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Ulysses

Ulysses

Titel: Ulysses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Joyce
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Saint Jude’s Kensington durch Hochwürden Dr. Forrest, Dekan von Worcester, na? Todesfälle. Bristow, in der Whitehall Lane, London: Carr, Stoke Newington, an Gastritis und Herzleiden: Si Phyllis, im Moat House, Chepstow…
    - Also den Burschen kenn ich, sagt Joe, aus bitterer Erfahrung.
    - Si Phyllis. Dimsey, Gattin von Davie Dimsey, früher bei der Admiralität: Miller, Tottenham, im Alter von fünfundachtzig: Welsh, 12. Juni, in der Canning Street 35, Liverpool, Isabella Helen. Na, wie macht sich das für eine nationale Presse, he, mein schlauer Sohn? Wie macht sich das für Martin Murphy, den Bantry-Jobber?
    - Ah, ja, sagt Joe und reicht die Humpen rum. Gott sei Dank, daß die eher dran warn als wir. Trink das, Bürger.
    - Mach ich, sagt er, ehrenwerter Mann.
    - Gesundheit, Joe, sag ich. Und runter damit, ex!
    Ah! Oh! Nicht lange gefackelt! Ich bin schon richtig verdorrt und ausgetrocknet, so nötig hab ich die Pinte. Also ernstlich, ich erklärs bei Gott, wie das Zeug mir in den Magen runtergeht, da hör ichs direkt zischen.
    Und siehe, da sie den Becher der Freude noch kreisen ließen, kam ein gar göttlicher Bote in Schnelle herein, hell wie das Auge des Himmels, ein anmutiger Jüngling, und hinter ihm schritt ein Älterer von edelem Antlitz und Gang, die heilgen Schriftrollen des Gesetzes in Händen, und mit ihm sein Weib, eine Dame von unvergleichlicher Abstammung, die Schönste ihres Geschlechtes.
    Kommt doch auf einmal der kleine Alf Bergan zur Tür reingeplatzt und versteckt sich hinter Barney seinem Suffsalon und kann sich glatt nicht mehr halten vor Lachen, und wer sitzt da drüben in der Ecke, den ich noch gar nicht gesehn hab bis jetzt, schnarchbesoffen, blind für die Welt? Kein andrer als wie Bob Doran. Ich kapier nicht, was los ist, aber Alf macht andauernd Zeichen nach draußen vor die Tür. Und bei Gott, was ists? Der verdammte alte Trottel Denis Breen in seinen Badepuschen, zwo mordsdicke Bücher unter die Achsel geklemmt, und die Frau gleich haste was kannste hinter ihm, so ein unglückliches jämmerliches Weibsbild, watschelt wie n Dackel. Ich denk, der Alf geht mir gleich aus den Fugen.
    - Nun kuckt euch den da an, sagt er. Breen. Da schlumpt der nun quer durch ganz Dublin mit ner Postkarte, die ihm irgend jemand geschickt hat und wo u. p. drauf steht: up, und damit will er jetzt einen Belei…
    Und er krümmt sich vor Lachen.
    - Was will er damit? sag ich.
    - Einen Beleidigungsprozeß anfangen, sagt er, um zehntausend Pfund.
    - Das darf doch nicht wahr sein! sag ich.
    Der verdammte Köter fängt an zu knurren, daß man direkt gottesfürchtig werden kann, weil er merkt, daß irgendwas los ist, aber der Bürger setzt ihm nen Tritt in die Rippen.
    - Bi i dho husht , sagt er.
    - Wer? sagt Joe.
    - Breen, sagt Alf. Er war bei John Henry Menton drin, und dann ging er rüber zu Collis und Ward, und dann hat ihn Tom Rochford getroffen und zum Büro des Untersheriffs geschickt, aus reinem Jux. O Gott, ich lach mich noch tot. U.p.: up. Der lange Bursche hat ihm einen Blick zugeworfen, der war so gut wie n ganzer Prozeß, und jetzt ist der verdammte alte Narr rüber zur Green Street, um sich nen Schutzmann zu holen.
    - Wann läßt der Lange John denn nun diesen Kerl in Mountjoy hängen? sagt Joe.
    - Bergan, sagt Bob Doran und wacht ganz langsam auf. Ist das Alf Bergan da?
    - Ja, sagt Alf. Hängen? Wartet, ich zeig euch gleich. Hier, Terry, schenk mir mal 'n Kleinen ein.
    Dieser verdammte alte Narr! Zehntausend Pfund. Also das hättet ihr sehen müssen, was der Lange John für Augen gemacht hat da. U.p. …
    Und er fängt wieder an zu lachen.
    - Über wen lacht ihr da so? sagt Bob Doran. Ist das Bergan?
    - Beeil dich ein bißchen, Terry, mein Junge, sagt Alf.
    Terence O’Ryan vernahm sein Wort und brachte ihm stracks einen Kristallbecher, gefüllt mit jenem schäumend dunklen Ale, welches die edlen Zwillingsbrüder Bungiveagh und Bungardilaun seit jeher in ihren göttlichen Alefässern brauen, kundig des Werks wie die Söhne der todlosen Leda. Denn sie sammeln die saftigen Beeren des Hopfens und häufen und sieben und malmen und brauen sie und mischen damit saure Säfte und bringen das Ungegorene hin zum geheiligten Feuer und lassen nicht Tag und nicht Nacht von ihrem Werke, die kundigen Brüder, Herren vom Faß.
    Dann reichtest du, ritterlicher Terence, als seist du eingeboren und drin erzogen, hin jenen Nektartrank und botst den Kristallbecher ihm, den da dürstete, der Seele der Ritterschaft, in

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