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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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stattfinden kann. Sie hat nämlich den Ersatzschlüssel von meiner Tante. Bisher ist ihr noch nicht aufgefallen, wie seltsam es ist, dass ausgerechnet ich keinen Schlüssel habe. (Der Brand in ihrer letzten Wohnung war nicht mein Fehler. Etwas mit der Verkabelung hat nicht gestimmt.)
    Und vergiss nicht: Versuch dich so zu verhalten, als ob du dich für die Blutergüsse der alten Dame interessierst (oder was auch immer sie davongetragen hat).
    Und noch etwas: Kannst du nicht versuchen, dich ein bisschen anders anzuziehen, solange du ich bist? Mit … na ja, wie soll ich sagen? Mit STIL eben. Ich weiß, ich weiß: Typen aus reichen Familien wie du tendieren dazu, ihre Millionen nicht zu zeigen.
    Wogegen es prinzipiell ja nichts einzuwenden gibt. Ich meine, ich kann dieses Theater, das du veranstaltest, ja irgendwie verstehen – lieber einen anständigen Job als den entspannten Posten im Familienunternehmen, den dir dein großer Bruder angeboten hat. Und ich finde das im Grunde ja auch völlig richtig. Wenn du den Eindruck machen willst, als hättest du nur ein Jahresgehalt von 45 000 $ − meinetwegen. Aber könntest du dich BITTE bemühen, dich nicht wie ein Student im Abschlusssemester anzuziehen, solange du ich bist? Ich flehe dich an: keine Grateful-Dead-T-Shirts. Und bitte auch nicht diese Segelschuhe mit den Troddeln, die du immer trägst. Etwas Schickeres bringt dich doch nicht um!
    Und kauf dir um Himmels willen eine Lederjacke. Bitte! Ich weiß, damit müsstest du eine der Millionen aus dem Vermögen, das dir dein Großvater hinterlassen hat, anzwacken, aber im Ernst − mal etwas anderes als dieses Zeug von GAP wäre echt toll.
    So, das wär’s. Um mehr bitte ich dich gar nicht. Versuch einfach nur, gut auszusehen, solange du ich bist. Ich hab schließlich einen Ruf zu verlieren, klar?
    Max
    P. S.: Die Nachbarin hat mir ihre Telefonnummer gegeben, aber die habe ich verloren. Ihre Mailadresse lautet melissa.fuller@thenyjournal .
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    Von: John Trent < [email protected] >
    An: Max Friedlander < [email protected] >
    Betreff: SOS
    Großer Gott, Friedlander, sie arbeitet für das New York JOURNAL ???
    Das hast du mir nicht gesagt. Du hast mit keiner Silbe erwähnt, dass die Nachbarin deiner Tante beim New York Journal arbeitet.
    Kapierst du das nicht, Max? Sie könnte mich KENNEN . Ich bin Journalist. Okay, wir arbeiten bei Konkurrenzblättern, aber die Branche ist klein, verdammt noch mal. Was ist, wenn sich herausstellt, dass wir uns kennen, wenn sie mir die Tür aufmacht? Weil wir auf denselben Pressekonferenzen waren – oder an denselben Tatorten?
    In diesem Fall fliegst du auf.
    Oder ist dir das etwa egal?
    John
    P. S.: Und wie soll ich ihr eine Mail schicken? Wenn sie meinen Absender sieht, weiß sie doch sofort, dass ich nicht du bin.
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    Von: Max Friedlander < [email protected] >
    An: John Trent < [email protected] >
    Betreff: Operation Paco
    Natürlich ist mir das nicht egal. Aber mach dir keine Sorgen – ich habe sie schon gecheckt. Sie schreibt die Klatschkolumne, und ich bezweifle, dass du in letzter Zeit an deinen Tatorten einem Klatschkolumnisten begegnet bist.
    Max
    P. S.: Richte dir eben einen zweiten Mail-Account ein!
    P. P. S.: Und hör schon auf, mir auf die Nerven zu gehen. Vivica und ich versuchen gerade, den Sonnenuntergang zu genießen.
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    Von: John Trent < [email protected] >
    An: Max Friedlander < [email protected] >
    Betreff: Ich bin alles andere als glücklich
    Klatsch? Sie ist eine Klatschkolumnistin, Max? Dann weiß sie GARANTIERT , dass ich nicht du bin.
    John
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    Von: John Trent < [email protected] >
    An: Max Friedlander < [email protected] >
    Betreff: Ich bin alles andere als glücklich
    MAX? MAX??? WO BIST DU?
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Max Friedlander
    O mein Gott, Nadine! Er hat sich gemeldet!
    Im Moment ist er in Äthiopien und fotografiert hungernde Kinder für Save the Children . Und was mache ich? Ich pfeife ihn zurück, damit er mit dem Hund seiner Tante Gassi geht!
    Der Mann muss mich doch für ein

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