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Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Ulysses Moore – Die steinernen Wächter

Titel: Ulysses Moore – Die steinernen Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierdomenico Baccalario
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war.
    »Schaut mal!«, sagte Jason auf einmal. Er hatte auf dem Schreibtisch ein Notizbuch und einen seltsamen Gegenstand aus Stoff entdeckt.
    »Was ist das?«
    »Wer hat das dahin gelegt?«
    »Das Gespenst! Das war dein Gespenst!«
    Rick nahm das Notizbuch und ging damit zum Fenster, wo es heller war. Dabei fiel sein Blick auf das Gärtnerhaus. Auch wenn er ihn nicht sehen konnte, wusste er, dass Nestor draußen vor seinem Haus saß und zu ihnen hinaufschaute.
    »Nestor hat uns geraten, hier im Turmzimmer nach Hinweisen zu suchen ...«, murmelte er. »Und zufällig war ein Hinweis da.«
    »Mir wird die Sache langsam immer unheimlicher«, meinte Julia. »Es ist, als würden wir überwacht. Als würde uns der ehemalige Besitzer der Villa auf Schritt und Tritt beobachten.«
    »Ja klar! So ist es. Wir wussten doch schon, dass es so ist. Und das hier sind die Hinweise, die uns noch gefehlt haben«, unterbrach Jason sie. »Rick, was steht in dem Notizbuch?«
    »Es geht um einen Garten«, antwortete er. »Man nennt ihn den Garten des Priesters Johannes. Habt ihr jemals davon gehört?«
    Die Zwillinge nickten.
    »Marco Polo hat von ihm berichtet«, fuhr Rick fort. »Hört mal zu: ›Sein Reich ist riesig und alle Welt kennt es und sein Heer besteht aus vielen Völkern und stellt eines seiner Wunder dar.‹ Es heißt, dieser Priester Johannes habe 1165, also mitten im Mittelalter, allen Herrschern des Abendlandes einen Brief geschickt. In dem Brief hat er die Schätze seines Reiches beschrieben, darunter auch einen Brunnen mit wundertätigem Wasser. Wer von dem Wasser getrunken hat, soll danach nie mehr krank geworden und auch nicht gealtert sein.«
    »So etwas wie ein Jungbrunnen?«
    »Ja, ich glaube schon, so etwas Ähnliches ...« Rick zeigte Julia und Jason eine Skizze von Ulysses Moore, die einen Brunnen inmitten eines Waldes darstellte. »Nachdem die Briefe ihre Empfänger erreicht hatten, brachen Dutzende von Abenteurern in den Orient auf, um das Reich zu suchen. Aber anscheinend fand es niemand und viele starben bei dem Versuch, dort hinzukommen.«
    »So wie beim Land Punt.«
    »Genau.«
    »Aber wozu das Dromedar?«, fragte Julia.
    Rick blätterte in dem Notizbuch, bis er die Zeichnung einer Karawane fand. »Ach, hier ist es. Offenbar kannten einige Kaufleute aus Mesopotamien den Weg zum Garten des Priesters Johannes und bauten Handelsbeziehungen zu seinem Herrscher auf. Sie brachten ihm Gewürze und erhielten dafür Gold und kostbare Steine. Und das Dromedar wird auch ... Wüstenschiff genannt.«
    Julia lachte. »Und deshalb gehört dieses kleine Dromedar in Ulysses Moores Sammlung von Schiffsmodellen?«
    »Ich denke schon«, antwortete Rick. Dann klappte er das Notizbuch wieder zu und gab es Jason. »Da ist jede Menge drin. Unter anderem eine Karte von diesem Reich mit den Namen aller Paläste. Aber jetzt haben wir keine Zeit, es zu lesen.«
    »Wir sollten sofort los«, erklärte Jason.
    »Bist du verrückt geworden?«, erwiderte seine Schwester. »Ich bin fix und fertig, ich kann nicht mehr.«
    »Was soll das heißen, fix und fertig? Wir haben keine Zeit zu verlieren«, drängte er.
    »Geh doch, wenn du unbedingt willst«, gab Julia zurück, holte die vier Schlüssel aus ihrer Tasche und legte sie auf den Schreibtisch. »Ich kann jetzt wirklich nicht mehr.«
    »Aber Julia, verstehst du denn nicht? Black Vulcano ist dort mit dem Ersten Schlüssel! Endlich ist alles klar! Wenn er die Lokomotive ›Zug der ewigen Jugend‹ genannt hat, dann wegen dieses Brunnens.«
    »Nein, ich glaube, das hat wesentlich romantischere Gründe«, widersprach Julia. »Er hat den Zug nach Klytämnestra Biggles benannt und ich wette, dass 1974 das Jahr war, in dem sie sich kennengelernt haben. Und der Zug ist deshalb der Zug der ewigen Jugend, weil die Liebe einen ewig jung hält.«
    Rick und Jason sahen sie entgeistert an.
    »Weißt du was?«, meinte Jason zu seinem Freund. »Es stimmt gar nicht, dass Black eine besondere Art mit den Frauen hatte. Es ist einfach nur so, dass Frauen irgendwie anders sind, ich meine, irgendwie komisch. Findest du nicht, Rick? Rick?«
    »Julia hat recht.«
    »So ein Quatsch!«, polterte Jason.
    »Wir können nicht sofort los. Es ist Zeit fürs Abendessen und außerdem sind eure Eltern da. Es wäre besser, erst morgen aufzubrechen.«
    »Und Oblivia?«, hakte Jason nach.
    Plötzlich sprang das Fenster des Turmzimmers auf. Eine Hand kam aus dem Schatten und legte sich über Jasons Mund. Zwei Gestalten

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