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Unbescholten: Thriller (German Edition)

Unbescholten: Thriller (German Edition)

Titel: Unbescholten: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Söderberg
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Blätter schwer an den Bäumen hingen, bevor sie sich färbten und zu Boden fielen.
    Sophie parkte vor dem Haus und wiederholte mit Albert die immer gleiche Prozedur: aus dem Auto, in den Rollstuhl und die neue Rampe zur Haustür hinauf. Sophie verriegelte alle Türen mit den Extraschlössern, die sie hatte einbauen lassen, und kontrollierte die Alarmanlage.
    Als Albert eingeschlafen war, rief sie Aron an. Er hielt sie auf dem Laufenden. Sie erkundigte sich, ob sich bei Hector irgendetwas getan habe. Er war noch immer an die Maschinen angeschlossen, die ihn am Leben hielten.
    Sophie machte sich einen Tee, trank ihn allein in der Küche und wünschte, Jens wäre nicht einfach spurlos verschwunden. Sie hatte schlicht eine SMS von ihm bekommen, in der er schrieb, er müsse für eine Weile verschwinden. Sie hatte ihn nicht fragen können, warum er verschwand und wovor er Angst hatte. Sie stellte nur fest, dass er ihr fehlte, mehr, als ihr lieb war. In den wenigen Tagen, die sie sich gesehen hatten, war ihr aufgegangen, dass sie beide etwas mehr verband als nur ihre frühe Bekanntschaft.
    Sophie frühstückte auf der Veranda. Sie saß unter dem Balkon, trank ihren ersten Tee und lauschte dem Regen, der auf das Dach prasselte. Autoreifen auf dem Kies der Auffahrt ließen sie aufblicken. Sie stand auf und beugte sich über das Verandageländer. »Ich bin hier draußen!«
    Eine Frau in ihrem Alter erschien. Sie war groß, hatte dunkles Haar und trug hohe Stiefel zu eng anliegenden Jeans und auffälligen Modeschmuck.
    »Puh!«, sagte sie lachend, während sie die Stufen zur Veranda heraufkam und sich den Regen von der Jacke schüttelte. »Ist das ein Wetter! Ich bin Antonia Miller, Kriminalinspekteurin.« Sie reichte Sophie eine regenfeuchte Hand.
    »Sophie Brinkmann«, sagte Sophie.
    »Störe ich?«
    »Nein, setzen Sie sich doch, ich frühstücke gerade.« Sie setzten sich, Sophie bot ihrem Gast Tee an, und Antonia Miller bedankte sich.
    »Schön haben Sie es hier«, sagte sie.
    »Danke. Wir fühlen uns auch sehr wohl. Ich wohne hier mit meinem Sohn, mein Mann ist vor vielen Jahren gestorben.«
    Antonia nickte. »Verstehe. Ich selbst wohne in einer Zweizimmerwohnung in der Stadt, Südlage. Diesen Sommer bin ich jeden Tag aufgewacht und habe mich gefragt, warum ich eigentlich in einer Sauna lebe.« Sie lachte.
    »Bitte, essen Sie doch auch etwas mit mir«, sagte Sophie.
    Antonia streckte die Hand aus und nahm sich eine Scheibe Brot aus dem Korb und belegte sie mit Käse. Kauend betrachtete sie die Bäume und Blumen in Sophies Garten. »Hier würde es mir auch gefallen.«
    Sophie blickte sie an, und Antonia Miller merkte, dass sie nun auf eine Erklärung wartete. »Entschuldigung, dass ich hier so bei Ihnen hereinschneie. Ich ermittle in einem Mordfall. Dem Dreifachmord in Vasastan, im Restaurant Trasten, Sie haben sicher davon gelesen?«
    Sophie nickte.
    »Eine schlimme Geschichte! Ich komme nur sehr langsam vorwärts. So sieht meine Arbeit aus, ein ständiges Tasten und Suchen.«
    Antonia nahm einen Schluck aus ihrer Teetasse und stellte sie wieder ab.
    »Wie Sie sicherlich ebenfalls wissen, gab es einen weiteren Mord bei einer tragischen Auseinandersetzung zweier Polizisten.«
    Der Regen fiel jetzt in Schnüren vom Himmel.
    »Ja, ich habe davon gehört, und jetzt sind Sie hier, um mir ein paar Fragen zu stellen.«
    »Ja«, sagte Antonia.
    »Ich fürchte nur, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen.«
    Antonia Miller zog ihren kleinen Notizblock aus der Jackentasche und schlug eine neue Seite auf. Sie wirkte unkompliziert und blickte Sophie offen an. Sophie mochte diese Frau auf Anhieb.
    »Offenbar sind Gunilla Strandbergs Ermittlungen ergebnislos geblieben, jedenfalls hat sie sehr wenig Untersuchungsmaterial hinterlassen. Aber in diesen Unterlagen tauchte unter anderem Ihr Name auf. Wie sind Sie miteinander in Kontakt gekommen?«
    »Sie hat mich in dem Krankenhaus aufgesucht, wo ich arbeite, in Danderyd. Sie sagte, dass sie gegen einen Hector Guzman ermitteln würde. Er lag auf meiner Station, er hatte sich bei einem Autounfall das Bein gebrochen. Das war Ende Mai, Anfang Juni.«
    Antonia hörte aufmerksam zu.
    »Gunilla Strandberg stellte mir ein paar Fragen über ihn, das war alles.«
    »Kannten Sie Hector näher?«
    »Ich habe ihn ein bisschen kennengelernt, als er im Krankenhaus lag. Zu manchen Patienten entwickelt sich einfach eine Beziehung. Wir sollen zwar kein engeres Verhältnis zu ihnen aufbauen, aber das ist leichter

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