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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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Schönheit verwandt den Unsterblichen.
    Doch er, der junge Häuptling der O’Bergans, gar übel nur konnt er’s erdulden, ausgestochen zu werden in Taten der Freigebigkeit, und so gab er dafür denn mit anmutger Hand einen Teston aus köstlichem Erze. Darauf gebosselt war, in erlesener Schmiedearbeit, das Bildnis zu sehn einer Königin von gar regaler Haltung, ein Sproß des Hauses Braunschweig, Victoria mit Namen, Ihre Höchst Ausgezeichnete Majestät, durch Gottes Gnade des Vereinigten Königreiches von Groß-Britannien und Irland sowie der überseeischen Britischen Dominien Königin, Schutzherrin des Glaubens, Kaiserin von Indien, dieselbige, welche da herrschte als Siegerin über viele Völker, die Vielgeliebte, denn es kannten und liebten sie vom Aufgange der Sonne bis zu ihrem Niedergang die Bleichen, die Dunklen, die Roten und die Mohren.
    - Was macht der verdammte Freimaurer denn da, sagt der Bürger, was schlurft er da draußen auf und ab?
    - Was ist los? sagt Joe.
    - Hier, bitte sehr, sagt Alf und legt den Zaster hin. Da wir grad vom Hängen sprechen: da muß ich euch was zeigen, also sowas habt ihr noch nicht gesehn. Henkerbriefe. Kuckt mal her.
    Und zieht er ein Bündel abgegriffener Briefe und Umschläge aus der Tasche.
    - Machst du n Witz? sag ich.
    - Hand aufs Herz, sagt Alf. Hier, lest mal.
    Nimmt Joe also die Briefe.
    - Über wen lacht ihr eigentlich dauernd? sagt Bob Doran.
    Da seh ich denn gleich, daß es n bißchen Stunk geben wird. Bob kann leicht komisch werden, wenn der Porter in ihm hochschwappt, und darum sag ich, bloß um was zu reden:
    - Wie gehts denn Willy Murray jetzt so, Alf ?
    - Keine Ahnung, sagt Alf. Hab ihn zwar eben noch gesehn, in der Capel Street, mit Paddy Dignam.
    Bloß lief ich grad hinter dem…
    - Du hast was? sagt Joe und schmeißt die Briefe hin. Mit wem hast du ihn gesehen?
    - Mit Dignam, sagt Alf.
    - Etwa Paddy? sagt Joe.
    - Ja, sagt Alf. Warum?
    - Weißt du denn nicht, daß er tot ist? sagt Joe.
    - Was, Paddy Dignam ist tot? sagt Alf.
    - Jau, sagt Joe.
    - Und dabei bin ich sicher, ich hab ihn eben vor noch nicht fünf Minuten gesehn, sagt Alf, so klar wie dicke Tinte.
    - Wer ist tot? sagt Bob Doran.
    - Dann hast du seinen Geist gesehn, sagt Joe, Gott bewahr uns vor Schaden.
    - Was? sagt Alf. Guter Christus, erst vor fünf… Was?... und Willie Murray bei ihm, die beiden dort in der Nähe von wiehabtihrsdochgleichgenannt… Was? Dignam tot?
    - Was ist mit Dignam? sagt Bob Doran. Wer redet da von…?
    - Tot! sagt Alf. Der ist nicht toter, als ihr seid.
    - Mag sein, sagt Joe. Jedenfalls aber hat man sich die Freiheit genommen, ihn heute morgen zu beerdigen.
    - Paddy? sagt Alf.
    - Jau, sagt Joe. Hat der Natur seinen Tribut zahlen müssen, Gott sei ihm gnädig.
    - Guter Christus! sagt Alf.
    Und bei Gott, er ist richtig von den Socken, wie man so sagt.
    In der Dunkelheit fühlte man Geisterhände flattern, und als ein Gebet nach den Riten der Tantras an die rechte Stelle war gerichtet worden, wurde ein schwaches, doch anwachsendes Leuchten von rubinrotem Licht allmählich sichtbar, die Erscheinung des ätherischen Ebenbilds, welchem aufgrund der von Haupt und Gesicht, will sagen beider Krone, entsendeten jivischen Strahlung besondere Lebensähnlichkeit eignete. Verbindung ward bewirkt über den Hirnanhang und insgleichen vermittels der orangefeurigen und scharlachroten Strahlen, welche von der Sakralregion und dem Solarplexus ausgingen. Bei seinem Erdennamen gerufen und befragt nach seinen Umständen in der Himmelswelt, stellte er fest, er befinde sich zurzeit auf dem Pfade der pr l y oder Rückkehr, sei jedoch immer noch der Prüfung von Händen gewisser blutdürstiger Wesenheiten auf den niederen Astralebenen überantwortet. In Erwiderung einer Anfrage nach seinen ersten Empfindungen im großen Jenseits gab er an, er habe dasselbe zwar früher schon durch einen Spiegel in einem dunklen Wort erschaut, es stünden jedoch jenen, welche hinübergelangt, Höchstmöglichkeiten atmischer Entwicklung offen. Befragt, ob das Leben dort ähnlich sei unserer Erfahrung im Fleische, gab er an, er habe von begünstigteren, nunmehr bereits im Geiste seienden Wesen gehört, daß ihre Behausungen mit jeglichem modernen Wohnkomfort ausgestattet seien, als da wäre
    t l f n, l v t r, h t k ld , w t kl s t, und daß die höchsten Adepten in Wollustwogen von der allerreinsten Natur schwömmen. Nachdem er ein Quart Buttermilch verlangt, ward dieses gebracht und gereichte ihm offensichtlich

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