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und das Fußballphantom

und das Fußballphantom

Titel: und das Fußballphantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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dran.«
    Peters Gesichtsausdruck zeigte, dass er sich darüber nicht sonderlich freute. »Das habe ich befürchtet. Und wie willst du mich jetzt da reinbringen? Sollten wir nicht lieber mit dem Mann reden? Ihm sagen, was los ist?«
    »Das ist zu riskant«, entgegnete Justus. »Wenn er uns nicht glaubt, haben wir keine Chance mehr, da reinzukommen, bevor die Halbzeit losgeht.«
    Peters Miene drückte Zustimmung und Unsicherheit zugleich aus. »Könnte sein«, meinte er schließlich. »Und wie stellst du’s jetzt an? Ein Zaubertrank, der mich unsichtbar macht?« »Nein. Ich werde mich mit dem Ordner ein wenig unterhalten. Auf Schwedisch.«
    Peter starrte seinen Freund ungläubig an. »Schwedisch? Aber du kannst doch gar kein Schwedisch!«
    Justus grinste. »Der Ordner hoffentlich auch nicht.«

34. Minute
    Justus verschwand um die Ecke und ließ Peter sprachlos zurück. Schwedisch. Der Zweite Detektiv hatte keine Ahnung, wie sein Freund das gemeint hatte. Noch einige Augenblicke hielt er sich hinter der Ecke verborgen, dann wagte Peter einen vorsichtigen Blick. Er drückte sich flach an die Wand und linste mit einem Auge nach vorne zur Glastür.
    Justus klopfte an die Scheibe und winkte dem Ordner betont freundlich zu. Der Mann sah von seiner Zeitschrift auf und schüttelte fragend den Kopf. Der Erste Detektiv antwortete ihm mit merkwürdigen Gesten, die abwechselnd auf ihn selbst und auf den Fernsprecher wiesen. Irgendetwas versuchte er ihm klarzumachen, was der Ordner aber offenbar nicht verstand. Stirnrunzelnd stand er auf, legte seine Zeitschrift auf den Hocker und öffnete die Tür.
    »Was gibt’s denn?«, fragte er ein wenig ungehalten.
    Es folgte ein sehr freundlicher, aber absolut unverständlicher Redeschwall von Justus, den er wieder gestenreich untermalte. Endlich ging Peter ein Licht auf.
    »Moment, ich versteh kein Wort!«, unterbrach der Mann Justus. »Ich spreche kein … was immer du da sprichst.«
    Eine weitere Flut von Wörtern ging auf den Mann hernieder. Dazu wieder Gesten, die jetzt immer öfter zum Telefon deuteten.
    »Telefon? Willst du telefonieren?«
    »Jou, jou, telefonska«, wiederholte Justus fröhlich, »telefonska!«
    Peter musste grinsen. Das schauspielerische Talent von Justus verblüffte ihn ein ums andere Mal.
    »Ja, ja, da vorne ist telefonska«, sagte der Mann und deutete auf den Fernsprecher.
    »Nee, nee«, widersprach Justus. Dann deutete er auf sein Ohr, ahmte eine Frauenstimme nach, die ein irgendwie englisch klingendes Kauderwelsch sprach, und winkte dem Ordner mitzukommen.
    »Du verstehst den Operator nicht?«, fragte der Mann.
    »Bla bla bla«, machte Justus und zuckte die Schultern.
    »Ah, jetzt wird allmählich ein Schuh draus.« Der Ordner lächelte. »Na dann, komm mit. Mal sehen, was wir für dich tun können.«
    »Tak, tak!«, strahlte Justus und nickte dazu wie ein Huhn.
    Wieder grinste Peter. Doch als ihm Justus einen unauffälligen Blick zuwarf, wusste er, dass es gleich losging. Er wartete noch, bis der Ordner am Telefon war und Justus sich so hinter ihn gestellt hatte, dass der Mann ihn nicht sehen konnte, wenn er durch die Glastür huschte. Dann lief Peter auf Zehenspitzen los.
    Als er an der Tür angekommen war, tauschten sie einen letzten Blick aus. Beeil dich! , sagte der von Justus. Aber das hätte Peter ohnehin getan.
    Hinter der Glastür begann ein langer Gang. Grelles Neonlicht erhellte den Betonschlauch und spiegelte sich in einigen Glaskästen wider, die an den Wänden hingen. Trainingszeiten, Spiele, Infos, vermutete Peter. Niemand war zu sehen.
    Rechts und links entdeckte der Zweite Detektiv ein gutes halbes Dutzend Türen. Er verlor keine Zeit und lief den Gang hinab. Dabei versuchte er, einen möglichst selbstsicheren Eindruck zu machen. Wenn ihm irgendjemand zufällig begegnete, musste er so tun, als gehörte er hierher. Aus welchem Grund auch immer.
    Die erste Tür rechts war ein Geräteraum, die ersten beiden links Toiletten. Die zweite Tür rechts führte in ein Büro, dahinter ging es in die Duschen, genau gegenüber lag das Schiedsrichterzimmer. Und dann folgte ein große grüne Tür mit der Aufschrift Heimmannschaft .
    »Bingo!«, flüsterte Peter. Er blickte noch einmal nach links und rechts und holte sein Dietrichset hervor. Als Schlossknacker der drei ??? hatte er es stets dabei. Oder meistens. Doch das Schloss war keine echte Herausforderung für ihn. Die Tür war nicht abgesperrt.
    »Ziemlich leichtsinnig.« Peter wusste aus eigener

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