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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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nur einmal begegnet, aber Vater sprach oft über ihn. Ich hielt ihn immer schon für einen netten Menschen. Die beiden waren wirklich gerührt, sich nach so langer Zeit wiederzusehen. Ich glaube, dieses Wiedersehen erinnerte Mutter wieder an alles, den Tod meines Vaters und so.«
    Und das war absolut nicht die Absicht Larrys gewesen, wie sie mir später gestand. Während wir nach Hause fuhren, bemerkte sie sehr befriedigt, daß Alison bestimmt keine Ahnung von der Jugendliebe zwischen den beiden hatte und weder Alison noch Julian je von unseren Absichten erfahren durften.
    Larry seufzte und stellte fest, daß nichts so schwierig sei, wie anderen Leuten zum Glück zu verhelfen.
    Tony, die über dem Problem Supermarkt gebrütet hatte, meinte, jetzt sei doch sicher zu erwarten, daß Mrs. Willis ihre großen Einkäufe bei Miss Adams tätigen würde. »Und ich werde Barry Lusk und Mr. Craig bitten, ebenfalls bei Tantchen zu kaufen, denn jeder noch so kleine Auftrag zählt, obwohl ich mir kaum denken kann, daß Junggesellen besonders viele Lebensmittel brauchen. Ach, Susan, glaubst du, daß Mr. Craig vernünftig ißt?« Ich beruhigte sie mit dem Hinweis darauf, viele Pfarrkinder würden Mr. Craig öfter zu vernünftigen Mahlzeiten einladen. Dann lenkte ich das Gespräch auf das Thema von Tonys neuer Garderobe.
     
     
     

9
     
    Das Reiten machte Cecily großen Spaß. Fast immer, wenn ich aus dem Haus ging, begegnete sie mir, stolz im Sattel der geduldigen Polly. In ihren weißen Reithosen und der roten Bluse sah sie sehr anziehend aus. Natürlich trug sie das unvermeidliche, rote Kopftuch. Ich war entsetzt, als Larry sagte: »Was hat die dumme Gans eigentlich vor? Sie ist eindeutig hinter Barry her, belagert sämtliche Zufahrtswege zur Schule und stellt sich dem jungen Lehrer entgegen, wann immer er sich zeigt. Verschiedentlich sah ich die beiden miteinander reden, und Barry hat langsam einen ziemlich gehetzten Gesichtsausdruck. Ich glaube, daß auch er sich bald ein Pferd zulegen muß.«
    »Du willst doch nicht behaupten, die Sache sei immer noch nicht zu Ende? Ist das der Grund dafür, daß Cecily immer nur auf den Zufahrtsstraßen reitet? Ich dachte, sie übe sich, eine echte Farmersfrau zu werden... na ja, ganz gut, daß die kleine Gans in spätestens vierzehn Tagen wieder zu ihrer Mutter nach Hause zurückkehrt.«
    Aber darum machte ich mir keine Sorgen. Es gab nettere Dinge, an die man denken konnte. Zunächst traf der Kapitän bei uns ein, um, wie abgemacht, zwei Nächte in unserem Haus zu übernachten. Paul mochte den alten Herrn sehr gerne. Und das Ergebnis war natürlich, daß Paul mit Vergnügen den Kapitän zurückbegleitete, um die versprochenen zwei Tage bei Angelsport und Ausflügen auf dem See zu verbringen. Wir waren ganz einfach entzückt. Die Männer kamen durch die viele Arbeit sonst nie dazu, einmal auszuspannen, und auf diese Weise hatten sie wenigstens zwei Tage echte Erholung.
    Tony bestand darauf, die Kuh zu melken. »Das hab’ ich schon mal gemacht. Ich weiß, daß ich nicht gerade sehr viel Milch herausgeholt habe, aber von Mal zu Mal wird man schließlich geschickter, und außerdem wird die Milch für uns alle ausreichen. Ganz bestimmt, das kannst du mir ruhig überlassen.«
    »Aber diese Kuh ist anders. Die alte Daisy war ein stilles Mädchen, aber diese neue Kuh, die Paul gerade gekauft hat, ist ein wilder Springer. Sie ist sehr temperamentvoll, und ich glaube, wir lassen sie mit ihrem Kalb in Ruhe und nehmen solange Büchsenmilch.«
    »Ach, laß es mich doch einmal versuchen. Ich möchte natürlich nicht von ihr getreten werden. Wenn du mir aber hilfst, sie in das Gatter zu bugsieren, dann sollte das Ganze doch sehr einfach sein. Genauso als würde ich lernen, ein Instrument zu spielen. Alles nur eine Frage der Übung.«
    Ich lachte. »Ein außergewöhnliches Instrument. Eins, das ich noch nie gesehen habe. Und ich weiß genau, daß die Kuh nach dir treten wird. Sie ist noch sehr jung.«
    Aber Tony wollte nicht auf mich hören, und an dem Abend, nachdem Paul weggefahren war, bestand sie darauf, das Kalb in den Stall zu bringen. Am nächsten Morgen war sie voller Eifer. »Ich ziehe eine von Pauls Drillichhosen an. Dann meint die Kuh, ich sei Paul. Vor Männern haben diese Tiere immer mehr Respekt als vor uns Frauen.«
    Klar, daß die Drillichhosen viel zu groß waren. Tony sah richtig lächerlich darin aus. Aber sie befestigte sie mit Sicherheitsnadeln direkt unter den Schultern und rollte

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