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Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Ulysses Moore – Die Insel der Masken

Titel: Ulysses Moore – Die Insel der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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Kapitänskajüte.
    Jason hörte, wie er in dem Logbuch blätterte und die Truhe mit den Kleidern öffnete.
    Wenig später kam Leonard wieder heraus und meinte: »Die Jacke ist nicht mehr da. Und der Hut auch nicht.«
    Jason nickte. »Sie sind auf dem Dachboden, in Penelopes Atelier.«
    »Natürlich, ihr seid auch dort hinaufgegangen ...« Leonard seufzte, dann stellte er sich hinter das Steuer und befahl: »Lichte den Anker. Wir sollten versuchen die Sache rasch hinter uns zu bringen.«
    Jason ärgerte sich darüber, dass er die
Metis
nicht selbst steuern konnte, beschloss aber sich das nicht anmerken zu lassen. Leonard half ihm die Ankerwinde zu drehen, bevor er wieder zum Ruder zurückging.
    Das Schiff entfernte sich vom Steg und der Leuchtturmwärter packte die Griffstücke des Steuerrads fester.
    »Bist du sicher, dass du weißt, wie wir dahinkommen?«, fragte Jason ihn.
    »Machst du dich über mich lustig, Kleiner?«
    Der Wind kam auf und wirbelte Gischt hoch. Don Diego erwachte. Als er merkte, dass er sich an Deck eines Schiffes befand, riss er entsetzt die Augen auf und versuchte vergeblich sich zu befreien.
    Der Bug der
Metis
bäumte sich auf.
    Jason sah zum Kapitän hinüber.
    »Ich bin es! Erinnert ihr euch noch an mich?«, rief Leonard. Auf einmal schien er ganz außer sich zu sein, aber es war nicht klar, ob vor Freude oder vor Wut.
    Dann wurde der Wind stärker und es gab einen lauten Knall.
    Sie hatten die Schranken der Zeit überwunden.
    Die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt, überquerte Manfred die Küstenstraße. Das Hotel nannte sich
Windy
Inn und machte seinem Namen alle Ehre. Es war schutzlos dem salzigen Wind ausgesetzt, der vom Meer herüberkam.
    Manfred ließ den Blick über den Hotelparkplatz schweifen, konnte aber nirgends einen grauen Pick-up entdecken. Vielleicht hat sich dieser komische Rathausangestellte ja geirrt, dachte er.
    Doch auch der Wirt hatte gemeint, von einem Unbekannten gehört zu haben, der soeben eingetroffen war und sich im
Windy
Inn , dem einzigen Hotel des Ortes, ein Zimmer genommen hatte.
    Oblivias Chauffeur betrachtete das alte, windschiefe Gebäude, das mehr oder weniger nur noch von der klebrigen, salzigen Meerluft zusammengehalten zu werden schien: Es hatte zwei Stockwerke und dahinter stand ein heruntergekommener Schuppen.
    Manfred dachte an den Unbekannten mit der karierten Sportmütze, den er auf den Klippen getroffen hatte und sagte sich noch einmal, dass er der Sache nachgehen sollte. Um die Motorradreifen würde er sich später kümmern.
    Er erreichte den Eingang des Hotels. Die Tür quietschte und ließ sich nur schwer öffnen. Der Fußboden knarrte bedrohlich unter seinen Schritten und war voller Löcher.
    »Ist hier jemand?«, rief Manfred und sah sich nach der Rezeption um.
    »Kommen Sie hier herüber«, hörte er eine Frauenstimme. »Hallo!«
    In einem verstaubten Salon saß ein sehr hübsches, junges Mädchen mit hochgestecktem Haar. Manfred hatte das Gefühl, sie irgendwo schon einmal gesehen zu haben.
    »Agatha kommt gleich«, sagte sie.
    Es war die Friseurin!, erinnerte sich Manfred auf einmal. Sie hieß Gwendaline und kam ab und zu in die Villa, um Oblivia die Haare zu machen.
    Warum in aller Welt saß sie in diesem schmuddeligen Salon herum und blätterte in einer Zeitschrift?
    Agatha ließ nicht lange auf sich warten. Offenbar war Gwendaline schon länger da, denn Agatha begrüßte sie nicht, sondern sprach gleich Manfred an. »Sie wünschen bitte?«
    »Hm. Ich habe heute einen Herrn mit einem grauen Pick-up getroffen und ...«
    Gwendaline, die hinter ihm saß, legte ihre Zeitschrift weg.
    »Er hat mich ... äh ... ein Stück mitgenommen und ...« Manfred stützte sich auf der Theke der Rezeption auf und nahm die Sonnenbrille ab. »Und ich habe etwas in seinem Auto vergessen«, sagte er dann.
    »Oh, das tut mir aber leid«, erwiderte Agatha, die offenbar merkte, dass an der Geschichte etwas nicht stimmte.
    Manfred nickte. »Er hat mir erzählt, dass er heute bei Ihnen übernachten will ...«
    »Ja, das stimmt«, antwortete die Frau mit einem geschäftsmäßigen Lächeln.
    »Sehr gut. Kann ich hier auf ihn warten?«
    »Sicher können Sie das. Aber ich fürchte, er wird erst heute Abend zurückkommen.«
    »Hat er gesagt, wo er hingegangen ist?«
    »Nein, leider nicht.«
    »Und ...« Manfred beugte sich über den Tresen. »Hat er Ihnen seinen Namen genannt?«
    Agatha schien kurz nachzudenken, dann antwortete sie: »Ich kann mich nicht daran

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