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Und abends etwas Liebe

Und abends etwas Liebe

Titel: Und abends etwas Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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lacht, weil er Daumen drehen muß, während Miss Adams einigen Kindern Süßigkeiten verkauft.«
    Wir amüsierten uns prächtig, und auch die Kinder benahmen sich sehr gut. Die freundliche Mrs. Willis hatte ihnen draußen Kuchen und Eis servieren lassen, das hielt sie in Schach. Wir bestanden auch darauf, daß sie nur draußen auf dem Rasen diese leckeren Sachen essen durften. Inzwischen aber war dort eine merkwürdige Stille eingetreten, und ich wurde etwas unruhig. Ich schlenderte scheinbar ohne jede Absicht zu einem der Fenster und bemerkte, wie Larry das gleiche tat und einem anderen Fenster zustrebte. Auf dem Rasen war von den Kindern nichts mehr zu sehen, er war mit Sträuchern übersät. Wo waren die Kinder, und was heckten sie aus?
    Mit hochgezogenen Augenbrauen übermittelte ich Larry meine Bedenken, und sie schüttelte leicht ihren Kopf, als sich plötzlich voller Schrecken ihre Augen weiteten, um dann angesichts der vielen Gäste schnell wieder normal zu schauen. Ich schaute noch einmal auf den Rasen, um gerade noch den Schatten eines weißen Körpers unter den Büschen verschwinden zu sehen.
    Ich flüsterte Anne, die neben mir stand, leise zu: »Steht da unten in dem Teich normalerweise eine Statue?« und sah, wie auch sie durch das Fenster starrte, dann genauer hinsah und plötzlich einen knallroten Kopf bekam.
    Im nächsten Moment hörte ich sie zu Mrs. Willis sagen: »Es tut mir so leid, aber ich fürchte, ich muß davonlaufen. Ich habe ganz vergessen, daß ich Daddy versprochen habe, ihm auf dem Heimweg noch einige Bücher zu besorgen. Es war wirklich reizend bei Ihnen, Mrs. Willis!«
    Auch hier erwies sich Daddy als eine äußerst praktische Einrichtung. Dann mußte etwas passiert sein. Larry schaute mich scharf an, und auch wir entschuldigten uns mit ein paar fadenscheinigen Hinweisen auf den alten, unberechenbaren Wagen. Hastig verabschiedeten wir uns auch von Cecily, die uns sagte, sie werde vierzehn Tage hierbleiben. »Mutter möchte mich unbedingt bei sich haben, aber Ken möchte nichts von meiner Abreise wissen, es sei denn, es wäre unbedingt erforderlich. Alles ist wirklich klar, aber Sie wissen ja, wie Männer sind.«
    Ich war froh, daß Kenneth und nicht Barry Lusk sie hier festhielt, während sie eigentlich zu Hause sein sollte und Hochzeitsgeschenke aussortieren und die passenden Blumen für den Brautstrauß auswählen sollte. Tony, Larry, Anne und ich schafften es, uns zu verabschieden. Erfolgreich hinderten wir unsere Gastgeberin daran, uns an die Türe zu begleiten, und wir eilten hinaus. Sobald wir außer Hörweite waren, fragte ich: »Was ist los?« Aber weder Larry noch Anne verfügten über die nötige Selbstbeherrschung, mir eine vernünftige Antwort zu geben.
    Verdeckt von diesen Büschen lag der kleine Fischteich, den Mrs. Willis mit erheblichen Kosten hatte anlegen lassen. In diesen Teich hatte sie sehr kostbare Goldfische ausgesetzt. Vor unseren Augen tummelten sich vier splitternackte Kinder, die Jagd auf diese Goldfische machten. Auf dem Rasen lag ein wüstes Durcheinander von Kleidern, unter denen ich auch das neue Kleidchen meiner Tochter erkannte, an dem ich so viele Stunden mühsam genäht hatte.
    Der Augenblick unauffälligen und gemeinsamen Handelns war gekommen. Wir waren zu fünft und gingen verzweifelt mit aller Konzentration ans Werk, derer wir in dieser Situation fähig waren. Wir dachten gar nicht daran, die Kinder erst einmal abzutrocknen. Wir steckten ihre nassen, schmutzigen Körper in die Kleider, während wir versuchten, leise vor uns hin zu schimpfen und nicht in ein lautes Lachen auszubrechen. Gleichzeitig schielten wir mit einem Auge hinüber zu dem Haus, voller Angst, jeden Moment könnte Mrs. Willis oder einer der Gäste auftauchen.
    Zum Glück waren die Büsche sehr hoch und dicht, und die Unterhaltung in dem großen Raum schien an Lautstärke zuzunehmen.
    Als wir dann außerhalb des Gartens endlich in Sicherheit waren, sagte Alison: »Wie außergewöhnlich, daß ihr den Kapitän auf diese Art kennengelernt habt. Er wollte nicht so richtig mit der Sprache heraus darüber, unter welchen Umständen er euch zum erstenmal begegnete.«
    »Das ist ganz gut so«, meinte Larry, »er fand uns nicht gerade in einem salonfähigen Zustand vor.« Dann gab sie eine geistreiche Schilderung von der ersten Begegnung. Nachdenklich meinte Alison: »Na ja, eigentlich ein sehr glücklicher Zufall, denn er ist ein sehr guter alter Freund meiner Mutter. Ich selbst bin ihm

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