Und abends etwas Liebe
sehen. Ich zementiere eine Freundschaft, der der Kapitän seinen
Tribut zollen wird, und dann lenke ich ihn direkt in Pattys Netz.«
Das Wetter war einmalig schön,
und wieder verbrachten wir den ganzen Tag auf der Jacht des Kapitäns. Die
luxuriöse Ausstattung war eine ebenso große Befriedigung für Larry wie die
große Limousine in der Garage. »Denn Patty legt auf diese Dinge großen Wert.
Bulldozer können nun einmal in einer Hütte keine Liebe empfinden.« Eine
komische Vorstellung.
Soweit ich ihre Pläne erahnen
konnte, waren sie einfach phantastisch. Mittlerweile verwöhnte unser Gastgeber
uns gründlich.
Auf meinen Vorschlag, daß wir
am Sonntag den Lunch mitbringen sollten, meinte er etwas bissig: »Butterbrote?
Ganz bestimmt nicht. Das ist meine Angelegenheit, junge Frau.«
»Aber das ist doch nichts für
Sie. Das ist Frauensache. Lassen Sie mich Ihnen doch wenigstens helfen.«
»Kommt nicht in Frage. Ich
klatsche nur in die Hände, und der Lunch ist da«, meinte er höchst spaßig und
schaute uns dabei sehr freundlich an. Und tatsächlich war der Lunch zeitig zur
Stelle, im Hotel zubereitet und äußerst lecker.
Larry meinte zu dem Kapitän,
der hocherfreut war: »Ich schwelge nur so in diesen Köstlichkeiten. Und morgen
müssen wir wieder zurück an die Spülschüssel und den Staubsauger. Aber das
könnte sich auch noch bis übermorgen hinziehen, denn ich habe das schreckliche
Gefühl, der alte Wagen wird sehr, sehr lange brauchen, bis wir wieder zu Hause
sind.«
Mir war aufgefallen, daß Larry
die zu erwartenden Schwierigkeiten mit dem Wagen mehr und mehr hochspielte, und
das paßte eigentlich gar nicht zu ihr, denn normalerweise zog sie solche Dinge
ins Lächerliche. Heute aber gab sie sich sehr besorgt und eher bedauernswert
und meinte, es sei eine sehr weite Strecke für zwei Frauen, die ganz auf sich
selbst gestellt waren.
Die Wirkung blieb natürlich
nicht aus. Der Kapitän schien mehr und mehr beunruhigt, und voller Zweifel
sagte er: »Ich meine, Ihre Männer sollten doch sehr besorgt sein, wenn sie sich
der Risiken bewußt wären, denen ihre Frauen ausgesetzt sind.«
Larry sagte mutig, sie würde es
nicht gerne sehen, wenn die Männer von der mühseligen Anreise wüßten. Ich
konnte direkt sehen, wie unser Gastgeber plötzlich ein Gefühl unnötiger
Verantwortung für uns entwickelte.
Mit einem düsteren
Gesichtsausdruck voller Sorge sagte er: »Eine Panne auf dieser einsamen
Strecke. Es könnte Ihnen passieren, daß Sie über Nacht irgendwo
steckenbleiben.«
Heroisch und mit einem Anflug
von Pioniergeist sagte Larry daraufhin: »Na ja, dann müssen wir eben im Wagen
übernachten.« Aber ich war der Ansicht, daß dies alles ein wenig zu weit ging.
Die gute Arbeit unseres Freundes, des Mechanikers, hatte dem Wagen doch sehr
gut getan.
Eine Weile schwiegen alle, und
dann sagte der Kapitän etwas schüchtern: »Ich glaube, es wäre doch besser, wenn
ich Sie mit meinem Wagen nach Hause bringen würde. Ich könnte dann Mr. Lee
wieder mit nach hier nehmen, so daß er seinen Wagen abholen kann. Ich nehme
doch an, daß er die nötige Zeit für diese kleine Reise hat?«
Und genau auf diese Lösung hatte
Larry es abgesehen. Hier war auch die Erklärung für die wehleidige Art, die sie
sonst so gar nicht an den Tag legte. Dabei waren wir durchaus dazu in der Lage,
mit eigener Kraft nach Hause zu kommen, besonders dann, wenn Larry nicht
vergaß, die Säcke vom Motor zu entfernen. Aber sie schaute den Kapitän
lediglich mit einem Hundeblick an, voll tiefen Dankes, und meinte, wir dächten
nicht im Traum daran, ihn zu belästigen. Gleichzeitig verbat sie sich mit einem
Tritt gegen mein Schienbein jede Stellungnahme von meiner Seite.
Natürlich bestand Saunders mit
der ganzen Galanterie, deren ein alter, britischer Seemann fähig ist, auf seinem Vorschlag. Als er außer Hörweite war, murmelte Larry: »Auf des Messers
Schneide! Ein Anfang!« Und als der Kapitän dann wieder bei uns war: »Aber Susan
möchte von diesem Vorschlag absolut nichts wissen, Kapitän, es sei denn, Sie
sind damit einverstanden, für einige Tage bei uns beiden zu bleiben und unsere
Männer kennenzulernen. Auch unsere Männer werden darauf bestehen.«
Da Paul und Sam, wie alle
Männer, durchaus nicht an Besuchern interessiert sind, die länger als unbedingt
notwendig bleiben, merkte ich mir diese bemerkenswerte Erklärung für später.
Larrys Ansicht würde Paul und Sam ganz besonders aufheitern. Natürlich mußte ich
mich
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