Umarme deine Angst und verwandle sie in positive Lebenskraefte
Verantwortung übernehmen. Angst ist ein Signal, das zum Handeln auffordert. Dem Wort »Hand-lung« liegt die Assoziation Hand nicht fern. Die Hand ist unser Greif- und Arbeitskörperteil. Mit ihr packen wir Dinge an, greifen zu, wehren ab. Die Bewältigung der angsterregenden Situation ist nur dann möglich, wenn Sie lernen, sich genau in die Situation hineinzubegeben, vor der Sie sich fürchten. Die Lösung kann deshalb nur darin liegen, die Angst bewusst zu erleben, sie zu erfahren und umzugestalten. Alles, was Sie hierfür benötigen, ist der aufrichtige Wunsch, die gegebene schwierige Situation wirklich bewältigen zu wollen und trotz Ihrer Angst handlungsfähig zu bleiben. Aktives Handeln bringt einen weiteren Vorteil. Sie haben so weniger Zeit, auf Ihre Körperfunktionen zu achten, und reduzieren bzw. unterbrechen damit den Kreislauf der Angst: Angsterwartung – Angstzunahme – autonome körperliche Reaktion – Panikreaktion – Handlungslähmung.
Mit der Durchführung von Handlungen können Sie Ihren Ängsten begegnen. Sie können lernen, sich selbst zu helfen und Ihren »inneren Dämonen« durch eine andere Art des Denkens und Handelns gegenüberzutreten und diese zu beschwichtigen. Die Art zu handeln ist inhaltlich nicht festgelegt. Mithilfe verschiedener Übungen soll die ganz persönliche Auseinandersetzung mit Ihren jeweiligen Krisengefühlen angeregt und Ihre Fähigkeit zur Selbsthilfe entwickelt werden.
EINSICHT
Lernen Sie, Angst zuzulassen und trotzdem zu handeln.
Von der Angst zur persönlichen Kraft
Als Erstes musste ich lernen, meine Angst zu besiegen,
nachdem ich eingesehen habe, wie sehr sie mich lähmte.
Byron Janis
Auch wenn Sie das Gefühl der Angst schon lange mit sich herumtragen, können Sie etwas daran ändern. Dies bedeutet allerdings, dass Sie Vertrauen in Ihre Fähigkeiten entwickeln, um in langsamen Schritten mutiges Handeln zu lernen. Der Prozess der aktiven Angstbewältigung erfordert zu Beginn einige Anstrengung. Hin und wieder werden Sie gewiss die Frage stellen, warum es eigentlich nicht erlaubt sein sollte, angsterregende Situationen einfach zu umgehen. Die Antwort hierauf wäre jedoch, dass das Leben mit der Angst, die aus verschiedenen Situationen und Handlungen entsteht, weit unangenehmer sein kann als eine neue Strategie, die durch gezieltes Handeln erlernt wird. Handlung als solche reduziert Angst, obwohl der oftmals sogar körperlich als unangenehm erlebte Zustand als begleitendes Gefühl weiterhin bestehen mag. Nur in der aktiven Handlungsausführung hat der Organismus die Chance, sich wieder zu beruhigen. Wenden Sie sich also Ihren Angst- und Hilflosigkeitsgefühlen zu, erforschen Sie diese und halten Sie die hierbei auftretenden Unlustgefühle aus. Beginnen Sie, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass Sie nur durch Handlung Einfluss auf Ihr Leben nehmen können.
EINSICHT
Angst, die Sie wegschieben, wirkt sich lähmend aus.
Nicht jeder Handlungsversuch wird zum gewünschten Resultat führen. Dennoch erweitert jeder Versuch Ihr Repertoire an Möglichkeiten, die Ihnen zukünftig zur Verfügung stehen werden. Handeln bedeutet auch, dass Sie anfängliche Resignation und Hilflosigkeit überwinden müssen, um neue Fähigkeiten und Kräfte in sich zu entdecken. Dies kann nur dann geschehen, wenn Sie Herausforderungen annehmen und sich hierbei von einer geringen Schwierigkeit zur nächstgrößeren voranarbeiten. Erwarten Sie nicht zu viel auf einmal. Angst ist ein unangenehmes Gefühl und die natürliche Neigung ist, davor zu fliehen. Jedwede aktive Handlung ist schon ein erster positiver Schritt. Wenn Sie bereit sind, Ihre Ängste auszuhalten, ohne sich aus der jeweiligen Situation zurückzuziehen, werden Sie neue Erfahrungen machen. Das Aushalten der Situation – trotz weiter bestehender Angstgefühle – führt zu Vertrauen in Ihre Handlungsfähigkeit. Sie werden durch solche selbstgewählten Erfahrungen Mut schöpfen. Denken Sie immer daran, dass Veränderung nur in kleinen Schritten geschieht.
EINSICHT
Lernen ist ein Prozess, der in langsamen Schritten geschieht.
Aus einer angstbesetzten Situation sollten Sie nicht flüchten, sondern so lange darin verweilen, bis Ihre Angst- und Hilflosigkeitsgefühle wieder nachgelassen haben. Sie können nur dann Handlungen erproben, wenn Sie sich den beängstigenden Situationen stellen und bereit sind, die dabei entstehenden Gefühle auszuhalten. Schon allein der Gedanke, dass Sie in der Angstsituation verweilen sollen,
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