Um die Ecke gekusst

war absolut perfekt – die schwarze Pasta hat köstlich geschmeckt, und die Jungs schienen sich hervorragend zu verstehen. Hattest du nicht auch den Eindruck? Nicht dass ich Ahnung von Basketball habe, aber die Diskussion war ziemlich lebhaft.
    Ist dir inzwischen klar, wie sehr du danebengelegen hast? Im Hinblick auf John, meine ich. Diese Geschichte mit den Eiswürfeln und den Brustwarzen habe ich bislang noch nicht angesprochen, aber die Leser der Bademodenausgabe von Sports Illustrated scheinen genau so etwas zu erwarten. Wahrscheinlich gehört das zu seinem Job.
    Wenn du mich fragst, sollten wir den gestrigen Abend unbedingt wiederholen, und zwar bald. Nur dieses Wochenende geht es nicht, weil wir doch in die Skihütte fahren, die einem Freund von John gehört.
    Und ich will ja nichts verschreien, aber als ich gestern Abend angeboten habe, Tweedledum und Mr. Pepper zu füttern, während er mit Paco noch mal Gassi war, habe ich zufällig eine Tiffany-Tüte aus seiner Tasche lugen sehen. Du weißt schon, aus seiner Reisetasche fürs Wochenende.
    Ja, genau. Tiffany.
    Ich weiß, ich weiß, ich sollte mich nicht so hineinsteigern. Es könnte genauso gut sein, dass er seine schmutzigen Socken darin sammelt. Wer weiß?
    Aber was, wenn … du weißt schon?
    Es könnte doch … wirklich.
    Mehr will ich damit nicht sagen.
    Mel
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    Von: Nadine Wilcock < [email protected] >
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Bist du ganz sicher?
    Glaubst du ernsthaft, er macht dir einen Antrag? Melissa, ihr seid doch erst seit ein paar Monaten zusammen, ach was, noch nicht einmal so lange. Ich will ja kein Spielverderber sein, aber ich finde, du solltest dir keine zu großen Hoffnungen machen. Diese Tüte ist bestimmt für seine Socken, jede Wette. Männer sind so.
    Nad
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Ich hätte reingucken sollen, stimmt’s?
    Aber ich konnte es nicht. Es kam mir so … falsch vor.
    Dabei glaube ich gar nicht, dass einer in dieser Tüte drin ist. Ein Ring, meine ich. Ehrlich nicht. Bestimmt nimmt er sie nur für seine Socken mit.
    Aber was, wenn nicht?
    Man wird doch wohl noch träumen dürfen, oder?
    Mel
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    Von: Nadine Wilcock < [email protected] >
    An: Mel Fuller < [email protected] >
    Betreff: Daraus schließe ich, dass du …
    â€¦ den Ring tatsächlich annehmen würdest, wenn einer drin wäre, ja?
    Nicht dass ich finde, du solltest es nicht tun. Es ist nur …
    Es spricht doch nichts dagegen, noch ein Weilchen zu warten. Also, mal im Ernst. Meiner Ansicht nach solltest du schon allein aus Anstand warten, bis seine Tante aus dem Koma aufgewacht ist. Oder gestorben. Je nachdem, was früher eintritt.
    Meinst du nicht auch?
    Nad
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    Von: Mel Fuller < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Okay
    Wahrscheinlich hast du Recht. Es wäre wohl besser, ich würde abwarten, was mit Mrs. Friedlander passiert. Es wäre doch ziemlich kaltherzig, durch die Gegend zu laufen und allen von unserer Verlobung zu erzählen, wo sie immer noch im Koma liegt.
    Meine Güte, was rede ich da überhaupt? In dieser Tüte ist kein Ring! Sie ist bestimmt für seine schmutzigen Socken. Das kann gar nicht anders sein.
    Mel
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    Von: Nadine Wilcock < [email protected] >
    An: Tony Salerno < [email protected] >
    Betreff: Mel
    Das war’s. Er macht ihr einen Heiratsantrag. Dieses Wochenende, wie es aussieht. In dieser Skihütte seines Freundes.
    Ich sage damit ja nicht, dass ich es nicht gut finde, schließlich kann ich ihn gut leiden. Ehrlich. Es ist nur … ach, ich weiß auch nicht. Ich werde einfach das mulmige Gefühl nicht los. Was stimmt nur mit mir nicht?
    Nad
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    Von: Tony Salerno < [email protected] >
    An: Nadine Wilcock < [email protected] >
    Betreff: Was mit dir nicht stimmt?
    Mit dir stimmt absolut alles. Du willst nur, dass deine Freundin glücklich ist.
    Daraus kann ich dir keinen Vorwurf machen. Ich will auch nur, dass Mel glücklich ist. Sie