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Und dann kusste er mich

Und dann kusste er mich

Titel: Und dann kusste er mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dickinson Miranda
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mein Ego, Wren.«
    »Und du für meines. Deshalb brauchst du meine Hilfe, um diesen Typen zu finden.«
    »Und wie genau wollen wir das anstellen?«
    »Weiß ich noch nicht. Wir werden uns etwas überlegen. So, küssende Traummänner mal beiseite, wie soll es mit Charlie weitergehen?«
    Die Erinnerung an die grausame Realität war wie eine eiskalte Dusche. »Keine Ahnung.«
    »Hat er nicht angerufen?«
    »Ich bin nicht drangegangen.«
    Um ehrlich zu sein: Charlie hatte mich seit meinem unheilvollen Geständnis nahezu ununterbrochen angerufen und mit SMS bombardiert, doch ich schaffte es nicht, mit ihm zu sprechen – noch nicht. Wie auf Kommando summte genau in diesem Moment mein Handy und kündigte den Eingang einer Nachricht an: BITTE rede mit mir, Rom. Cx
    »Vielleicht solltest du ihn anrufen.«
    »Und was soll ich sagen? Ich habe mich total lächerlich gemacht, Wren. Mir ist schleierhaft, wie ich auf diese dämliche Idee kommen konnte, ihm meine Liebe zu gestehen.«
    Wren stöhnte: »Rom, zum tausendsten Mal: Wir haben alle gedacht, dass ihr beide eines Tages ein Paar sein würdet. Es war ja nicht zu übersehen, wie gut ihr euch versteht. Ich meine, sogar meine Mutter hat das gemerkt, und wie jeder weiß, ist sie nicht gerade die Hellste. Er hat einfach Panik bekommen, was soll’s? Das ist verständ lich. Schließlich hast du ihn total überrumpelt. Aber eines sag ich dir: Er ist ein Idiot, wenn er nicht erkennt, wie perfekt ihr zueinanderpasst. Ihr wart immer das ›alte Ehepaar‹ – die ganze Band hat euch so genannt.«
    »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Mit dem alten Ehepaar ist es vorbei.«
    »Offenbar nicht, wenn er ständig versucht, dich zu erreichen. Und was ist mit den Gigs, die in den nächsten Monaten anstehen? Tom meinte gestern, dass Dwayne für nächstes Jahr ein paar erstklassige Buchungen an Land gezogen hat. Ob es dir gefällt oder nicht, für die Band ist es wichtig, dass ihr beide zumindest wieder miteinander redet. Ich liebe euch beide, aber ich brauche auch das Geld. Wenn ich die Miesen auf meinem Konto sehe, packt mich das kalte Grauen.«
    »Es wird sich alles regeln. Im Moment ist es etwas schwierig, aber die Band darf natürlich nicht darunter leiden. Ich werde das hinkriegen. Gib mir noch ein paar Tage, dann werde ich mich darum kümmern.«
    Wrens Handy klingelte. Mit ernster Miene hielt sie mir das Display hin. »Und? Was soll ich ihm jetzt sagen?«
    Entsetzt wich ich zurück: »Verrat ihm bloß nicht, dass ich hier bin. Bitte!«
    Genervt verdrehte sie die Augen und nahm das Gespräch entgegen. »Hey, Charlie … Klar doch, mir geht’s gut. Und dir? Ah, okay … Rom? Nein, Schatz, ich habe sie nicht gesehen. Ich habe mit ihr gesprochen, aber …«, sie warf mir einen vielsagenden Blick zu, »… ich glaube, sie braucht einfach noch ein wenig Zeit … Was? Okay, ich werde es ihr ausrichten … äh, wenn ich sie sehe. Halt die Ohren steif. Bye.«
    Erleichtert atmete ich auf: »Danke.«
    »Ein zweites Mal werde ich das nicht für dich tun, Rom. Du musst ihn anrufen. Der arme Kerl ist total durch den Wind.«
    »Okay, ich rufe ihn morgen an«, seufzte ich.
    Wren nahm mein Handy vom Tisch und drückte es mir in die Hand. »Schick ihm heute Abend wenigstens eine SMS. Und ich werde mir in der Zwischenzeit überlegen, wie du den Phantomküsser vom Weihnachtsmarkt wiederfinden kannst, okay?«
    Natürlich wusste ich, dass Wren Recht hatte. Charlie und ich kannten uns zu lange, um unsere Freundschaft einfach hinzuschmeißen, nur weil mein Ego verletzt war. Und dann gab es natürlich noch die Band …
    The Pinstripes waren seit fast sieben Jahren zusammen. Die Idee, eine Band zu gründen, war aus einer Bierlaune heraus auf einer der vielen Partys im Haus meiner Freunde Jack und Sophie entstanden. Wrens frisch verlobte Freundin Naomi hatte den Mangel an guten Hochzeitsbands in der Gegend beklagt und im Scherz vorgeschla gen, sollten wir diese Lücke füllen. Im Grunde war es verwunderlich, dass uns diese Idee nicht schon früher gekommen war. In unserer Clique waren zwei Sänger (ich und Wren, die auch Bassgitarre spielte), ein Drummer, ein Keyboard spieler, ein Leadgitarrist und ein Saxophonspieler – und alle schlugen wir uns in zweitklassigen Bands durch, in die wir eigentlich nicht so recht hineinpassten. Ich sang damals mit Jack Jazzklassiker in einer Pizzeriakette vor meist irritiert wirkendem Publikum. Charlie spielte Schlagzeug in einer Jam-Tribute-Band (und hasste jede Sekunde davon).

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