und dann kam Jesse
ziehe ich mir die Hose runter und pinkle noch schnell, spüle ab und wanke dann ans Waschbecken, wo Jesse immer noch die Zähne putzt. Vielleicht sind die deshalb so weiß?
Ich wasche mir die Hände und fische dann nach meiner Zahnbürste.
„Da”, sagt Jesse mit vollem Mund und reicht sie mir.
„Danke”, murmle ich und fange dann langsam und ungeschickt an, die Zähne zu putzen.
Jesse bückt sich nach vorne und spuckt aus, dabei stößt er sich den Kopf am Wasserhahn und ich muss lachen.
Danach gehen wir gemeinsam in sein Zimmer.
„Oh, bin ich bescheuert”, sage ich laut und lasse mich auf Jesse’s Bett plumpsen.
„Wieso?”, fragt er schwer und rollt sich zusammen.
„Weil ich mit in dein Zimmer gegangen bin, du Hirn”, sage ich lachend und drehe mich auf den Bauch, lasse meine Hände neben mir liegen und schließe die Augen.
„Ist doch jetzt auch egal”, nuschelt Jesse leise. Der bekommt gar nichts mehr mit.
„Bist ne coole Socke, Jesse”, murmle ich und falle dann in einen komagleichen Schlaf.
Kapitel 10 - Jesse
Ich wache auf, als ich fast keine Luft mehr bekomme. Ächzend drehe ich meinen schmerzenden Kopf und erschrecke, als ich in Luke’s schlafendes Gesicht sehe. Sofort kommen mir die Erinnerungen von gestern in den Kopf und ich schlucke schwer, als ich daran zurückdenke, dass sich Luke ernsthaft einen runtergeholt hat, als ich im Raum war.
Ich beiße mir auf die Lippe und mustere seine friedliche Miene. Er hat die Augenbrauen zusammengezogen und wirkt viel zu ernst, aber trotzdem freundlich. Seine Wimpern flattern ein wenig und seine Kiefer mahlen unaufhörlich. Was träumt er wohl?
Und dann erst merke ich, dass es sein Arm ist, der mir meine Luft nimmt. Seine Hand liegt auf meinem Steiß und plötzlich ist mir bockheiß. Als Luke’s Augen zucken und er seinen Mund leicht öffnet, lecke ich mir über die Lippen und zucke zusammen.
Ich vergrabe mein Gesicht im Kissen und würde am liebsten schreien.
Oh nein! Nein, verdammte Kacke!!
Vorsichtig sehe ich wieder auf, nehme Luke’s Arm von mir und lege ihn zu ihm zurück, kurz lasse ich meine Hand auf ihm liegen, dann drehe ich mich um und schließe wieder die Augen.
Für meine Kopfschmerzen ist es einfach viel zu früh.
Ich wache das nächste mal auf, als ich Kichern höre und drehe mich schwerfällig um, sehe die vier Clowns in der Tür stehen.
„Man, seid ihr süüüß!!“, sagt Ryan und klatscht seine Hände zusammen und grinst breit.
„Haha...“, murmle ich und schließe wieder die Augen, lege mir die Hand auf die Stirn.
„Luuuke!!“, Billy schleicht zum Bett und streichelt ihm über den Kopf. Luke brummt etwas, dreht sich von ihm weg, hin zu mir und legt erneut einen Arm um mich, diesmal über meinen Bauch und zieht mich zu sich. Ich sehe ihn verwundert an und die Jungs lachen.
„Das meintet ihr also mit Schmusebär...“, sage ich grinsend, überspiele meine Nervosität.
„Genau das. Wenn er besoffen ist, schläft er nie in seinem Zimmer. Wahrscheinlich würde er am liebsten nie alleine schlafen, aber nüchtern traut er sich nicht“, sagt Damon ernst und ich muss lachen. Widerwillig schäle ich mich aus Luke’s Umklammerung und stehe auf.
Im Wohnzimmer gibt mir Damon erst mal ein Aspirin und ich setze mich auf die Couch, als ich feststelle, dass ich immer noch meine Sachen von gestern anhabe.
„Och nöö... ich stinke bis zum Himmel“, sage ich und rieche an mir. Rauch, Alkohol und Schweiß.
„Geh‘ doch duschen“, Ryan deutet auf das Bad.
„Meine Sachen sind in meinem Zimmer“, murmle ich und reibe meine Schläfen.
„Dann bediene dich an Luke’s. Würde er auch machen. Ernsthaft, tob‘ dich aus“, sagt Billy und sieht mich ernst an.
„Ehrlich?“, neugierig sehe ich auf und Damon grinst breit.
„Ist verlockend, hm? Leider ist Luke so schmal, er ist echt immer gut angezogen“, sagt er nachdenklich und ich muss lachen.
Es ist verlockend, Damon, aber aus einem anderen Grund...
Ich gehe in Luke’s Zimmer und sehe mich erst mal um. Hm... eine schöne Mischung aus unordentlich und aufgeräumt. Dabei ist sein Kleiderschrank das Element, was aufgeräumt ist.
Interessiert sehe ich mich darin um, erkenne bereits einige T-shirts wieder.
Ich versichere mich, dass die Tür geschlossen ist, ziehe kurz mein Shirt aus und probiere ein eng anliegendes von Luke an. Bei mir ist es relativ locker und ich grinse. Das nehme ich. Es ist ein rotes Poloshirt und dazu nehme ich mir eine
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