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Um die Ecke gekusst

Titel: Um die Ecke gekusst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Gesundheitszustand
    Lieber George,
    leider bin ich immer noch krank. Deshalb komme ich heute noch nicht ins Büro und morgen wahrscheinlich auch nicht.
    Bitte sei nicht sauer, George. Ich weiß, dass im Moment viel zu tun ist, wo doch all diese Partys in den Hamptons steigen, aber was soll ich denn machen? Gestern habe ich das Leistungspaket meiner Krankenversicherung in Anspruch genommen und bin zum Arzt gegangen. Und soll ich dir verraten, was er mir verschrieben hat? Bettruhe und viel Flüssigkeit. Bettruhe und viel Flüssigkeit , George! Das werde ich in den Hamptons nicht kriegen. Ich meine, Dolly würde das natürlich schaffen, aber ich nicht.
    Außerdem hat der Arzt garantiert nicht diese Art von Flüssigkeit gemeint.
    Sag Ronnie, ich glaube kein Wort von dieser Ge schichte, dass Brad Pitt und Angelina Jolie endgültig nach Europa ziehen. Sie soll sie lieber vorher mit deren PR-Leuten checken, bevor sie etwas rausgibt.
    Mel
    P. S.: Und vergiss nicht, Amy Jenkins zu sagen, dass ich immer noch krank bin und nicht blaumache.
    P. P. S.: Steht meine Prinzessin-Xena-Figur endlich wieder auf meinem Computer?
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>
    Von: Tony Salerno < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Mel
    Hängst du schon wieder mal an der Strippe? Seit einer Stunde versuche ich, dich dranzukriegen, aber mit Mel redest du nicht, das weiß ich, weil ich nämlich gerade bei ihr gewesen bin.
    Und ich war nicht der Einzige. Einmal darfst du raten, wer mir die Tür aufgemacht hat:
    Genau. Treffer. Mr. Perfect höchstpersönlich.
    Eigentlich sollte ich nicht über ihn herziehen, weil ich ihn echt gut leiden kann. Er ist, na ja, irgendwie so normal eben. Nicht so wie dieser andere Freak, dieser Spender. Weißt du noch, wie wir, Mel, du, er und ich, damals weg waren und er anfing, über die Bullen herzuziehen? Tja, als ich ihm erzählt hab, dass vier von meinen Cousins beim NYPD sind, hat er recht schnell die Klappe gehalten, was? Wenigstens labert dieser Typ nicht ständig so einen Stuss.
    Jedenfalls hab ich ihr die Sachen gebracht, wie du es wolltest, und dieser John hat aufgemacht. Zuerst war es mir ja echt peinlich, das kann ich dir sagen. Ich hatte schon Angst, ich störe die zwei bei irgend so einem Sex-Ding oder so. Aber er war angezogen und meinte gleich, ich solle ruhig reinkommen.
    Mel war auch da. Sie trug einen fürchterlichen weißen Schlafanzug mit schwarzen Flecken darauf, in dem sie wie eine Kuh aussah, und lag im Bett, obwohl sie eigentlich nicht sonderlich krank aussah, wenn du mich fragst. Sie haben sich einen Film angesehen. Offenbar machen die beiden das häufiger, wo sie ja krank ist. Er bringt etwas zu essen vorbei – nichts Besonderes, wenn du mich fragst, aber durchaus genießbar –, und dann sehen sie sich einen Film an.
    Ist das ein Zeichen, dass es was Ernstes ist? Keine Ahnung. Jedenfalls gab es kein Gefummel, soweit ich mitbekommen hab. Ich meine, auf dem Boden lagen tonnenweise Kleenex rum, aber ich bin sicher, das war nur, weil Mel ständig die Nase lief, und nicht, na ja, nicht von was anderem.
    Hey, jetzt werd bloß nicht gleich sauer. Ich bin nur der Überbringer der Nachrichten.
    Ich sage also: »Hier sind die Sachen aus dem Büro, außerdem hab ich Pfirsichpüree für dich gemacht.« Und natürlich flippt sie total aus, denn wie jeder andere halbwegs anständige Vielfraß weiß sie, dass mein Pfirsichpüree ein Geschenk der Götter ist. Und sie wollte unbedingt, dass wir alle was davon essen. Also hat John es aufgeteilt, und ich hatte den Eindruck, als würde er sich in Mels Küche ziemlich gut auskennen, was doch einiges aussagt, wenn man bedenkt, dass sie ihre Tupperdosen im Backofen aufbewahrt und in ihrem Gemüsefach im Kühlschrank nur Bierflaschen herumliegen.
    Jedenfalls knallt dieser Typ einen dicken Klecks Vanilleeis auf mein Pfirsichpüree, worauf es natürlich prompt zu einer widerlichen Pampe zerfließt. Aber von mir aus. Wir haben uns also alle aufs Bett gesetzt, und ich muss zugeben, auch wenn Eigenlob stinkt, es war das beste Pfirsichpüree, das ich je gemacht hab − Eis hin oder her.
    Eine Zeitlang hab ich versucht, mir den Film mit anzusehen, weil Mel meinte, ich solle doch eine Weile bleiben. Aber das hat sie gesagt. Bei ihm hatte ich ständig das Gefühl, er fragt sich, wann ich endlich die Kurve kratze.

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