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und das Geheimnis der Saerge

und das Geheimnis der Saerge

Titel: und das Geheimnis der Saerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer
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schon nach ihrer ersten Wanderung durch die Geisterhöhle gelagert hatten. Bob und Peter folgten seinem Beispiel.
    »Verdammt gut organisiert, diese Burschen.« Der Erste Detektiv schickte einen grimmigen Blick in Richtung Höhlentür. »Es war sicher nicht ganz einfach, die schweren Särge aus dem Loch zu holen.«
    »Vielleicht haben sie Übung …«, meinte Bob.
    »Was heißt vielleicht?«, unterbrach ihn Peter. »Das sind knallharte Profis! Die haben doch sogar an den Fotoapparat gedacht!«
    Justus griff nach seinem Rucksack und begann darin zu kramen. »Sehr wahrscheinlich wissen sie, dass wir zu dritt sind«, sagte er, nachdem er die letzten Äpfel verteilt hatte. »Der Wirt dürfte es ihnen erzählt haben. Gesehen haben sie allerdings nur Bob.«
    Die beiden anderen nickten.
    »Aber der Wirt kann uns beschrieben haben«, gab Peter zu bedenken. »Du wolltest doch heute Vormittag selber vermeiden, dass wir ihm in die Arme laufen.«
    »Richtig, nur … die Situation hat sich geändert!« Mit einem Ruck zog Justus die Papiere aus der Jackentasche, die er in der vergangenen Nacht gestohlen hatte. »Das sind die Unterlagen zur Überstellung eines Toten«, begann er mit geheimnisvollem Unterton. In knappen Worten präsentierte er den Freunden seinen Plan. Peter und Bob waren sofort Feuer und Flamme.
    »Bist zu Recht unser Erster«, klopfte der Zweite Detektiv Justus auf die Schulter, als sie zum zweiten Mal durch die schattige Allee zur Straße gingen.
    »Wisst ihr was?«, fragte Bob, als die ersten Häuser in Sicht kamen, »ich hab’ auf einmal einen Mordshunger.«
    »Kein Wunder, nach den paar Bissen zum Frühstück.« Jetzt fühlte auch Peter das Loch in seinem Magen.
    »Dann trifft es sich ja wunderbar, dass der Gasthof unser Ziel ist«, meinte Justus und ging in Gedanken noch einmal alle Eventualitäten durch. »Wenn weder Alexandra noch Max zu Hause sind, dann bleibt’s dabei«, schärfte er Bob mit Nachdruck ein. »Und Alleingänge kommen auf keinen Fall infrage!«
    Auf dem autofreien Platz vor der Kirche, in der prallen Nachmittagssonne, verglichen sie ihre Uhren. Dann trennten sie sich. Bob ging in Richtung Telefonzelle davon. Die beiden anderen wandten sich nach rechts zum ›Gasthof zur Brücke‹.
    Der helle, holzgetäfelte Gastraum war völlig leer. Neben der Theke stand eine Tür offen, die in die Küche führte. Eine zweite gegenüber war verschlossen und mit einem Schild als Durchgang zum Garten gekennzeichnet. Es roch nach Braten. Justus lief das Wasser im Mund zusammen, aber mehr interessierte ihn in diesem Moment noch das Schlüsselbrett hinter der Theke. Er stieß Peter in die Seite. Ein Schlüssel, der dem in seiner Hosentasche zum Verwechseln ähnlich sah, hing auf dem zweiten Haken von links.
    Peter zuckte die Schultern. Auch der Erste Detektiv konnte sich noch keinen Reim auf die Entdeckung machen. Sie nahmen den Tisch gleich neben dem Eingang. Peter setzte sich so, dass er den ganzen Raum im Blick hatte. Justus ließ sich auf den Stuhl schräg gegenüber fallen. Gespannt starrten sie auf die Küche.
    Statt des Wirts mit dem braunen, speckigen Hut kam eine grauhaarige Frau mit einer nicht mehr ganz weißen Schürze auf sie zu. Sie stellte eine Frage, von der die beiden nicht ein einziges Wort verstanden.
    »Zwei Apfelsaft und zwei Speckbrote«, sagte Justus. Er hatte den Sinn genau erraten, denn mit einem Kopfnicken und dem Anflug eines Lächelns ging die Frau davon. Auf halbem Weg zur Theke rief sie ein knappes Kommando in die Küche.
    »Wenn sie wieder kommt, erkundigen wir uns nach dem Wirt«, meinte Peter, während die Frau geräuschvoll eine Flasche aus einem riesigen Kühlschrank holte.
    »Wir?«, fragte Justus und zwinkerte dem Freund zu. Die Frau kehrte zurück, und er fragte, wo der Mann mit dem Hut sei.
    Sie stellte die Getränke ab und antwortete in einer völlig fremden Sprache. Dazu machte die Frau mit der Schürze eine Handbewegung, die wohl ›weg‹ bedeuten sollte.
    Das muss Schwäbisch sein, dachte Justus, das viele Menschen hier noch sprechen. Alexandra hatte sie vorgewarnt: Ein sehr schöner Dialekt, aber für Fremde schwer verständlich. Für Ausländer erst recht!
    »Wann kommt er wieder?« Justus deutete auf das Zifferblatt seiner Uhr.
    »Um sechs«, meinte er zu verstehen.
    Plötzlich hörten sie eine Stimme aus der Küche. Peter erschrak. Die Grauhaarige antwortete mit einem einzigen Wort und ging zurück hinter die Theke. Offenbar waren die Speckbrote

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