Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
Situationen reagieren Sie vergleichbar ängstlich wie Ihre Eltern?
Eine hohe Erwartungshaltung begünstigt Angstgefühle
Eine hohe Erwartungshaltung der Eltern begünstigt beim Kind die Entstehung von Ängsten. Wenn zum Beispiel die von den Eltern erwarteten Schulleistungen nicht erfüllt werden, stellt sich bei einem Kind die Angst zu versagen ein. Ihr inneres Kind speichert diese Angst und reagiert auch später im Alltag auf Anforderungen entsprechend mit Gefühlen von Angst und Hilflosigkeit. Meist behandeln Sie Ihr inneres Kind in der gleichen Weise, wie Sie als Kind von Ihren Eltern behandelt wurden. Wenn Sie von Ihren Eltern vernachlässigt wurden, tendieren Sie auch heute dazu, die Bedürfnisse Ihres inneren Kindes zu übersehen. Wurden Sie von Ihren Eltern geschimpft, wenn Sie Angst hatten, werden Sie die Ängste Ihres inneren Kindes auch nicht annehmen können und sich wegen Ihrer Angst und Hilflosigkeitsgefühle Vorwürfe machen.
ANGST
Ängste der Kindheit können im Erwachsenenleben weiterwirken.
EINSICHT
Negative Verhaltensmuster aus der Kindheit können überwunden werden, wenn Sie eine positive Beziehung zu Ihrem inneren Kind aufbauen.
HEILUNG
Anerkennung der Bedürfnisse des inneren Kindes und Bewusstmachung früherer traumatischer Erfahrungen und der Erziehungshaltung der Eltern.
Medikamente und Alkohol lösen Angstgefühle nicht auf
Beruhigungsmittel (Tranquilizer) sind Medikamente, mit deren Hilfe Angst unterdrückt werden kann. Es handelt sich jedoch keineswegs um Wundersubstanzen gegen die Angst. Sie bieten nur vorübergehende Lösungen an. Auch Alkohol kann zur Entspannung, Angstreduktion (»Mut antrinken«) und Beruhigung gebraucht werden. Die angstauslösende Problematik bleibt jedoch bestehen. Wenn Sie noch keinen angemessenen Umgang mit Ihrer Angst und den Sie begleitenden Hilflosigkeitsgefühlen gelernt haben, mögen Beruhigungsmittel und Alkohol wie Krücken sein, die das Leben erleichtern, weil damit Angstgefühle kurzzeitig verdrängt werden können. Auf Dauer ist Tabletten- und Alkoholkonsum jedoch kein Lösungsweg. Es gibt kein Medikament, das langfristig die Ursachen von Angst und Hilflosigkeit beseitigen könnte. Bei den meisten der heute gebräuchlichen Mittel treten nach längerem Gebrauch körperliche Abhängigkeit und Entzugserscheinungen auf. Schwere Entzugserscheinungen sind insbesondere nach Absetzen von Medikamenten zu beobachten, die kontinuierlich eingenommen wurden (zum Beispiel Valium). Bei täglicher Medikamenteneinnahme darf auch die psychische Abhängigkeit nicht unterschätzt werden. Nach dem Absetzen des Medikaments können verstärkt Angstgefühle, Unsicherheit, Schlaflosigkeit, Übelkeit und Anspannung auftreten. Beruhigungsmittel können auch die Arbeits- und Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Sie führen zu Müdigkeit, Energielosigkeit und Verlust der Interessen. Da alle Medikamente die Muskeln entspannen, kann dies zu Unsicherheiten bei Bewegungsabläufen führen. Auch bei Autofahrern ist die Einnahme von Beruhigungsmitteln bedenklich, da sie die Aufmerksamkeit in hohem Maße einschränken. Langzeiteinnahmen größerer Dosen können auch zu Seh-, Sprach- und Gleichgewichtsstörungen führen.
Angst und Anspannung gehören zum normalen Leben und wirken wie eine korrigierende Kraft. Beruhigungsmittel dämpfen, und die Rolle der Angst als »Motivator«, der dazu dient, dass Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, entfällt. Ein Prüfling benötigt eine gewisse »Angstmenge«, um die Bereitschaft zu entwickeln, sich auch bei strahlendem Sonnenschein hinzusetzen und für das Examen zu lernen. Falls Sie gegenwärtig Beruhigungsmittel einnehmen, halten Sie bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt, wie und in welchem Zeitraum Sie diese Medikamente reduzieren oder absetzen können. Pillen sollten stets nur als kurzfristig eingesetztes Hilfsmittel gesehen werden, nicht jedoch als »Heilmittel«. Es geht in diesem Buch darum, Selbstvertrauen zu erlangen und eigenständig Kraft zu entwickeln, neue Wege zu beschreiten. Unangenehme Gefühle wie Angst und Hilflosigkeit sollen aktiv handelnd bewältigt werden. Sie sollen zunehmend Sicherheit gewinnen im Umgang mit schwierigen Situationen. Beruhigungsmittel sollten Sie daher nur noch in gravierenden Notfallsituationen einnehmen, und auch erst dann, wenn Sie alle Selbsthilfemöglichkeiten ausprobiert haben.
Bedenken Sie: Beruhigungsmittel wirken häufig nicht nur aufgrund der chemischen Zusammensetzung, sondern vor allem
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