Unbescholten: Thriller (German Edition)
gesagt als getan.«
Antonia notierte etwas in ihrem Notizblock. »Und dann?«
»Ihre Kollegin rief mich noch ein paarmal an und stellte Fragen, die ich ihr nicht beantworten konnte. Als Hector aus dem Krankenhaus kam, lud er mich zum Essen ein, das war alles.«
Antonia Miller beugte sich vor und nahm einen Schluck Tee. Ein Außenstehender hätte annehmen können, dass hier zwei alte Freundinnen miteinander frühstückten. »Er hat Sie zum Essen eingeladen?«
Sophie nickte. »Ja.«
Antonia dachte einen Moment nach, bevor sie fragte: »Wie würden Sie ihn einschätzen, als Menschen?«
Sophie sah Antonia Miller an. »Keine Ahnung, nett, höflich, charmant und gebildet.«
Unvermittelt fragte die Polizistin: »Leif Arne Rydbäck, sagt Ihnen der Name etwas?«
Sophie schüttelte den Kopf. »Nein, wer ist das?«
Antonia Miller schaute kurz auf, dann sagte sie: »Wir haben drei tote Männer im Trasten gefunden. Eine vierte Leiche tauchte auf, als wir das Restaurant genauer untersuchten. Er war schon länger tot und ist nicht im Restaurant gestorben. Er hieß Leif Rydbäck.«
»Tut mir leid. Nein, diesen Namen habe ich noch nie gehört«, sagte Sophie.
»Und Lars Vinge?«
Sophie schüttelte den Kopf. »Nein, auch noch nie gehört. Wer ist das?«
»Lars Vinge war der Polizist, der Gunilla Strandberg umgebracht hat, sein Name wurde nie öffentlich genannt.«
Antonia Miller stellte noch eine ganze Reihe Fragen. Sie hatte nichts in der Hand. Und sie hatte keine Ahnung davon, wer Hector Guzman war. Sie war immer noch dabei, sich ein Bild zu machen. Sophie hörte es an ihrer Stimme und merkte es an ihrer zurückhaltenden Art. Sie hielt Sophie Brinkmann offensichtlich für die unwissende Krankenschwester, die sie einmal gewesen war.
Ihr Gespräch wurde von Albert unterbrochen, der auf die Veranda gefahren kam. Der Junge im Rollstuhl brachte Kriminalinspekteurin Miller ein wenig aus dem Konzept.
»Hallo! Ich heiße Antonia Miller«, sagte sie ein bisschen zu aufgeräumt, stand auf und schüttelte ihm die Hand.
»Albert.«
Sophie legte ihm den Arm um die Schulter.
»Das ist mein Sohn, er hat noch eine Woche Sommerferien. Ich habe ihm gesagt, dass es Zeit wird, sich wieder auf einen geregelten Tagesablauf einzustellen, aber er will einfach nicht auf mich hören.«
Dann küsste sie ihn auf die Stirn.
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