ungefähr die Konsistenz von Gipsputz.
Ãbrigens ist wohl ein Teil deiner gereinigten Klamotten in die Wohnung meiner Tante geliefert worden statt zu dir. Das glaube ich zumindest, denn ich kann mir nur schwer vorstellen, dass meine Tante Blusen mit Leopardenmuster von Banana Republic besitzt â und falls doch, hatte sie in letzter Zeit leider wenig Gelegenheit, sie zu tragen. Folglich müssen sie dir gehören, richtig? Vielleicht können wir uns ja später treffen â zum Wäscheaustausch?
Ach ja, übrigens läuft morgen Abend im Filmforumeine restaurierte und digitalisierte Fassung von Im Schatten des Zweifels , von dem du doch sagtest, er sei dein Lieblingsfilm von Hitchcock. Vielleicht könnten wir ja in die Vorstellung um sieben gehen â falls du noch nichts anderes vorhast â und danach eine Kleinigkeit essen. Am liebsten nicht chinesisch. Sag einfach Bescheid.
Max Friedlander
P. S.: Ich wollte dir gestern eigentlich schon sagen, dass meine Freunde mich alle John nennen. Ein Relikt aus College-Zeiten, das sich beharrlich gehalten hat.
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Von: Mel Fuller
An: [email protected]
Betreff: Hallo zurück
Gerne. Die Vorstellung um sieben wäre super. Danach könnten wir zu Brotherâs Barbecue gehen. Das ist ganz in der Nähe vom Filmforum, nur ein Stück die StraÃe runter.
Danke, dass du meine gereinigten Klamotten gerettet hast. Ralph verwechselt immer 15A und 15B. Mir wird regelmäÃig tonnenweise Hundefutter geliefert. Ich komme heute Abend gegen neun vorbei, wenn dir das nicht zu spät ist. Ich muss nach der Arbeit zu einer Veranstaltung â eine Vernissage, über die ich in meiner Kolumne berichten soll. Der Künstler macht allen Ernstes Skulpturen aus Vaseline. Ungelogen. Und die Leute kaufen die Dinger auch noch.
Bis später.
Mel
P. S.: John ist aber ein komischer Spitzname, was?
P. P. S.: Vielleicht überrascht es dich, aber ich weià tat sächlich, wer Jerry Garcia ist. Ich war sogar mal auf einem Konzert von ihm.
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Von: Mel Fuller < [email protected] >
An: Nadine Wilcock < [email protected] >
Betreff: O MEIN GOTT!
ER HAT MICH GEFRAGT, OB ICH MIT IHM AUSGEHEN WILL !!!
Na ja, so was in der Richtung. Wir gehen ins Kino, aber das zählt doch auch, oder?
Hier, lies mal meine Antwort, und sag mir, ob ich zu enthusiastisch klinge.
Mel
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Von: Dolly Vargas < [email protected] >
An: Nadine Wilcock < [email protected] >
Betreff: Max Friedlander
GroÃer Gott! Ich weià genau, was du meinst. So aufgeregt habe ich Mel nur erlebt, als sie herausfand, dass eine Fortsetzung von Unsere kleine Farm mit allen Originalschauspielern geplant ist (erinnerst du dich noch an die arme blinde Mary? Was für eine Pflaume).
Zum Glück ist Aaron gerade in Botswana und muss sich diesem begeisterten Gequieke von Mel nicht aussetzen. Dieser Jammerlappen hängt immer noch an ihr. Ich kann ja beim besten Willen nicht nachvollziehen, dass Mel einen Rohdiamanten wie Aaron für so einen Kerl wie Max sausen lässt. Ich meine, Aaron hat wenigstens Potenzial. Im Gegensatz zu Max. Ich habe schon so viele Frauen gesehen, die versucht haben, Max zu ändern. Und immer vergeblich.
Mit anderen Worten: Befürchte das Schlimmste, Nadine, das Allerschlimmste. Max ist die Personifizierung des Kerls, vor dem unsere Mütter uns immer gewarnt haben (na ja, meine hätte das theoretisch getan, aber in Wahrheit war sie ja nie zu Hause).
Maxâ Vorgehensweise: Ernsthaftes Werben so lange, bis er sie ins Bett gekriegt hat. Und dann, sobald ihm das arme Ding aus der Hand frisst, kratzt er die Kurve. Sie wiederum fällt aus allen Wolken, wenn der bisher so aufmerksame Max plötzlich nicht mehr anruft. Es folgen unschöne Szenen und Vorwürfe à la »Warum hast du nicht angerufen?« oder »Wer war die Frau, mit der ich dich gestern Abend gesehen habe?«, die er mit Sätzen wie »Hör auf, mich zu ersticken« oder »Ich bin noch nicht reif für eine feste Bindung« abtut. Variationen dieses Themas beinhalten auch Sätze wie »Können wir das mit uns nicht mal langsam angehen lassen?« oder »Ich melde mich am Freitag. Ehrlich.«
Verstehst du, was ich dir sagen will?
Oh, habe ich dir