleichen Position, in der sie sie zurückgelassen hatten.
    Julia fuhr mit den Fingerspitzen über die Reling des alten Schiffes. Dann sah sie die beiden anderen an. »Also, gehen wir an Bord!«
    In der Kajüte fanden sie das Logbuch, das der letzte Kapitän des Schiffes hier zurückgelassen hatte und das sie schon bei ihrem ersten Besuch gefunden hatten.
    Jason nahm aus einem Rucksack einen Stift und fing an in das Logbuch zu schreiben:
    Gemeinsam mit meiner Schwester Julia und meinem Freund Rick Banner nehme ich, Jason Covenant, die Metis in Besitz. Es wird Zeit, wieder in See zu stechen. Es wird Zeit für neue Reisen.
    Mit vereinten Kräften lichteten sie den Anker. Die
Metis
geriet ins Schwanken. Sie wartete darauf, ihr Ziel zu erfahren. Am anderen Ufer des unterirdischen Sees konnten die drei Freunde die Tür mit dem Sturz aus Stein sehen. Eine schmale, mit Algen und Muscheln überwachsene Treppe führte zu ihr hinauf.
    »Was machen wir jetzt, Jason?«, fragte

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