Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
Vom Netzwerk:
Salerno < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Hör endlich auf damit!
    Ich habe jetzt geschlagene zwei Stunden versucht, dich zu erreichen. Entweder hast du das Telefon abgeschaltet, weil du nicht mit mir reden willst, oder du und Mel faselt online wieder mal, bis der Morgen graut. Falls ja, mach Schluss und ruf mich an. Sollte meine erste Vermutung stimmen − hör auf, dich so aufzuführen.
    Ich habe doch nur vorgeschlagen, dass du dir einen Fitnesstrainer oder so was suchen sollst, wenn dich dieses Theater mit dem Brautkleid so verrückt macht. Du machst mich noch ganz fertig mit diesem ewigen »Ich-muss-runter-auf-Größe-40«-Gejammer. MICH interessiert nicht, welche Kleidergröße du trägst. Ich liebe dich so, wie du bist.
    Und es interessiert mich noch viel weniger, wie viele von deinen Schwestern in diesem dämlichen Brautkleid deiner Mutter geheiratet haben. Ich finde es sowieso scheußlich − wirklich scheußlich. Geh doch einfach und kauf dir ein neues – eins, das dir JETZT passt. In einem neuen Kleid wirst du dich garantiert nicht nur besser fühlen, sondern auch besser aussehen. Deine Mutter versteht das schon. Und hey, wen kümmert’s, was deine Schwestern denken?
    Ich muss Schluss machen. Tisch 7 hat den Lachs zurückgehen lassen, weil er innen noch roh war. Siehst du jetzt, was du mit mir anstellst?
    Tony
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Von: Nadine Wilcock < [email protected] >
    An: Tony Salerno < [email protected] >
    Betreff: Entschuldige mal …
    â€¦ aber mit deiner Einstellung zu meinen Schwestern bin ich ganz und gar nicht einverstanden. Zufälligerweise mag ich meine Schwestern nämlich. Was würdest du denken, wenn ich sagen würde: Scheiß auf deine Brüder? Oder: Scheiß auf deinen Onkel Giovanni? Wie würde dir das gefallen, hm?
    Außerdem hast du gut reden. Du musst dich schließlich nur in einen geliehenen Smoking schmeißen. Ich dagegen muss die strahlende Braut sein.
    VERSTEHST DU DAS NICHT ?
    Gott, es ist so einfach, ein Mann zu sein.
    Nad
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Keine große Sache
    Er konnte den elektrischen Dosenöffner von seiner Tante nicht bedienen. Er hat für Mr. Peepers irgendwelche Thunfischleckereien gekauft, um ihn unter dem Bett hervorzulocken. Was natürlich nicht geklappt hat. Ich habe ihm vorgeschlagen, er soll nächstes Mal besser Thunfisch im eigenen Saft kaufen statt welchen in Öl. Ich wüsste nicht, dass Katzen sonderlich auf Öl stehen.
    Und während ich dort war, wollte er wissen, wo man hier in der Gegend das beste asiatische Essen bekommt. Ich habe ihm einen Tipp gegeben, worauf er fragte, ob ich schon zu Abend gegessen hätte. Als ich Nein sagte, schlug er vor, ob wir uns etwas kommen lassen sollten. Ich sagte Ja, und dann haben wir gegrillte Schweinerippchen, kalte Sesamnudeln, Schweinefleisch mit Pilzen und Gemüse und Hühnchen mit Brokkoli gegessen.
    Ja, ja, ich weiß, was du sagen willst. Und, nein, es war kein Date, Nadine. Mein Gott, wir haben nur chinesisch gegessen. In der Küche seiner Tante. Paco saß zu unseren Füßen, in der Hoffnung, dass einem von uns beiden etwas runterfällt, was er sich einverleiben könnte.
    Und, nein, er hat auch keine Annäherungsversuche gemacht. Max, meine ich, nicht Paco. Obwohl ich das ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen kann, denn eigentlich sah ich hinreißend aus in meiner Samstagabend-ich-bleib-zu Hause-Jogginghose.
    Dolly muss sich ziemlich täuschen in Max. Er ist nämlich überhaupt kein Frauenheld, sondern die Atmosphäre war völlig ungezwungen und freundschaftlich. Wie sich herausstellt, haben wir viel gemeinsam. Er liest gerne Krimis wie ich auch. Wir haben uns den halben Abend über unsere Lieblingsbücher unterhalten. Er ist ziemlich belesen. Für einen Fotografen zumindest. Na ja, im Vergleich zu einigen Kandidaten aus unserem Feuilleton … Kannst du dir Larry vorstellen, wie er geistreich über Edgar Allen Poe diskutiert? Ich nicht.
    Aber gerade kommt mir ein übler Gedanke: Was ist, wenn doch alles stimmt, was Dolly über Max gesagt hat? Wenn er WIRKLICH ein Frauenheld ist? Was für eine grauenhafte Vorstellung. Und was hat es dann zu bedeuten,

Weitere Kostenlose Bücher