Und abends etwas Liebe
keine Männer anwesend waren, auch zu Tony äußerst liebenswürdig.
Von der Bohnenschneidmaschine war sie begeistert, denn an so ein Geschenk hatte offensichtlich niemand gedacht. Ihr Dank hatte einen echten Anflug von Herzlichkeit und Aufrichtigkeit, und sie gefiel mir besser als je zuvor. Augenscheinlich war die Vernarrtheit in den gutaussehenden Schullehrer nur sehr kurzlebig gewesen, und sie war inzwischen wieder bei klarem Verstand.
Wiederholt sprach sie über Kenneth. »Ken legt gerade einen herrlichen Gemüsegarten an, und ihr könnt euch denken, wie willkommen die Bohnenschneidmaschine ist. Wißt ihr, daß ich inzwischen sehr gut reiten kann? May lieh mir ihr sanftes, nettes Pony, und ich reite schon oft ganz alleine aus. Wie eine echte Farmersfrau!«
Sie war ein freundliches, hübsches kleines Mädchen, und ich freute mich, daß sie in unserer Gemeinde leben würde. Sie war nur wenig älter als Tony, und eigentlich könnten die beiden befreundet sein.
Auch Alison war da, aber ohne ihre Mutter, und wir hörten, wie sie zu Ida Willis sagte: »Es tut Mutter wirklich sehr leid, aber wie aus dem Nichts tauchte ein guter alter Freund bei ihr auf, und sie kann nicht kommen. Die beiden amüsieren sich königlich, sie sprechen über gemeinsam verbrachte alte Zeiten. Soll ich Mutters Geschenk hier hinlegen?«
Das Geschenk war eine sehr teure, sehr moderne Waage, die man an der Wand befestigte. Etwas Derartiges hatte ich noch nie gesehen. Wenn Alison nicht mit Sicherheit eine solche Gemeinheit nie unterstützt hätte, dann hätte ich Patty verdächtigt, doch im Supermarkt gekauft zu haben.
Es war eine richtig nette Gesellschaft. Der große Raum war verschwenderisch mit Blumen ausgeschmückt. Und schon kam man allgemein auf die beiden Geschäfte zu sprechen, und Ida Willis meinte: »Ich persönlich finde Freeman eher sympathisch. Außerdem verfügt er über eine riesige Auswahl. Natürlich zählt Miss Adams mehr zu unserer Art.«
Bei dieser Einschränkung mußte ich ein Lächeln unterdrücken. Ich meinte lediglich: »Ich bekomme alles bei Miss Adams, was ich brauche. Wenn sie etwas Bestimmtes gerade einmal nicht vorrätig hat, dann beeilt sie sich, es zu besorgen. Außerdem hat sie sehr vernünftige Preise.«
Mrs. Willis schaute beeindruckt zu mir herüber, und ich hatte den Eindruck, daß wir gute Arbeit leisteten. Ich hoffte nur, Larry würde sich heraushalten und das Gespräch Anne und mir überlassen. Anne meinte: »Natürlich steigt sie nicht so stark in die Werbung ein und preist alle diese billigen Dinge an. Aber Daddy sagt ganz richtig, am Ende zahle der Kunde ja doch immer für alle diese Propaganda.«
Der Hinweis auf die Meinung des Colonel verfehlte seine Wirkung nicht. Mrs. Willis sagte: »Ich bin absolut der gleichen Meinung. Solche Dinge können mich nur wenig beeindrucken. Ich glaube einfach nicht an Sonderpreise.« Das hörte sich sehr großartig an, denn ich selbst war oft genug auf die preiswertesten oder billigsten Dinge angewiesen. Leider mischte sich Larry dann doch ein. »Ich würde ohne weiteres darauf wetten, daß der Supermarkt eines Tages pleite ist. Tantchen aber wird ungestört weiterarbeiten.«
Die neuen Siedler waren über diese Ansicht etwas schockiert, und May Carter sagte: »Oh, ich glaube kaum, daß das passieren wird. Mr. Freeman scheint eine Menge Geld zu haben. Er bietet ein paar reizende Sachen an. Ich bin sicher, es geht ihm sehr gut.«
Taktvoll wandte Alison ein: »Miss Adams hat schon immer gesagt, hier sei genügend Platz für zwei Läden. Aber wir sind natürlich alle sehr voreingenommen, weil wir sie so gerne mögen.«
Eine der anwesenden Damen meinte: »Mir gefällt sie gar nicht besonders. Sie ist ein bißchen unfreundlich und so direkt, nicht wahr? Und der Laden selbst macht so einen altmodischen Eindruck. Ich mag es, wenn die Waren schön übersichtlich angeordnet sind und man alles gut sehen und betrachten kann. Miss Adams scheint es egal zu sein, ob man bei ihr kauft oder nicht. Stellen Sie sich vor, vor einigen Tagen ließ sie mich warten und bediente in Seelenruhe ein paar Maoris.«
Larry wollte gerade in einen lautstarken Protest ausbrechen, aber ich erreichte sie gerade noch mit einem Schuhabsatz. Sie verstand meinen Wink und schwieg, und Anne wandte sanft ein: »Vielleicht warteten diese Leute schon eine ganze Weile. Miss Adams ist besonders darauf bedacht, die Kunden in ihrem Laden in der richtigen Reihenfolge zu bedienen. Ich weiß, daß Daddy oft
Weitere Kostenlose Bücher