stranguliert im Bad gefunden haben?
Tja, wir haben ein paar Nachforschungen angestellt, und was haben wir gefunden? Allem Anschein nach arbeitet das Bürschchen für eine dieser Internet-Lieferfirmen. Du weiÃt schon â alles, was das Herz begehrt, vierundzwanzig Stunden am Tag, einfach online gehen und bestellen, und schon ist es da.
Und als wir uns am Arbeitsplatz des Jungen diskret umgehört haben, stellte sich heraus, dass er in allen sieben Häusern war, in denen die Morde verübt wurden. Aus seiner Fahrtenroute geht ganz klar hervor, dass er sich immer exakt zum Tatzeitpunkt am jeweiligen Tatort aufgehalten hat. Während alle Welt dachte, er liefere Eiscreme und Videos an Kunden aus, hat er die Leute eiskalt umgebracht.
Und das Schlimmste daran ist, dass der Bursche nie eine Bestellung vermasselt hat. Keine einzige. Er hat seine Opfer kaltgemacht und dann seelenruhig weitergearbeitet.
Und denkst du, irgendjemandem in dieser Firma wäre jemals aufgefallen, dass die Opfer alle seine Kunden waren? O nein. Was sagen sie stattdessen über ihren Mustermitarbeiter? »Er war immer so still und zurückhaltend. So etwas Abscheuliches könnte er nie tun â sieben Frauen ermorden, nur wegen ihrer Unterwäsche und ein bisschen Bargeld.«
Heute Abend nehmen wir diesen Knilch hops, nachdem man ihn gestern aus der psychiatrischen Abteilung entlassen hat, wo er wegen seines »Suizidversuchs« untergebracht war.
Aber zum Schluss noch die Information, die für dich relevant ist: Der Junge hat sich nie im Friedlander-Gebäude aufgehalten. Es gibt keinerlei Hinweis darauf, dass einer der Hausbewohner jemals bei dieser Lieferfirma angerufen hat.
Ich finde, das solltest du wissen.
Paul
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Von: Genevieve Randolph Trent <
[email protected] >
An: John Trent <
[email protected] >
Betreff: Ich bin zutiefst enttäuscht â¦
⦠von dir, John. Wieder einmal hast du bei unserem Familienabendessen durch Abwesenheit geglänzt. Ich muss zugeben, deine ständige Missachtung uns gegenüber fängt allmählich an, mich ernstlich zu verärgern. Jede finanzielle Unterstützung abzulehnen, ist eine Sache, aber uns vollständig aus deinem Leben zu verbannen â¦
Stacy deutete an, du und dieses Mädchen â ihr seiet inzwischen »fest zusammen«. Ich muss sagen, es erstaunt mich sehr, das zu hören, zumal ich ihr nur ein einziges Mal unter zugegebenermaÃen höchst merkwürdigen Umständen begegnet bin. Offen gestanden habe ich meine Zweifel, ob sie wusste, dass wir beide verwandt sind.
Dein Bruder und seine Frau (die übrigens geradezu erschreckende AusmaÃe angenommen hat; ich bin einigermaÃen sicher, ihr Frauenarzt hat sich im Hinblick auf den Entbindungstermin geirrt, es würde mich nicht wundern, wenn dieses Kind jeden Moment zur Welt käme) sind nicht gerade gesprächig, was dieses Thema angeht, aber ich habe das sichere Gefühl, dass du irgendetwas im Schilde führst, John.
Haley und Brittany hatten einige durchaus interessante Informationen über deine bevorstehende Vermählung mit dieser jungen rothaarigen Dame, bei der sie Blumen streuen werden. Die beiden machen sich bereits Gedanken darüber, was sie anziehen wollen.
Stimmt das, John? Hast du vor, dieses Mädchen zu heiraten, obwohl du sie noch nicht einmal anständig deiner Familie vorgestellt hast?
Falls ja, muss ich sagen â so etwas hätte ich niemals von dir gedacht. Von einigen deiner Cousins und Cousinen, vielleicht, aber nicht von dir, John.
Ich hoffe sehr, du unternimmst alle erforderlichen Schritte, um dies umgehend rückgängig zu machen. Nenne mir bitte nur ein Datum, dann treffe ich alle Vorkehrungen für ein zwangloses Abendessen im Kreise der Familie. Ich wäre überglücklich, Miss Fuller allen anderen Mitgliedern der Trent-Familie vorzustellen ⦠zumindest jenen, die im Moment auf Bewährung entlassen sind.
Ich möchte nicht, dass du meine Flapsigkeit als Gleichgültigkeit verstehst, John, denn gleichgültig bist du mir ganz bestimmt nicht. Offen gestanden liegst du mir so sehr am Herzen, dass ich sogar bereit bin, über dein ausgesprochen fragwürdiges Verhalten in dieser Angelegenheit hinwegzusehen.
Aber nur bis zu einem bestimmten Grad, Junge.
Herzlichst
Mim
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Von: John Trent <
[email protected]