Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und das Fußballphantom

und das Fußballphantom

Titel: und das Fußballphantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
Tagen hatte ich einen Kunstkatalog über wertvolle Altarbilder und Heiligengemälde in der Hand.« Bob war sehr an Kunst interessiert, und deswegen wunderte sich Justus kein bisschen darüber. »Und vorhin fiel mir ein, dass da auch die heilige Monika zu sehen war, deren Sohn – voilà – Augustus hieß.«
    Justus packte Bob an der Schulter. »August! Sommerlicher Name! Und Santa Monica! Natürlich! Also ist Brainman alias Mr Chilton oder Gardiner tatsächlich hier in der Gegend. Nicht in Alaska oder Mexiko!«
    »Exakt«, stimmte ihm Bob zu. »Und ich weiß sogar, wohin genau er kommen soll.« Er machte eine kleine Kunstpause. »Zum Freeman Building an der Serrano Avenue.«
    Justus sah ihn nachdenklich an. Dann fiel der Groschen. »Klar! Santa Monica sieht hoch am Himmel einen Mann …«
    »… der niemals nach der Freiheit frug«, sagten beide im Chor.
    »Weil er eben schon frei ist. Freeman. Der muss nicht mehr nach der Freiheit fragen!« Justus klopfte seinem Freund auf die Schulter. »Hey, Dritter! Das war ausgezeichnete Detektivarbeit!«
    Mittlerweile waren sie an dem Ausgang angekommen. Zusammen liefen sie in den Tunnel und Bob schritt zielstrebig auf den Feuerlöscher zu. Da im Augenblick fast jeder draußen auf der Tribüne saß, konnte der dritte Detektiv das Handy unbeobachtet hervorholen. Er lauschte kurz, aber die Leitung war ruhig.
    »Nichts«, informierte er Justus kopfschüttelnd, »aber die Verbindung besteht noch, soweit ich das beurteilen kann.«
    »Gut. Dann lass uns jetzt hier verschwinden.« Der Erste Detektiv lief los.
    Doch in diesem Moment drang ein Aufschrei der Zuschauer aus dem Stadion zu ihnen. Die beiden Detektive machten kehrt und rannten zurück durch den Tunnel. Als sie im Stadion waren, suchten sie das Spielfeld ab. Lag einer der Spieler am Boden? Die 34 oder die 20?
    Aber sie konnten nichts Ungewöhnliches entdecken. Fast alle Spieler befanden sich im Sechzehnmeterraum der Tornados . Der Aufschrei musste einen anderen Grund gehabt haben.
    »Was ist passiert?«, fragte Bob den Ordner, der für ihren Ausgang zuständig war.
    Der Mann – verschränkte Arme, leuchtend rote Weste, Bierbauch – nickte aufs Spielfeld. »Die 34 hat einen Kopfball an die Latte gesetzt, der Ball trudelte die Linie entlang, die 12 grätscht daneben und dann haben die Tornados zur Ecke geklärt. Das war haarscharf, sag ich euch.«
    Die beiden Jungen sahen zur Eckfahne, wo gerade einer der Hawks anlief, um die Ecke zu treten. Der Ball segelte angeschnitten in den Strafraum, wurde von Stanton mit dem Hinterkopf verlängert, sprang einem Tornado vor die Füße, der aber über den Ball semmelte, und blieb genau vor Gardiner liegen. Der zögerte keine Sekunde und donnerte das Leder mitten ins Tor.
    2:0! Die Hawks hatten ihren Vorsprung ausgebaut.
    Wieder tobte das Stadion! Und wieder hielt Bob vorsorglich das Handy zu.
    Nur Justus schien darüber nicht glücklich. Angespannt blickte er auf den Tumult, den die Hawks in ihrem Torjubel dort unten veranstalteten.
    »Was ist, Erster?«, fragte Bob verwundert.
    Justus zögerte, er schien scharf nachzudenken und nicht zu wissen, wie er sich entscheiden sollte. »Wir gehen nicht zur Polizei«, verkündete er. »Wir haben nicht die Zeit. Und wir können es nicht verantworten.«

51. Minute
    »Das musst du mir noch mal erklären!« Peter sperrte seinen MG auf und alle stiegen ein. »Warum willst du nicht zur Polizei?«
    Justus deutete nach vorne durch die Windschutzscheibe. »Fahr los. Serrano Avenue. Das ist in Downtown Santa Monica.« Immer noch wirkte er unschlüssig und angespannt.
    »Ich weiß«, sagte Peter und drehte den Zündschlüssel.
    »Wenn wir jetzt zur Polizei gehen und man uns glaubt«, fuhr Justus fort, »was so sicher nicht ist, kostet es eine Menge wertvoller Zeit, bis die Dinge ins Laufen kommen. Zur Polizei fahren, Geschichte erzählen, Beweise liefern, telefonieren und ich weiß nicht was noch alles. Und da es 2:0 steht, ist eine Verlängerung eher unwahrscheinlich – wenn das für den Namenlosen überhaupt eine Rolle spielen sollte. Vielleicht zählt für ihn nur die reguläre Spielzeit. Soweit ich mich erinnere, hat er sich da nicht ganz eindeutig ausgedrückt.«
    »Es steht 2:0? Für wen?«, platzte Peter heraus, schickte aber sofort ein verlegenes Grinsen hinterher.
    »Die Hawks «, erwiderte Bob knapp.
    »Aber noch wichtiger ist: Wir können diese Entscheidung nicht treffen.« Der Erste Detektiv schüttelte heftig den Kopf. »Nicht wenn wir die

Weitere Kostenlose Bücher