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und das geheimnisvolle Erbe

und das geheimnisvolle Erbe

Titel: und das geheimnisvolle Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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anfangen wollte.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Es ist ein furchtbarer Gedanke, dass sie insgeheim immer unglücklich war. Was war das für ein Leben?«
    »Ich glaube aber, dass es so gewesen sein muss.«
    Ich fühlte nach dem Ring in meiner Jackentasche.
    »Hätte Dimity sich auch nur eine Minute von ihrem Schuldgefühl befreien können, dann wäre sie für Bobby erreichbar gewesen und der Ring wäre auf irgendeine Weise zu ihr gekommen. Dann hätte sie gewusst, dass alles gut war.«
    »Aber so …«
    »Bobby hatte keine Chance. Dimitys Schuldgefühle waren wie eine Mauer. Sie hat nie über ihn geschrieben oder gesprochen, nur noch einmal ist sie ins Flamborough zurückgegangen, und auch in ihr Cottage nach Finch ist sie kaum mehr gekommen. Vielleicht trug sie das Medaillon nur, um sich daran zu erinnern, was sie Bobby angetan hatte.
    Wir werden nie wissen, ob Bobby sie ›besucht‹ hat, so wie er Andrew ›besuchte‹, aber selbst wenn er es versucht haben sollte …«
    »Dann hätte sie seine Botschaft falsch verstanden«, sagte Bill. »Sie hätte alles im Licht ihrer Schuldgefühle gesehen, genau wie Andrew alles im Licht seines Zornes sah.«

    »Und sie hätte die Bedeutung genauso verkannt wie er.«
    Bill strich sich über den Bart, dann fragte er zweifelnd: »Dann können Schuldgefühle also stärker sein als Liebe?«
    »Das habe ich nicht gesagt.« Ich ließ Bobbys Ring los und nahm Bills Hand. »Ach Bill, verstehst du es immer noch nicht? Ich glaube, du bist einfach zu vernünftig. Vielleicht wäre es besser, wenn du ein kleines bisschen verrückt wärst.«
    »Ich werde daran arbeiten«, sagte er, »aber bis dahin überlasse ich das den Experten.« Damit deutete er eine Verbeugung in meine Richtung an.
    Ich zog verlegen den Kopf ein. »Ja, wahrscheinlich war ich ein bisschen verrückt. Aber Dimity war es auch. Und Andrew ebenfalls, wenn man es genau nimmt. Trauer kann einen dazu bringen, dass man Dinge glaubt, die niemals sein können, und Dinge vergisst, von denen man weiß, dass es sie gibt.«
    »So wie du vergessen hattest, wie stolz deine Mutter auf dich war?«
    »Und vieles andere außerdem. Erinnerst du dich, was ich mit der Geschichte von Tante Dimitys Katze gemacht habe? Genauso habe ich alle anderen Geschichten auch verzerrt. Erst als man sie mir wieder unter die Nase hielt, fing ich an, mich daran zu erinnern, wie es wirklich war – an alles, nicht nur an die Enttäuschungen. Aber Dimity ist sehr viel besser damit umgegangen als Andrew oder ich.
    Sie hat nicht zugelassen, dass der Schmerz sie von der Außenwelt abschnitt.«
    »Sie hatte deine Mutter, die ihr half«, erinnerte Bill mich.
    Ich drückte seine Hand. »Sagen wir lieber, sie haben sich gegenseitig geholfen.«
    Bill nickte nachdenklich, dann kratzte er sich am Kopf. »Also können Schuldgefühle einen überwältigen …«
    »Aber Liebe ist stärker. Sie hat Dimity dabei geholfen, die richtigen Botschafter zu finden, denkst du nicht auch?«
    »Und du bist Dimitys spirituelle Tochter.«
    Ich nickte. »Zwischen Dimity und mir gibt es ein ganz starkes Band, und ich glaube, ich weiß auch, wie man ihre Schuldgefühle begraben kann und wie man Bobbys Botschaft ein für alle Mal für sie hörbar – oder spürbar – machen kann. Und darum sind wir hergeschickt worden.«
    »Wer hat uns geschickt? Bobby?«
    »Ja.« Ich langte in meine Tasche und zog das al-te, ramponierte Foto von der Lichtung heraus.
    »Wir sind von Bobby geschickt worden, und von meiner Mutter, und von Ruth und Louise und von deinem Vater, von Emma und Derek – selbst Archie und Paul hatten ihre Hand mit im Spiel. Wir sind hierher geschickt worden von allen Menschen, die Dimity geliebt haben.«
    Bill nickte. »Und was machen wir jetzt?«
    »Abwarten«, sagte ich. »Und bis dahin kannst du mir helfen, indem du versuchst, dir etwas auszudenken, was wir deinem Vater erzählen können.«

    Ich hatte Emma und Derek von MacLaren Hall angerufen, um sie auf dem Laufenden zu halten.
    Jetzt warteten sie mit Taschenlampen in der Hand, als wir am Haus eintrafen. Ich holte mir die Taschenlampe, die ich bei Harrod’s gekauft hatte, und Bill holte sich die Notleuchte aus dem Auto.
    Die anderen drei sahen sich an, stellten aber keine Fragen, als ich sie durch den Garten führte und den Weg zu Pouters Hill hinauf einschlug.
    Der Wald war bei Tageslicht düster gewesen, jetzt war es darin stockdunkel. Wir mussten immer wieder anhalten, um nach dem Weg zu suchen, und die Lichtkegel unserer

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