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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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nordwärts.
    „Dann wollte Luka den Schatz also für sich selbst“, sagte Drake.
    „Das glaubte ich nicht. Das sah ihm nicht ähnlich. Außerdem hätte Luka sich nicht so in die Schusslinie manövriert. Er liebte seine Arbeit, und er liebte seine Tochter. Und ich hatte stets den Eindruck, dass ihm das genügte.“
    „Nichts gegen dich, Sully, aber du hast Luka einmal alle paar Jahre getroffen. Menschen ändern sich. Und selbst wenn Luka sich nicht verändert hat, kannst du niemandem hinter die Stirn schauen oder die Welt mit seinen Augen sehen.“
    Doch Sully schüttelte den Kopf. „Ausgeschlossen. Ich kannte ihn so gut, wie ich dich kenne. Und Jada ist ganz meiner Meinung. Sie sagt, er sei nicht so aufgeregt gewesen, wie es jemand wäre, der glaubt, etwas Besonderes in die Hände zu bekommen. Sie sagt, ihr alter Herr wirkte einfach nur verängstigt. Als sie deshalb ein wenig gebohrt hat, erzählte er ihr, dass Henriksens Projekt gefährlich sei und dass die einzige Möglichkeit, ihn aufzuhalten, darin bestünde, den Schatz vor ihm zu finden.“
    Sie bogen in die 82. Straße ein. Ein alter Mann, dessen langer Wollmantel zu weit für seine vom Alter geschrumpfte Gestalt war, ging an ihnen vorbei, und Sully wartete, bis sie ein Dutzend Schritte von ihm entfernt waren, bevor er stehen blieb und Drake mit ernster Miene ansah.
    „Hör zu, Nate, ich sage dir, worauf es unterm Strich hinausläuft. Luka war einer von den Guten. Ich will dafür sorgen, dass, wer auch immer ihn umgebracht hat, dafür bezahlt. Abgesehen davon will Jada das Projekt zu Ende bringen, das ihren Vater das Leben gekostet hat, und sie hat die Absicht, die Sache für ihn durchzuziehen. Ich habe vor, ihr dabei zur Seite zu stehen. Allerdings bin ich nicht mehr der Jüngste, und sie ist nicht daran gewöhnt, dass Leute versuchen sie zu töten, deshalb könnten wir deine Hilfe brauchen. Wenn du also irgendwo in einem Grab endest, weißt du zumindest, dass du bei dem Versuch draufgegangen bist, etwas Gutes zu tun.“
    Drake hob eine Augenbraue, außerstande, sein schiefes Lächeln zu verbergen. „Nun, wenn du es so ausdrückst, wie könnte ich da widerstehen?“
    Sully klopfte ihm auf die Schulter. „Danke. Das bedeutet mir viel.“
    „Jetzt werd mal nicht rührselig, Sully. Sonst werde ich noch rot.“
    Sully rollte mit den Augen und wandte sich ab, um die Straße diagonal zu überqueren und auf ein fünfstöckiges Gebäude zuzumarschieren, das die Hälfte des Blocks einnahm, der aus einer Reihe von Wohnhäusern bestand. Drake wartete, bis ein Kurier auf einem alten Moped vorbeigeknattert war und folgte Sully dann. Die Upper West Side von Manhattan schien ein netter Ort zum Leben zu sein, mit von Bäumen gesäumten Gehwegen und hüfthohen, schmiedeeisernen Toren vor kleinen Vorgärten.
    Das Wohnhaus, zu dem sie wollten, hatte rote Türen, Dachgauben an beiden Enden und nach Manier eines Chalets eine Spitze in der Mitte. Sully ging weiter bis zur letzten Tür am Ende des Blocks, wo die 82. Straße auf die West End Avenue traf.
    Drake folgte ihm in die Eingangshalle des Gebäudes. Sully drückte auf einen Klingelknopf, der mit dem Namen „Gorinsky“ beschriftet war. Es dauerte keine Sekunde und man gewährte ihnen Einlass.
    Wie sich herausstellte, war ihr Ziel eine Wohnung im dritten Stock, im rückwärtigen Teil des Gebäudes. Laut Sully gehörte das Apartment einem alten College-Freund von Jada, der in Übersee studierte und ihr den Schlüssel mit dem Angebot überlassen hatte, die Wohnung jederzeit nutzen zu können, wenn sie in der Stadt weilte. Falls es einen Aufzug gab, entdeckte Drake ihn nicht, und er war beeindruckt, wie wenig Schwierigkeiten Sully die Treppe bereitete. Nicht dass er damit rechnete, dass sein alter Freund auf halbem Wege nach oben zusammenklappte, aber Sully wurde nun mal nicht jünger, und Zigarrenrauchen war auch nicht unbedingt als der Jungbrunnen schlechthin bekannt.
    Die Wohnungstür wurde geöffnet, bevor sie sie erreichten. Die Frau, die gleich hinter der Schwelle stand, hätte auf den ersten Blick als normaler Teenager durchgehen können. Sie trug ein langärmliges, cremefarbenes Oberteil, eine eng sitzende, schwarze Hose und schlichte schwarze Stiefel, die weniger trendig als zweckmäßig wirkten. Ihr Haar war schwarz, doch die Stirnfransen, die ihr Gesicht umrahmten, waren leuchtend violett gefärbt. Auf den zweiten Blick sah Drake allerdings die Energie, die in ihrer einen Meter sechzig großen Gestalt

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