Um die Ecke gekusst

macht.
    Mel
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Was ist denn hier los?
    Was sollte denn das gerade sein? Eine Notfallmaß nahme? Ich bin fast umgefallen, als ich eben auf die Damentoilette kam, und du nicht allein dort warst, sondern MIT DOLLY . Ich habe mich als Erstes umgesehen, ob nicht der Praktikant mit einer Schachtel Kondome und Massageöl mit Geschmack in einer der Kabinen sitzt. Dass SIE da war, habe ich zu diesem Zeitpunkt für einen Riesenzufall gehalten.
    Nadine, es ist mir egal, was Dolly über Max Friedlander erzählt. Er ist nicht so. Vielleicht hat er sich geändert. Ich weiß es. Ich habe viel Zeit mit dem Mann verbracht. Und ich habe gesehen, wie er mit Paco und insbesondere mit Mr. Peepers umgeht (gut, ich gebe es ja zu, ich habe ihn heimlich durchs Fenster beobachtet. Ich bin nicht stolz darauf, aber es ist die Wahrheit). Mr. Peepers ist misstrauisch und scheu und kann niemanden leiden, aber mit Max wird er gerade richtig warm. Natürlich ist mir klar, dass man einen Menschen nicht danach beurteilen kann, wie er sich gegenüber Tieren verhält – aber ich finde trotzdem, es sagt eine Menge über Max, dass er so viel Zeit damit verbringt, sich mit den Haustieren seiner Tante anzufreunden.
    Okay?
    Na ja, vielleicht bin ich ja zu blauäugig, wenn man bedenkt, dass Aaron hinter meinem Rücken Barbara Bellerieve flachgelegt hat und ich nicht den Hauch einer Ahnung hatte. Aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Max mich nur ins Bett kriegen will. Wenn es stimmt, was Dolly sagt, könnte Max jedes Mädchen haben. Warum sollte er ausgerechnet mich wollen? Keine falsche Bescheidenheit − aber weshalb sollte ein Typ wie er ausgerechnet scharf auf eine kleine rothaarige Klatschkolumnistin sein, wenn er … keine Ahnung … Cindy Crawford (wenn sie nicht glücklich verheiratet wäre mit dem Typen, dem die Skybar gehört), Stephanie von Monaco oder sonst jemanden in dieser Preisklasse bekommen könnte.
    Also ehrlich, überleg doch mal, Nadine.
    Okay. Ich bin nicht sauer oder so. Nur verletzt, glaube ich. Schließlich bin ich kein Baby mehr.
    Mel
    P. S.: Ihr könnt das wiedergutmachen, wenn ihr mir helft, passende Schuhe zu meinem neuen Kleid bei Nine West zu finden.
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    Von: Nadine Wilcock < [email protected] >
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Gut. Dann geh doch mit ihm aus. Du wirst schon sehen, ob ich mir Sorgen mache oder nicht
    Aber ich verlange einen ausführlichen Bericht, sobald du wieder da bist. Verstanden?
    Und ich warne dich, Mel. Wenn dir dieser Typ das Herz bricht und du bei meiner Hochzeit Trübsal bläst, bringe ich euch beide um.
    Nad :-(
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    Von: Jason Trent < [email protected] >
    An: John Trent < [email protected] >
    Betreff: Was für ein Roman?
    Jetzt schreibst du auch noch einen Roman? Du hast dich von den Zwängen unseres Familienvermögens befreit, du führst ein Doppelleben, du willst das Geheimnis um den Überfall auf die alte Dame aufklären – und du schreibst einen Roman?
    Für wen hältst du dich? Für Bruce Wayne?
    Jason
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    Von: John Trent < [email protected] >
    An: Jason Trent < [email protected] >
    Betreff: Batman
    Ich glaube nicht, dass Bruce Wayne jemals einen Roman geschrieben hat. Und von seinem Familienvermögen hat er sich auch nicht getrennt. Soviel ich weiß, hat er das ziemlich großzügig für die Verbrechensbekämpfung eingesetzt. Aber immerhin – das stimmt – hat er ein Doppelleben geführt.
    Und bei der Lösung des Rätsels um die alte Dame hätte Bruce sich wahrscheinlich schlauer angestellt als ich bislang. Warum sollte jemand eine so harmlose alte Dame um die Ecke bringen wollen? Am plausibelsten ist noch der Erklärungsversuch der Polizei, dass der Einbrecher überrascht worden ist. Aber wie? Und von wem?
    Mel hat erwähnt, dass der Portier oft ihre Wohnung 15B mit der von Mrs. Friedlander, 15A, verwechselt. Was mich dazu brachte, einen befreundeten Polizisten um Rat zu fragen. Nach seiner Aussage deutet alles auf den Transvestitenmörder hin – jedoch mit der kleinen Einschränkung, dass die alte Dame