Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Fußballphantom

und das Fußballphantom

Titel: und das Fußballphantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
egal. Sie hatten andere Sorgen.
    Endlich standen sie seitlich des Ausganges direkt an der Brüstung. Sie konnten sogar ein gutes Stück in den Spielertunnel blicken und daher die Spieler früh genug bemerken, wenn sie herauskamen.
    »Dumm, dass die ihre Trikotnummern nicht auch vorne drauf tragen«, meinte Bob.
    Justus nickte in den dunklen Gang hinein. »Sie kommen!«
    »Okay.« Bob blickte sich beklommen um und musterte die Fotografen, die sich mit ihren grellgrünen Pressewesten rechts und links des Tunnelausganges für ein gutes Bild postiert hatten, die Ordner, die mit strenger Miene in die Zuschauer starrten, einige Offizielle, die sich angeregt miteinander unterhielten. »Siehst du hier irgendeinen, der ein Präzisionsgewehr mit sich herumträgt?« Es sollte ein Scherz sein, aber Justus nahm ihn beim Wort.
    »Nein. Und ich glaube auch nicht, dass er es hierher mitbringt. Dafür gibt es passendere Waffen.«
    Bob wurde blass. »Gut zu wissen.«
    Dann traten die Spieler ins Freie, erst die Tornados , dann die Hawks . Ihre meist weiblichen Fans begannen bei ihrem Anblick zu kreischen, riefen ihnen etwas zu und hielten ihnen sogar Zettel und Stifte für Autogramme hin. Einige Spieler winkten ihnen kurz zu, doch die meisten starrten konzentriert vor sich hin, manche unterhielten sich mit ihren Mitspielern.
    »Da ist die 34!«, rief Bob auf einmal.
    »Und hinter ihm die 20.« Justus zeigte auf einen Jungen mit hellblonden Haaren.
    »Tom!«, schrien beide gleichzeitig. »Tom!«
    Mit einem Auge behielten sie die beiden Spieler im Blick, mit dem anderen beobachteten sie die nächste Umgebung. Verhielt sich jemand verdächtig? Blitzte irgendwo verräterisch Metall auf?
    »Tom!«, rief Justus noch einmal aus Leibeskräften. »Tom! Hierher!« Er schüttelte verzweifelt den Kopf. »Die hören uns gar nicht. Das ist völlig zwecklos.«
    »Tom!«, brüllte Bob. »Hier! Hierher!«
    Und tatsächlich! Beide Spieler blickten zu ihnen hinauf, fast gleichzeitig. Und beide Spieler lächelten kurz, winkten und gingen dann hinaus aufs Spielfeld.

46. Minute
    »Findet ihr Tommy auch so süß?« Ein Mädchen, nicht älter als zwölf oder dreizehn, lächelte Justus verzückt an.
    »Äh, was?« Der Erste Detektiv war für einen Moment verwirrt.
    »Du kennst ihn?« Bob sah das Mädchen aus großen Augen an. »Wie heißt er denn noch? Tom …?«
    »Gardiner«, seufzte das Mädchen mit theatralischem Augenaufschlag.
    »Also, ich finde den anderen Tommy viel süßer.« Ein Mädchen mit braunen Zöpfen, das ein kleines Stück weiter oben am Geländer stand, sah herausfordernd zu ihnen.
    »Ach, komm schon«, zickte die Erste zurück, »diesen Chilton kannst du doch an die Kaninchen verfüttern.«
    »Du spinnst wohl!«
    »Chilton? Der andere Tom heißt Chilton?« Justus war wieder Herr der Lage.
    »Ja«, schmachtete die Zweite, »deswegen nennen ihn seine Freunde auch oft Chili. Süß, oder?«
    »Süß, oder?«, äffte sie die Erste nach.
    »Komm, Dritter, wir gehen besser.« Justus zog seinen Freund vom Geländer und die beiden verließen das Schlachtfeld.
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Bob, als sie endlich aus dem gröbsten Gedränge um den Spielerausgang heraus waren. »Schon irgendeine Idee?«
    Justus ging eilig Richtung Ausgang. »Ich fürchte, hier im Stadion können wir nichts mehr unternehmen. An diesen Tom kommen wir nicht mehr heran. Aber wir haben jetzt zwei Nachnamen, und damit sollte es der Polizei gelingen, ihn ausfindig zu machen.« Der Erste Detektiv hielt inne und meinte dann ohne sehr viel Hoffnung: »Dass das allerdings in der zur Verfügung stehenden Zeit noch etwas nützt, bezweifle ich. Das wird alles viel zu knapp.«
    »Moment mal!« Der dritte Detektiv hielt seinen Freund zurück. »Wir haben zwei Namen, und ich glaube, ich weiß auch, wo Brainman ist.«
    Justus sah Bob verblüfft an. »Du weißt, wo er ist? Und das fällt dir jetzt ein? Wo denn?«
    »Na ja«, meinte Bob entschuldigend, »in dem ganzen Trubel habe ich ganz vergessen, es zu erwähnen. Brainman ist hier. Hier in L.A.«
    »Er ist hier?«
    »Lass uns das Handy holen. Auf dem Weg dorthin erläutere ich dir meine Theorie.« Der dritte Detektiv zeigte hinüber zu dem Zuschauerausgang, wo er vorhin das Handy versteckt hatte, und lief los.
    Justus folgte ihm, immer noch reichlich überrascht. »Okay, schieß los.«
    »Hör zu«, sagte Bob. »Mir fiel es wie Schuppen von den Augen, als der Stadionsprecher vorhin was von Santa Monica sagte. Vor ein paar

Weitere Kostenlose Bücher