Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
oder schreiend bemerkbar, weil es verstanden, gehört und geliebt werden will. All das, was wir als Erwachsene tun und erleben, löst Gefühlsreaktionen unseres inneren Kindes aus. Das innere Kind wird gegen Sie arbeiten, wenn es negative Programme und angsterzeugende Einstellungen der Eltern übernommen hat. Diese alten Programme üben einen ungünstigen Einfluss aus, weil Sie den Wünschen und Erwartungen des Erwachsenendaseins nach Akzeptanz, Selbstbewusstsein, Ausgeglichenheit und angemessener Konfliktbewältigung entgegenstehen. Die meisten der problematischen Verhaltensmuster (wie auch Angst- und Hilflosigkeitsgefühle) sind in der Kindheit entstanden.
Vergegenwärtigen Sie sich nun folgendes Beispiel: Ein unartiges Kleinkind wird in ein Zimmer eingesperrt. Die Eltern reagieren bewusst nicht auf sämtliche Versuche des Kindes, sich bemerkbar zu machen. Das Kind, das noch nicht in der Lage ist, sich allein zu helfen, kann solche Situationen als existenzbedrohend erleben. Angst entsteht. Die im Unterbewusstsein gespeicherten negativen Erfahrungen können auch im Erwachsenenalter noch wirksam werden. Der Betroffene hat womöglich Angst vor geschlossenen Räumen oder ist nicht imstande, konflikthafte Auseinandersetzungen mit anderen zu ertragen, weil hierdurch intensive Angsterfahrungen ausgelöst werden. Die auftretenden Ängste werden jedoch vom Erwachsenen-Ich als ungerechtfertigt erlebt, da der ursprüngliche Grund nicht mehr erinnert werden kann. Sie machen hilflos, wenn bisherige Bewältigungsversuche erfolglos geblieben sind. Die Befürchtungen des Kindes von damals sind noch heute spürbar.
Ihr inneres Kind wurde von allen früheren Ereignissen berührt und geformt. Es sorgt dafür, dass viele Ihrer Handlungen von Angst, von fehlendem Vertrauen und von Hilflosigkeit geprägt sind. Das innere Kind hat zahllose Angstprogramme verinnerlicht und setzt in Situationen, die das alte Programm auslösen, die damit verbundenen Gefühle frei. Heilung ist nur dann möglich, wenn eine »Entprogrammierung« stattfindet und die Wünsche und Bedürfnisse des inneren Kindes (zum Beispiel nach Anerkennung) endlich Beachtung finden. Das Bestreben des inneren Kindes ist es, neue und befriedigende Erfahrungen zu sammeln, damit die alten Muster endlich beiseitegestellt werden können.
Immer dann, wenn Sie sich hilflos fühlen, möchte Ihr inneres Kind Zuwendung und Aufmerksamkeit erhalten. Erklären Sie Ihrem verwirrten und hilflosen inneren Kind in einfachen Worten, dass die ursprünglich beängstigende Situation vorbei ist und dass Sie ihm helfen werden, die gegenwärtige Situation zu meistern. Sie können mit der Angst leben lernen. Erlauben Sie sich, die Angst Ihres inneren Kindes zu spüren und trotzdem zu handeln!
Wissen Sie jetzt, wer das innere Kind ist? Es ist
jener Teil in Ihnen, der fühlt und empfindet, der genährt, akzeptiert, gelobt und gestreichelt werden möchte;
der neugierig, kreativ und verspielt ist und
der sich noch immer an die Schmerzen der Vergangenheit erinnert und deshalb die Gefühle der Unsicherheit, der Einsamkeit, der Angst, des Ärgers oder der Schuld jederzeit wieder aktivieren kann.
Die Eltern als ungünstige Erziehungsmodelle
Die Auswirkungen elterlicher Verhaltensweisen werden leicht unterschätzt. Die Eltern als primäre Bezugspersonen sind die Vorbilder, an denen das kleine Kind sich in den ersten Lebensjahren orientiert. Sie sind die ersten Modelle, die das Kind nachahmt. Wenn ein Elternteil nun in gewissen Situationen besonders ängstlich reagiert, wird das Kind diese Reaktionen unbewusst übernehmen. Die Eltern tragen durch ihr Erziehungsverhalten wesentlich zur Entstehung von Angstbereitschaft bei, wenn sie selbst ängstlich und übervorsichtig sind. Wenn sie mit dem Kind zu oft über mögliche Gefahren sprechen mit Sätzen wie: »Sei vorsichtig, sonst passiert etwas« oder »Das kannst du noch nicht«. Das Kind lernt die Umwelt so als gefährlich wahrzunehmen und entwickelt unangemessene Angstgefühle.
Womöglich haben Ihre Eltern (oder ein Elternteil) durch eine überbeschützende und überfürsorgliche Haltung dazu beigetragen, dass Sie zu wenig reale Erfahrungen bei der Bewältigung schwieriger Situationen machen konnten. So fühlen Sie sich auch heute noch in vielen Problemlagen hilflos und überfordert.
NÜTZLICHE ANREGUNGEN
Waren Ihre Eltern (bzw. ein Elternteil) besonders ängstlich? Welche der elterlichen Angstthemen haben Sie möglicherweise übernommen?
In welchen
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