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Uncharted - Das vierte Labyrinth

Uncharted - Das vierte Labyrinth

Titel: Uncharted - Das vierte Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Golden
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Taschenlampe zu ihm herüber – Suarez musste sie in seinem Rucksack gehabt haben – und rief ihm zu, er solle sich gefälligst beeilen.
    „Mach endlich, dass du hier rauskommst!“, grollte Drake, als er auf seinen Freund zurannte.
    Eine Sekunde später spülte das Wasser über die oberste Stufe hinweg und begann sich im Korridor auszubreiten. Jetzt erst begriff Sully, und seine Augen weiteten sich. Bis zum Ende des Tunnels waren es etwa dreißig Meter, und das Wasser würde sie verfolgen, würde weiter und weiter steigen, bis es den Pegel des Flusses erreichte – und der floss mindestens drei Meter über ihren Köpfen.
    Bereits jetzt gischteten die Fluten um ihre Knöchel und schwappten gegen die Wände des Korridors. Sully stolperte, und Drake stützte ihn, doch keiner von ihnen blieb deswegen stehen. Weit vor sich konnten sie Jada erkennen, die gerade am Eingang der geheimen Passage auf der Treppe stand und Suarez in die Gebetskammer hoch half. Der Söldner glitt aus und stürzte nach hinten ins Wasser. Er stand nicht mehr auf, und erst, als Drake ihn erreichte, konnte er ihn gemeinsam mit Jada aus den Wellen ziehen, die inzwischen gegen ihre Knie schlugen.
    Sie mussten Suarez die Stufen hinaufschleifen und ihn dann durch die Öffnung unter dem Altar hieven. Keuchend, vornübergebeugt und mit nur einer einzigen Taschenlampe und dem Gewehr des Söldners bewaffnet, taumelten sie auf den Ausgang der Gebetskammer zu, vorbei an den Leichen von Massarsky, Garza und dem jungen Minotaurus. Das Wasser quoll aus dem Treppenaufgang und verfolgte sie.
    Drei weitere, torkelnde Schritte, und sie hatten die Kammer verlassen. Nun befanden sie sich wieder in dem kurzen Gang, der sie in die Felshöhle mit dem Fluss führen würde, wo der Wasserfall toste und der Weiße Nieswurz wuchs, so wie es schon seit Jahrtausenden der Fall war.
    Suarez starb nur wenige Sekunden, nachdem sie ihn behutsam am Ufer abgesetzt hatten. Der Blutverlust durch die Wunde an seiner Seite war zu stark gewesen. Drake sank neben dem Mann auf die Knie. Während der Stunden im vierten Labyrinth hatte er genug Gier und Tod für den Rest seines Lebens erlebt.
    „Danke, dass du uns nicht getötet hast“, flüsterte er, dann streckte er die Hand aus und schloss Suarez die Augen.
    Er schaute hinüber zu Sully und Jada, die sich aneinander lehnten und völlig erschöpft und durchnässt waren. Anschließend richtete er den Oberkörper auf und ließ seinen Blick durch die Höhle schweifen. Mehrere Sekunden wartete er darauf, dass weitere Wächter der Verborgenen Welt aus irgendeinem Tunnel hervorspringen und versuchen würden, ihnen die Kehlen aufzuschlitzen. Doch sie blieben allein.
    „Was tun wir jetzt?“, fragte Jada.
    „Was dein Vater gewollt hätte“, antwortete Sully.
    Drake nickte und stand müde auf. Er betrachtete die weißen Blüten zwischen dem Moos und den Ranken an den Wänden.
    „Genau“, sagte er. „Wir reißen sie aus und verbrennen sie. Sorgen wir dafür, dass der Weiße Nieswurz – der echte Weiße Nieswurz – eine Legende bleibt.“
    „Wir könnten Sprengstoff benutzen“, schlug Sully vor, „und den Tunnel unter dem Schatzhügel in die Luft sprengen.“
    Drake zuckte mit den Schultern. „Warum die Mühe? Sobald wir den Eingang wieder verschlossen haben, kann niemand mehr hier rein, und außerdem hat die Regierung ja jede Form von Ausgrabung verboten.“
    „Perkins hat zwei seiner Männer als Wachtposten am Eingang gelassen. Was sollen wir ihnen sagen?“, fragte Jada.
    Sully lachte. „Dass sie verdammtes Glück hatten.“
    Drake schlug ihm auf den Rücken, dann lächelten die beiden Männer Jada an.
    „Sag ihnen doch einfach, dass sie gefeuert sind“, meinte Drake.

24.
    Fünf Tage später bekam Luka Hzujak schließlich seine Beerdigung. Die Herbstsonne warf ihren goldenen Schein auf die stille Schönheit des Friedhofes. Woodlawn war eine der berühmtesten Begräbnisstätten von New York City, eine Oase des Friedens und der Beschaulichkeit mitten in der Bronx. Jada hatte den Ort aus diesem Grund ausgewählt, und Drake konnte ihre Entscheidung absolut verstehen.
    Es war Ende Oktober, und das rote und goldene Laub auf dem Boden hielt sich die Waage mit dem an den Bäumen. Bei jedem Windhauch raschelten die Blätter über die weiten Rasenflächen, um sich an Grabsteinen und Engelsstatuen zu sammeln. Abgesehen vom fernen Brummen der Automotoren, das die immerwährende Hintergrundmusik des New Yorker Lebens zu sein schien, waren

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